Erik Steinbrecher
Couch-Park

 

 

16. Juli – 5. November 00

 

 

Eröffnung: 15.07.2000, 16 - 21 Uhr

Vom 16. Juli bis zum 05. November 2000 präsentieren die KW Institute for Contemporary Art die Ausstellung Couch-Park des Schweizer Künstlers Erik Steinbrecher. Die Ausstellung ist das Resultat einer sechswöchigen Zusammenarbeit, in der der Künstler das 1. Und 2. OG der KW als offenes Atelier nutzte.

Erik Steinbrecher ist geradezu besessen von Bildern. Anfang 2000 hat er sein umfassendes Archiv von Fotos, Zeitschriftenclips und Bildreproduktionen in der Magazin-Publikation COUCH zusammengefaßt und sich somit eine wichtige Plattform für seine Arbeiten mit Fotomaterialien geschaffen. Die Kunst-Werke haben Erik Steinbrecher eingeladen, sein aus über 20 000 Abbildungen umfassendes Archiv in dem 2. und 3. OG der Institution begehbar zu machen. Von Ende Mai bis Anfang Juli arrangierte Steinbrecher in einer für das Publikum miterlebbaren, offenen Arbeitssituation Teile seines Archivs auf immer neue Weise. Das Resultat ist eine Ausstellung mit zwanzig Vitrinen zu Themen wie Stadt, Körper, Natur, Technologie, Sex und Gewalt, sowie Installationen von gefundenen und eigenen Fotoarbeiten. Aus ihrem gewohnten Kontext gelöst und auf eine gleiche Ebene gestellt wirken die Sequenzen teils krass oder willkürlich, manchmal pervers. Das Gleichstellen der Bilder betont die Gleichzeitigkeit, mit der die gezeigten Gegebenheiten tatsächlich passieren könnten. Durch die immer wieder wechselnden Bildkombinationen schafft Steinbrecher zudem ein vielschichtiges System von Andeutungen, Bilder- und Vorstellungswelten, deren Reichtum und Tiefe letztendlich von dem „Sich-Einlassen" des Betrachters abhängt.

Die Ausstellung beginnt mit der Plakatierung der KW-Hoftür sowie einer 20 m langen Strand-Couch und Duschen im Hof der KW. Die Couch kann zum Ausruhen benutzt werden, erinnert auf metaphorischer Ebene aber auch an die Couch Sigmund Freuds. Die Duschen laden ebenfalls zum Gebrauch und damit zur körperlichen Entblößung ein, wodurch sich der Kreis von Anspielungen und Parallelen zu den gezeigten Fotoarbeiten schließt. Steinbrecher schafft somit einen ungewöhnlichen Parcours durch die Institution.

Erik Steinbrecher wurde 1963 geboren und lebt und arbeitet als Künstler in Berlin und Zürich. U.a. wurden seine Arbeiten bisher auf der documenta X (Kassel, 1997); in den Galerien Stampa (Basel, 1997 u. 2000), Walcheturm (Zürich, 1998) und Barbara Weiß (Berlin, 1999); im Museum Ludwig (Budapest, 1999) und im Badischen Kunstverein (Karlsruhe, 2000) gezeigt.

Die Ausstellung wird ab Februar 2001 im P.S.1, New York, gezeigt.