Barbara Kopple:
Harlan County, USA (1976)

 

Filmvorführung

Hof der KW

28. Juni 17, 21.30 Uhr

 

 

Die Diskussionen rund um die Filmvorführung von Argument im April hat zu einer Reihe weiterer Screenings geführt: Das erste, der Oscar-gekrönte Film Harlan County, USA von Barbara Kopple, fordert die ZuschauerInnen dazu auf, die Bewertungen in der Publikation von Argument zu reflektieren:

 

Harlan County, USA ist ein Dokumentarfilm über den Bergarbeiterstreik in Kentucky. Obwohl der Film politische Auseinandersetzungen aufzeigt, handelt es sich nicht um einen politisch radikalen Film.“

 

„Die sozialen Begebenheiten des Films wurden vielmehr nur abgebildet als sich mit ihnen zu konfrontieren: Ihr politischer Kontext wurde verleugnet – die Vergangenheit wird nicht historisch, sondern nostalgisch dargestellt; und die Positionen, die die ProtagonistInnen einnehmen, dienen mehr der Identifikation als Analysezwecken.“

 

„Der Film offeriert eine „objektive“ Haltung als liberale, realistische Dokumentation, die sich klassischen Hollywood-Erzählkonventionen zu Konflikt und Lösung bedienen. Die Filmemacher haben keine eigenen Interventionen im Rahmen der gezeigten Handlungen in den Vordergrund gestellt; sie haben keinerlei Beziehung zwischen sich selbst und den Streikenden im Film hergestellt, noch haben sie eine Position in Bezug auf künftiges Handeln bezogen – weder filmisch noch nicht-filmisch. Der Film selbst tritt keinen kinematographischen Darstellungs- und Sinnkodierungen entgegen, weder in seiner filmischen Konvention (als narrative Dokumentation), noch durch sein Material (Ton/Bild).“

 

„Der Film bewahrt die herkömmliche Positionierung des Filmemachers als „Wissens“-Instanz und des Zuschauers als KonsumentIn dieses Wissens. Vom Publikum wird nicht eingefordert, seine Position im Hinblick auf den Film anzupassen, weder in Bezug auf den Film selbst, noch auf die Gesellschaft als Ganzes.“