Lichtspiele

 

5. April 18, 20.30 Uhr
Bob’s Pogo Bar
Bitte melden Sie sich im Voraus unter bobspogobar@kw-berlin.de an.
Betreten auf eigene Gefahr.

 

Leon Filter:
MUMMYTHEDADDY

 

Performative Lesung

 

<p>Leon Filter, <em>MUMMYTHEDADDY,</em> 2018</p>

Leon Filter, MUMMYTHEDADDY, 2018

 

MUMMYTHEDADDY ist eine performative Lesung, die durch Konstellationen von Vätern, Kriegen und Erinnerungen navigiert. Der Künstler Leon Filter stellt neue Zusammenhänge zwischen Strukturen familiärer Vermächtnisse her, indem er ein Narrativ mit intimen Perspektiven auf politische Fragen zur Kommunikation entwirft und über die Gründe für deren Scheitern spekuliert.

MUMMYTHEDADDY wird im kinematographischen Rahmen der Lichtspiele präsentiert, den Filter als Ort „zum Empfangen von Bildern und zur Darstellung von Begehren“ versteht. Die performative Lesung basiert auf einer Sammlung von Anekdoten, die von Filters Vorfahren kolportiert wurden. Der Künstler untersucht, wie diese Anekdoten Subjektivitäten generieren, die sich für traditionelle Familienstrukturen aussprechen; Strukturen, in denen queere Subjekte die Rolle lebenslanger Junggesellen einnehmen, während ihre Partner als beste Freunde fungieren. Filter hinterfragt, warum Subjektivitäten in erster Linie für ihr reproduktives Potential mit geringstmöglicher Abweichung geschätzt werden, anstatt für ihre Potenz, neue Originale zu erzeugen, die von der Abstammungslinie abweichen.

MUMMYTHEDADDY formt sich einen Raum für Identitäten, die sich weigern, in den Normen familienfreundlicher Formate aufzugehen. Die performative Lesung formuliert dabei degenerative Ansätze bezogen auf Demenz sowie eine Loslösung von den Anrufungen zur Reproduktion.

Leon Filter ist Künstler und Autor und lebt und arbeitet in Berlin und Rotterdam. Seine Arbeiten – Bäumebiegen, Väterforschung und Modellbau – reichen formal von Video über Zeichnung und Performance bis hin zu Textarbeit und beziehen die jeweilige Umgebung sowie Kollaborationen mit ein. Filters Arbeit orientiert sich an dokumentarischen Verbindungen und fokussiert auf Prozesse, durch die Bilder (und deren Nachbilder) Relationen schaffen. Sie untersucht zudem, wie Bilder Zugänge zu ihren Inhalten öffnen oder verstellen und sich dabei in ihren gegenwärtigen Bedingungen spiegeln.

 

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