Magna Carta Shelf Life

 
Ausstellungsserie

 

14. Februar – 1. Mai 16

 

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Eva Vuillemin, NABELTAPETE, 2015, digitale Collage, Courtesy die Künstlerin
Eva Vuillemin, NABELTAPETE, 2015, digitale Collage, Courtesy die Künstlerin
 Anonymer Autor, MAGNA CARTA SHELF LIFE, Collage, 2015, Courtesy die Kuratorin
Anonymer Autor, MAGNA CARTA SHELF LIFE, Collage, 2015, Courtesy die Kuratorin
 Alex Turgeon, EVEN COWBOYS GET THE BLUES (OK CORALL), 2016, Digitale Zeichung, Courtesy der Künstler
Alex Turgeon, EVEN COWBOYS GET THE BLUES (OK CORALL), 2016, Digitale Zeichung, Courtesy der Künstler
 Eva Vuillemin, WITH MOUTH AGAPE LAUGHING GUTS OUT, 2016, Installationsansicht KW Institute for Contemporary Art, Foto: Frank Sperling
Eva Vuillemin, WITH MOUTH AGAPE LAUGHING GUTS OUT, 2016, Installationsansicht KW Institute for Contemporary Art, Foto: Frank Sperling
 Felix Oehmann, HUNGRY FOR TOUCH, 2016, © Creative Commons, von: www.pixabay.com
Felix Oehmann, HUNGRY FOR TOUCH, 2016, © Creative Commons, von: www.pixabay.com

 

Eröffnung: Samstag, 13.2.16, 17–22 h

Der Ort 3 ½ existiert an der Grenze zwischen Raum und Skulptur. In drei Episoden untersucht die Reihe Magna Carta Shelf Life das Ausstellungsformat als eine geschichtete Mise en Scène, als eine von übernommenen Kontexten geprägte Bühne, die gleichzeitig von mehreren ProtagonistInnen geteilt wird – KünstlerIn, KuratorIn, Institution und Architektur. Was für ein performatives Potenzial steckt in solch einem Umfeld?

In jeder Ausgabe der Reihe zeigen die KünstlerInnen ortsspezifische Arbeiten, die sich mit den Beschränkungen auseinandersetzen, die ihnen durch ausgewählte Objekte vergangener Ausstellungen der KW Institute for Contemporary Art vorgegeben werden – zusammengetragen aus Lagern und Abstellräumen; Orte, die 3 ½ nicht unähnlich sind. Indem die Arbeiten den Raum und die ihn umgebende Institution als skulpturales Narrativ untersuchen, heben die Ausstellungsformate der Reihe die Spannung hervor, die zwischen Beschränkung und künstlerischer Intention entsteht.

Kuratiert von Kate Brown

Ausgaben:

Magna Carta Shelf Life #1
Alex Turgeon:
Even Cowboys get the Blues
14.2.–13.3.16

Die erste Ausgabe Even Cowboys get the Blues von Alex Turgeon rückt die
melancholischen Merkmale der Cowboynarration in den Fokus und stellt so das Individuelle
allgemeingültigen Allegorien gegenüber. Absichtlich oder umstandsbedingt agiert der stereotypische Cowboy allein und abgeschieden von der Gesellschaft. Er wird als frei und unabhängig beschrieben und durchstreift die Welt verwegen und sorglos. Even Cowboys get the Blues thematisiert das Bedürfnis nach Einzigartigkeit und einer individuellen Mythologie vor dem Hintergrund heutiger sozialer Netzwerke und durchdringt die Beziehungen zwischen der romantischen Fiktion und den Realitäten heutiger Mode-Cowboys künstlerisch.

Magna Carta Shelf Life #2
Eva Vuillemin:
With Mouth Agape Laughing Guts Out
20.3.–8.4.16
Eröffnung: Samstag, 19.3.16, 18–21 h, mit einer Performance von Alex Turgeon und einem Screening von Eva Vuillemin.

In der zweiten Ausgabe von Magna Carta Shelf Life untersucht Eva Vuillemin in ihrer Installation With Mouth Agape Laughing Guts Out den Körper als Subjekt und als Schauplatz. Ein immer wiederkehrendes Merkmal in Vuillemins Arbeit ist die Beschäftigung mit Körpern an der Grenze zwischen Verführung und Verstörung. Die Ausstellung stellt mit dem gesamten Verdauungstrakt die Innenwelt des Körpers in den Mittelpunkt. Der Verdauungstrakt verläuft durch den ganzen Körper und bildet die Grenze zwischen Innen und Außen. Laut der Recherche der Künstlerin ist er ein transformativer Ort für Festes und Flüssiges, Passendes und Unpassendes, der letztendlich gegenüber dem rationalen Verstand das turbulente, unbewusste Chaos symbolisiert. Schaut man sich den Körper in seinen Einzelteilen, als autonome Fragmente an, erscheint das Vertraute plötzlich bedrohlich und fremd.

With Mouth Agape Laughing Guts Out von Eva Vuillemin wird unterstützt von Dino Rohr und Kanal GmbH & CO. KG und eis.de GmbH.

20 h
Alex Turgeon
Drawn, Quartered, Hog Tailed & Tied: Frankenstein's Monster at the Rodeo
Performance

Eva Vuillemin
Sind es Deine Hände oder meine Hände, ich weiß es nicht mehr.
Screening

Die Videoarbeit wird während der Eröffnung im Loop gezeigt.

Magna Carta Shelf Life #3
Felix Oehmann:
Hungry for Touch
16.4.–1.5.16
Eröffnung: Freitag, 15.4.16, 19–21 h

Für die letzte Installation der Ausstellungsreihe Magna Carta Shelf Life fordert der deutsche Künstler Felix Oehmann mit seiner maximal großen Installation die räumlichen Einschränkungen von 3 ½ heraus. Hungry for Touch lenkt unseren Blick auf die Größe und Rohheit des Raums. Indem Oehmann mit Flachheit und Dimensionalität spielt und immer auf der Suche nach dem materialimmanenten Kipppunkt ist, schafft er Spannung und steigert den Sinn für die eigene körperliche Präsenz. Durch die Aneignung von omnipräsenten Alltagsgegenständen – ein Stuhl, ein Stück Kuchen, ein T-Shirt – findet der Künstler tiefsinnige und radikale Zustände in simplen unbeachteten Formen. So befreit er Alltagsgegenstände von ihren ästhetischen und funktionalen Regeln und hinterfragt ihre Darstellungsmacht.