Kunstpreis der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken 2001/2002

 

 

23. Februar – 8. März 02

 

Zum fünften Mal zeichnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) Kreativität und Können junger Künstlerinnen und Künstler aus. Mit einer Gesamtfördersumme von über 69.000 € zählt der Kunstpreis der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken zu den höchstdotierten Nachwuchsförderpreisen im Bereich der Malerei und Grafik in Deutschland. Das "Kunstfenster Europa" öffnet sich in diesem Jahr in Richtung Osteuropa und zeichnete einen Nachwuchskünstler aus Polen für seine kreative Arbeit aus. Mit dem neu initiierten Sonderpreis "Kunstfenster Neue Medien" integriert die R + V Versicherung Videoarbeiten in den Kunstpreis. Die Präsentation der Arbeiten in den Räumen der KW Institute for Contemporary Art bietet den PreisträgerInnen die Chance, ihre Arbeiten auf einer hochkarätigen Plattform einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Dort sind die prämierten Werke vom 23. Februar 2002 bis zum 8. März 2002 zu sehen.

Insgesamt 650 Künstlerinnen und Künstler im Alter zwischen 25 und 40 Jahren aus Deutschland und Polen beteiligten sich bis Ende August 2001 an der Ausschreibung des Kunstpreises 2001/2002. Aus allen Teilnehmern wählte die hochkarätig besetzte Jury aus Prof. Jörn Merkert (Direktor Berlinische Galerie, Berlin), Anda Rottenberg (ehem. Direktorin Galeria Zacheta - Muset Stucki, Warschau), Dr. Britta Schmitz (Oberkustodin Hamburger Bahnhof, Berlin), Prof. Jeffrey Shaw (Leiter Institut für Bildmedien, Zentrum für Medientechnologie, Karlsruhe), Gertrude Wagenfeld-Pleister (Vorstand Oldenburger Kunstverein, Oldenburg), sowie Anselm Franke und Dr. Christoph Vitali die Preisträger aus.

Kreative Freiräume schaffen

"Die Förderung des freiheitlichen Schaffens Einzelner in der Gemeinschaft ist uns ein Anliegen – auch im Bereich der Bildenden Kunst", beschreibt Schirmherr Pleister die Initiative der genossenschaftlichen Bankengruppe. Der 1992 erstmals ausgeschriebene Kunstpreis setzt bewusst dort an, wo staatliche Förderung nicht mehr greift und junge Kunstschaffende den Schritt in die berufliche Selbständigkeit vollziehen. Der Fördergedanke des Preises geht jedoch weit über das Preisgeld hinaus: Die Ausstellung in den KW und die anschließenden Wanderausstellungen bieten den KünstlerInnen ein öffentliches Forum, der Ausstellungskatalog präsentiert die KünstlerInnen und Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit.

Die PreisträgerInnen

Den mit 15.340,- € dotierten 1. Preis erhält die Kölner Künstlerin Silke Schatz, der mit 10.225,- € ausgestattete zweite Preis geht an die Berliner Künstlerin Heike Klussmann. Den dritte Preis in Höhe von 5.115,- € spricht die Jury dem Künstler Yehuda Altmann aus München zu.

Silke Schatz, 1967 in Celle geboren, absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste und wurde nach einem Studienaufenthalt am School of the Art Institute Chicago, USA, Meisterschülerin bei Thomas Huber. Neben Auszeichnungen und Stipendien u.a. der Akademie Villa Massimo in Rom und einem DAAD Auslandsstipendium hat Silke Schatz in zahlreichen Ausstellungen auf ihre Arbeiten aufmerksam gemacht. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Köln.

Mit dem 2. Preis würdigt die Jury die Arbeit der 1968 geborenen Künstlerin Heike Klussmann. Nach ihrem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf und der Hochschule der Künste in Berlin nahm sie von 1999 bis 2000 einen Lehrauftrag am Art College of Design Pasadena in Los Angeles wahr. Heike Klussmann lebt und arbeitet in Berlin.

Yehuda Altmann wurde 1964 in Israel geboren, absolviert sein Studium an der Hadassa Akademie in Jerusalem und lebt seit 1998 in München. Sein Interesse ist historisch determinierten Plätzen und Situationen gewidmet, er sucht die Verbindung zwischen der ihnen inhärenten visuellen und narrativen Information.

Als weitere Auszeichnungen vergibt von der Jury sieben 4. Preise, die mit je 2.560,- € dotiert sind. Preisträger dieser Preise sind Mathias Beckmann (Köln), Susanne Fleischhacker (Braunschweig), Dr. Klaus Fritze (Köln), Margarete Hahner (Berlin), Aris Kalaitzis (Leipzig), Min-Seon Kim (Münster) und Hague Yang (Frankfurt).

Traditionell ergänzen mehrere regionale Sonderpreise den Kunstpreis der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. So erhält Rebekka Brunke den mit 2.560,- € dotierten Sonderpreis der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems. Den ebenfalls mit 2.560,-€ ausgestatteten Sonderpreis der Badischen Volksbanken und Raiffeisenbanken bekommt Isabel Zuber zugesprochen. Der Sonderpreis der Volksbank Leipzig in Höhe von 1.540,- € geht an Uwe Kowski.

Sonderpreis "Kunstfenster Europa"

Auch in diesem Jahr eröffnet der Kunstpreis einen Blick in die Kunstszene eines europäischen Nachbarlandes: Die Vielfältigkeit der Einsendungen aus Polen sorgte für engagierte Diskussionen in der Jury. Den Sonderpreis "Kunstfenster Europa" in Höhe von 5.115,- € erhält der Warschauer Künstler Grzegrorz Stachanczyk. Schirmherrin des Sonderpreises war Anda Rottenberg, ehemalige Direktorin der Galeria Zacheta - Muset Stucki in Warschau, die jetzt als Visiting Consultant am Museum of Modern Art in New York tätig ist.

Sonderpreis "Kunstfenster Neue Medien"

Erstmals werden auch die Entwicklungen im Bereich Medienkunst in den Kunstpreis der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken integriert. Mit der Ausschreibung des Sonderpreises "Kunstfenster Neue Medien" trägt die R+V Versicherung den Veränderungen der neuen Technologien der vergangenen Jahre Rechnung und erweitert das Förderkonzept für junge Künstler im Bereich Malerei und Grafik um eine wichtige Facette. Jurymitglied Jeffrey Shaw, Leiter des Instituts für Bildmedien am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe, stellt die Künstler und deren Werke der Öffentlichkeit vor. Das Preisgeld von insgesamt 15.340 € vergibt die Jury an das Künstlerpaar Dagmar Keller (29) und Martin Wittwer (32) für den ersten Preis, an den Leipziger Künstler Maix Mayer (39) für den zweiten, und für den dritten Preis an Philipp Lachenmann (39) aus München.