Aaron Young

 

 

3. September – 12. November 06

 

 

Aaron Young
03.09. - 12.11.2006

Eröffnung: 2. September 2006, 17 – 21 Uhr

Ab dem 2. September 2006 präsentieren die KW Institute for Contemporary Art im Außenraum vor den KW ein Projekt des jungen amerikanischen Künstlers Aaron Young. In Performances, Videos, Fotografien und Skulpturen hinterfragt, überschreitet und attackiert Aaron Young uniformierte Verhaltensnormen, kulturelle Konditionierungen und gesellschaftliche Konventionen. Der Entstehungsprozess der  Arbeiten basiert auf einer Interaktion zwischen ihm als Künstler und den Betrachtern, wobei der Künstler derjenige ist, der die Handlungsanweisungen gibt und die Betrachter zur Grenzüberschreitung führt, sich selbst aber in den aktiven Verlauf nicht weiter einbringt. Auf diese Weise animiert er die Aktion als solches und spielt mit der Konstruktion des Situationistischen und Aktionsbezogenen ebenso wie mit der Tatsache, dass das Resultat nur bedingt kontrollierbar ist.

Insbesondere die skulpturalen Arbeiten von Aaron Young sind Arbeiten, die als Interventionen im öffentlichen Raum, Reaktionen erzwingen und irritieren. Für Berlin hat Aaron Young die Arbeit IPO (25 offerings) (2006) realisiert. IPO ist die Abkürzung für Initial Public Offering, worunter der Börsengang eines Unternehmens zu verstehen ist – früher Going Public genannt. Als Initial Public Offering hat Aaron Young an einem Laternenpfahl vor den KW ein Fahrrad installiert, das durch seinen silbermetallischen Glanz und durch seine sich aus diversen miteinander verketteten Einzelteilen ergebende skulpturale Form auffällt, jedoch keinesfalls funktionstüchtig ist. Der Glanz als ein Sinnbild von Macht, Reichtum und Ansehen macht es zu einem Objekt der Begierde, konstruiert seinen Wert – es ist möglicherweise verlockend, im öffentlichen Straßenraum ein wenig irritierend, irgendwie rätselhaft, nicht wirklich provozierend, in jedem Fall jedoch ohne Gebrauchswert.

Die Diskussion oder Definition über den öffentlichen Raum oder Kunst im öffentlichen Raum zu führen, ist nicht Aufgabe der Kunst als solcher, von daher ist dieses Objekt einfach da und fragt: Wie lange wird es da sein, welchen Regeln wird es begegnen, wozu wird es führen? Die Arbeit untersucht in Aktion und Situation die Grenzen, Möglichkeiten und Beweglichkeiten innerhalb des öffentlichen Raumes.

Mit freundlicher Unterstützung der Sammlung Julia Stoschek, Düsseldorf.