Elín Hansdóttir
Suspension of Disbelief

 

 

15. März – 25. Mai 15

 

Elín Hansdóttir, Suspension of Disbelief, 2015, Videostill, Courtesy Elín Hansdóttir und i8 Gallery, Reykjavik
Elín Hansdóttir, Suspension of Disbelief, 2015, Videostill, Courtesy Elín Hansdóttir und i8 Gallery, Reykjavik

 

Die ortsspezifische Arbeit Suspension of Disbelief der isländischen Künstlerin Elín Hansdóttir nutzt die Architektur der KW Institute for Contemporary Art, einer ehemaligen Margarinefabrik, als Ausgangspunkt für eine Raum- und Filminstallation.

Die Ausstellung umfasst zwei sich ergänzende Räume: Das erste Obergeschoss verwandelt sich in ein Environment und ist gleichzeitig Schauplatz eines Experimentalfilms. Dieser wurde dort vor der Eröffnung gedreht und wird in der zweiten Etage präsentiert. Hansdóttir erforscht so, wie jedes Medium die Wahrnehmung bestimmt: Während sie in der Installation mit Objekten und verschiedenen Oberflächen den Raum und seine Architektur fokussiert, schichtet sie im Film mittels früher kinematografischer Illusionstechniken verschiedene Zeitebenen des gleichen Raumes übereinander. So verschränkt Suspension of Disbelief Gegenwart und Vergangenheit, Fläche, Tiefe sowie Bewegung und bezieht das Publikum direkt in den Entstehungsprozess ein.

Der Begriff „Suspension of Disbelief" wurde im 19. Jahrhundert von dem Philosophen und Dichter Samuel Taylor Coleridge (1772 – 1834) geprägt. Er bezeichnet die Bereitschaft des Publikums, sich bewusst auf eine künstlerische Fiktion einzulassen – sie zu „glauben" –, um so aus der Betrachtung größeren Genuss ziehen zu können.

Hansdóttir geht in Suspension of Disbelief ihrem Interesse an den frühen Illusionstechniken des Kinos, wie der Glasmalerei, nach weil dort – im Gegensatz zu den täuschend echten Spezialeffekten aktueller Filme – die Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Fiktion offensichtlich ist und dennoch „geglaubt" wird. Suspension of Disbelief ist die erste Arbeit von Elín Hansdóttir, in der das filmische Experiment eine zentrale Rolle einnimmt. Für deren Umsetzung arbeitete die Künstlerin eng mit der Choreografin Margrét Bjarnadóttir, dem Filmemacher und Kameramann Frerk Lintz und dem Komponisten Úlfur Hansson zusammen.

Unter dem Hashtag #suspensionofdisbelief können Fotos aus der Ausstellung auf Facebook, Twitter und Instagram geposted werden!

Begleitprogramm:
15. 3.15, 16 h
Elín Hansdóttir
Rundgang Suspension of Disbelief
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3.5.15, 16 h
Kuratorenführung
Mit Ellen Blumenstein, Chefkuratorin der KW
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Suspension of Disbelief wird gefördert vom Medienboard Berlin Brandenburg. Mit weiterer Unterstützung des Icelandic Visual Arts Fund, des Icelandic Art Center, der Botschaft von Island sowie des Muggur Travel Grant.