Alte Hasen: Klaus Bußmann im Gespräch mit Kasper König

 

 

23. Juni 09

 

 

19 Uhr

Sie wissen mehr als andere, sie haben einen langen Atem und leidenschaftliche Ausdauer. Die Alten Hasen blicken als Koryphäen ihres Fachs auf jahrzehntelange Erfahrungen in der Welt der Kunst zurück. Sie verfügen über tiefe Einsichten in das Feld, das sie maßgeblich geprägt und begleitet haben. Ihr Blick aus historischer Entfernung lässt die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen der Kunst klarer erscheinen. In Zwiegesprächen erzählen sie die Geschichten der zeitgenössischen Kunst und gewähren Einblick in ihren Erfahrungsschatz.

Der Kunsthistoriker und Kurator Klaus Bußmann wurde 1941 in Aachen geboren und studierte Kunstgeschichte, Soziologie und Geschichte in Münster, Berlin, Basel und Paris. Von 1968 bis 1977 war Bußmann Kurator am Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster, anschließend hatte er von 1977 bis 1984 eine Professur für Kunstgeschichte an der Fakultät für Design an der Fachhochschule Münster inne, um von 1985 bis 2004 als Direktor an das Westfälische Landesmuseum zurückzukehren. Zusammen mit Kasper König initiierte er dort 1977 die alle zehn Jahre stattfindenden Skulptur Projekte Münster. Die von ihm als Kommissar für den Deutschen Pavillon der Biennale di Venezia ausgewählten Beiträge von Bernd und Hilla Becher und Reinhard Mucha (1990) sowie von Hans Haacke und Nam June Paik (1993) wurden jeweils mit einem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Von 1996 bis 2004 war Klaus Bußmann Vorsitzender des Kunstbeirates der Bundesregierung. Er ist unter anderem Träger des Kritikerpreises des Verbands der deutschen Kritiker e.V. (1988), der Paulus-Plakette der Stadt Münster (1993) und des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2005).

Kasper König, geboren 1943, war bereits mit 23 Jahren Kurator der Museumsausstellung Claes Oldenburg in Stockholm. Schon während seines Studiums organisierte er weitere Ausstellungen und gab zahlreiche Bücher heraus, darunter die Nova-Scotia-Serie (Halifax, Kanada) in Zusammenarbeit mit der New York University Press. 1985 wurde König auf den neu gegründeten Lehrstuhl „Kunst und Öffentlichkeit“ an der Kunstakademie Düsseldorf berufen. Drei Jahre später wurde er Gründungsdirektor der Ausstellungshalle Portikus und Professor an der Städelschule Frankfurt, die er ab 1989 als Rektor leitete. Als Ausstellungsmacher organisierte er zahlreiche Großausstellungen, darunter Westkunst (1981) in den Kölner Messehallen, von hier aus (1984, Messe Düsseldorf) und Der zerbrochene Spiegel zusammen mit Hans Ulrich Obrist (1993, Wien und Hamburg). 1977 initiierte er gemeinsam mit Klaus Bußmann die Skulptur Projekte Münster. Diese kuratierte er auch in den Jahren 1987, 1997 und 2007. Seit 2000 ist Kasper König Direktor des Museum Ludwig in Köln.