Produktionen 1 - 3

 

 

4. Mai – 14. Juli 02

 

Die Ausstellungsreihe Produktionen zeigt experimentelle Arbeiten junger Künstler und Künstlergruppen in einer fortlaufenden Serie, die bestimmte aktuelle Themen aufgreift und diese über mehrere Monate verfolgt und weiterentwickelt. Produktionen ist eine eigenständige Serie, die verschiedene Ausstellungsflächen der KW Institute for Contemporary Art parallel und begleitend zum Programm der Institution bespielt. Produktionen ist keine Gruppenausstellung, sondern folgt der Idee einer Zeitschrift mit ihren unterschiedlichen Formaten wie Reportage, Essay oder Glosse.

Der Großteil der Arbeiten beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Fragen und deren ästhetischer Implikation und Darstellbarkeit. Gemeinsam ist den Arbeiten der Umgang mit Informationswerten über rein ästhetische Kategorien hinaus, unter Einbeziehung utopischer und ideologiekritischer Gesten. Ohne einen vereinheitlichenden Gestus der Kritik und durchaus streitbar werden hier Arbeiten vorgestellt, die die immateriellen, unsichtbaren Architekturen des Sozialen sicht- und lesbar machen.

Für die Ausstellungsreihe Produktionen hat der Kurator Anselm Franke internationale Künstler und Künstlergruppen eingeladen, neue Arbeiten für die Kunst-Werke zu produzieren bzw. vorhandenen Ideen weiterzuentwickeln. Das Resultat dieser Arbeit wird in 10 einzelnen Projekten von Mai bis September 2002 in den KW vorgestellt.

Produktionen 1 - 5

Die immaterielle gesellschaftliche Architektur ist nicht zuletzt auch eine ökonomische. Die Ausweitung des Marktes und seiner Werte und Gesetze auf nahezu alle Lebensbereiche und die neue Direktive „Seid Subjekte!", die Persönlichkeit und Subjektivität für das kleinkapitalistische Unternehmertum nutzbar machen, sorgt für eine rasante Konjunktur der Darstellungstechniken und der Bedeutungsproduktion. Innerhalb der ersten beiden Ausgaben von Produktionen werden 5 einzelne Projekte vorgestellt, die in der Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex mögliche Denk- und Handlungsräume und deren ästhetische Implikationen erforschen. Themen der Produktionen 1 - 3 sind die realen ökonomischen Verhältnisse und die untrennbar damit verbundene Ökonomie der Bilder. Die vorherrschende Ikonografie ist eine kommerzielle und fiktionalisierte, die sich in Konzepten wie der „Imagecity" niederschlägt und sich global manifestiert. Mit sehr unterschiedlichen Strategien behaupten Christoph Schäfers Film Revolution Non Stop und das bildlexikalische Projekt Endcommercial® von Florian Böhm, Luca Pizzaroni und Wolfgang Scheppe (SBA) die Lesbarkeit der Realität hinter diesen fiktionalisierten Bildern. Die Arbeit Planet of the Apes des Bureau d'Études widmet sich den Akteuren der globalen Produktion und deren Netzwerk, für das per se keine Bilder existieren und visualisiert diese Recherche in komplexen Organigrammen.

Produktionen 4 - 5 werden am 29. Mai 2002 parallel zu der Ausstellung mit Arbeiten von Francis Alÿs und Alejandro Gonzáles Iñarritu eröffnet. Zu den einzelnen Projekten von Produktionen erscheint je eine Publikation (3,- Euro)

Die Ausstellungsreihe Produktionen wird von Arte Fiera Bologna gefördert. Produktionen 1 - 3 wird unterstützt von: AFFA - Bureau des Artes Plastique/Französische Botschaft, Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz und Sony Professional Center.