Hotel Marienbad 004: Wolfgang Breuer. Pizza Prekär

 

 

28. September – 16. November 08

 

 

Eröffnung: 27. September 2008, 17 – 22 Uhr

Die blasenhafte Ausstellung zeigt Hinterglasbilder. Die Bilder oder Teile davon sind miteinander verbunden. Viele davon sind um 90 Grad zur Seite gedreht, damit sie in die Fenster passen. Die Beeren darin funktionieren trotzdem. Die Bilder sind aus einer Casting-Situation zurückgeholt, um sie wieder neben die Bankenkrise zu stellen.
(Wolfgang Breuer)

Wolfgang Breuers ortsspezifische Eingriffe im öffentlichen Raum sind meist sehr still und werden erst bei genauer Betrachtung offenbar. Im Hotel Marienbad hat er die Fenster mit Paneelen verkleidet, die in Großbritannien und den USA verwendet werden, um leerstehende Häuser vor Einbruch zu schützen. Sie spielen mit Verweisen auf die aktuelle Immobilienkrise und der Situation in der Auguststraße. Sein Toner-Bild sprengt das schon stark gefüllte Hotelzimmer – wie eine weitere Zutat einer schon ausreichend belegten Pizza.

Der Künstler Wolfgang Breuer (*1966) beehrt als vierter Gast das Hotel Marienbad.

Das Hotel Marienbad im Vorderhaus der KW Institute for Contemporary Art in Berlin schafft im Gegensatz zum White Cube einen poetischen Raum, in dem unterschiedlichste Ausstellungsformate und Präsentationsformen möglich sind. Das Hotel lässt sich weder als privater noch als öffentlicher Raum eindeutig bestimmen und ist gleichzeitig sowohl funktionaler Ort als auch künstlerische Plattform. Seinen Gästen steht frei, ob sie eine Ausstellung präsentieren oder auch nur einen Abend gestalten. Anstelle einer Bezahlung für Kost und Logis hinterlassen die Bewohner/-innen einen künstlerischen Beitrag, der in den Raum eingreift und ihn einem fortwährenden Wandel unterzieht. So legt jeder Gast eine Spur, die ein Fragment des kollektiven Prozesses wird und sich im Wachsen der Zimmernummer dokumentiert.

Gefördert von Dornbracht Culture Projects (www.cultureprojects.com) und dem Freundeskreis der KW Institute for Contemporary Art.