Julian Rosefeldt

 

 

7. Juli – 8. August 04

 

Eröffnung: 06.07.2004, 17 - 21 Uhr

Thyssen-Bornemisza Art Contemporary präsentiert The Soundmaker und Stunned Man, die gemeinsam mit Rumi Verjee, London ko-produziert wurden. Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und großzügig unterstützt von: das werk, Berlin und Arri Film & TV, München, in Kooperation mit der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin.

Der in Berlin lebende Film- und Videokünstler Julian Rosefeldt präsentiert die ersten beiden Teile seiner neuen Arbeit Trilogie des Scheiterns. Ausgangspunkt von Julian Rosefeldts Arbeiten ist die Organisation des Alltagslebens und seiner Stereotypen. In seinen szenischen Videoinstallationen bearbeitet, verfremdet und überhöht Julian Rosefeldt die Strukturen, Mechanismen, Routinen und Rituale, aus denen sich das individuelle und gesellschaftliche Alltagsleben zusammenfügt.

In den beiden in den KW Institut for Contemporary Art zum ersten Mal gezeigten Video-Produktionen sind es erstmals Individuen, die sowohl als Charaktere wie auch Berufsbilder Julian Rosefeldts Video-Theater der "Tableaux Vivants" bespielen. Die Videoinstallationen The Soundmaker und Stunned Man zeigen jeweils ebenso präzise wie ins Absurde gesteigerte fiktive Portraits dieser Figuren, die in ihrer eigenen Tätigkeit und im ebenso unbewussten, wie obsessiven Dialog mit ihren Alter Egos gefangen sind - als Sisyphos ihres individuellen Kosmos . Diese allegorischen Psychogramme der Protagonisten spiegeln sich im vielschichtigen formalen Aufbau der Videoinstallationen, der an Filme wie The Truman Show denken lässt. Die in diesem medialen Kosmos agierenden Figuren sind Sinnes- und Körpermaschinen, die als Archetypen die Grenzen des Machbaren, der Rationalität und der Welterfahrung ausloten: Der Stuntman durch eine entfesselte Körpersprache, der Geräuschemacher, indem er die Welt mit den Augen "hört" und mit den Ohren "sieht".

Kuratiert von Anselm Franke und Ellen Blumenstein