Seizing the Ivory Tower

 

 

15. März – 6. September 15

 

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Frank Sperling, Private Hermann, 2014-15, © Frank Sperling<br>
Frank Sperling, Private Hermann, 2014-15, © Frank Sperling
 © Franziska Wildt
© Franziska Wildt
 Viktorija Rybakova, Oo, A Preview, 2013, Videostill, Courtesy Viktorija Rybakova.<br>
Viktorija Rybakova, Oo, A Preview, 2013, Videostill, Courtesy Viktorija Rybakova.
 © Luca Vanello
© Luca Vanello
 Werhahn & Puschendorf, Detail der Installation Room No. 3, 2015, Foto Frank Sperling<br>
Werhahn & Puschendorf, Detail der Installation Room No. 3, 2015, Foto Frank Sperling

 

Mit neuen Produktionen oder speziell für 3½ entwickelten Installationen gehen die Künstlerinnen und Künstler im Rahmen von Seizing the Ivory Tower jenen Aspekten des Lebens nach, die sich ungewollt oder absichtlich der allgemeinen Aufmerksamkeit entziehen. Im Fokus stehen dabei die Geschichten, Ereignisse und Phänomene gesellschaftlicher wie persönlicher Randbereiche, aber auch die unterschiedlichen künstlerischen Strategien des Aufspürens, Erforschens und Sichtbarmachens dieser Bereiche selbst.

In den kommenden Monaten wird dieser unabhängige Ausstellungsraum zwischen der dritten und vierten Etage von Nina Mende, Assistenzkuratorin der KW Institute for Contemporary Art, mit jungen und jüngsten Positionen bespielt.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Luisa Puschendorf und Julia Werhahn, Viktorija Rybakova, Frank Sperling, Luca Vanello und Franziska Wildt

15.3.–12.4.15
Seizing the Ivory Tower #1: Viktorija Rybakova: Oo, a Preview

Die Künstlerin Viktorija Rybakova (*1989 in Vilnius) choreographiert mit Oo, a Preview eine hypnotische Reise durch die gedanklichen Räume einer Ausstellung und ihrer Werke. Ursprünglich als „Vorschau" des Litauischen Pavillons der Biennale di Venezia 2013 entstanden, führt die Videoarbeit die BetrachterInnen immer tiefer hinein in die Bildwelten eines sich spielerisch entfaltenden Künstlerbuches.

Viktorija Rybakova: Oo, a Preview wird unterstützt durch das Kulturministerium der Republik Litauen und das Rupert Centre for Art and Education.

17.4.–24.5.15
Eröffnung: 16.4.15, 19–21 h
Seizing the Ivory Tower #2: Luca Vanello

Luca Vanello (*1986 in Trieste, Italien, lebt und arbeitet in Berlin) interessiert sich für die Lebensumstände gesellschaftlich Ausgegrenzter und die subtilen Spuren ihrer Existenz. In seinen Installationen sucht er nach Materialisierungen privater Momente. Durch die Transformation gefundener Spuren und Gegenstände reflektiert er gleichzeitig den Einfluss sozialer und politischer Dynamiken auf die herrschenden Lebensbedingungen. Auf diese Weise vergegenständlichen Vanellos komprimierte, pulverisierte oder fragmentierte Materialien unbekannte Biografien und Zustände zwischen An- und Abwesenheit.

29.5.–28.6.15
Seizing the Ivory Tower #3: Frank Sperling
Opening: 28.5.15, 19 h

Mit seinen Monologen aus der Bipolaren Zone wendet sich „Private Hermann" in seinen Youtube Videos an die anonyme Öffentlichkeit des Internets und spricht über das Leben, Politik, Glaube und immer wieder auch über seine psychische Erkrankung. Mit einer Mischung aus dokumentarischen, pseudotherapeutischen und inszenierten Fotografien und Videos beleuchtet Frank Sperling (* 1984 in Neustrelitz, lebt und arbeitet in Berlin) mit seiner Installation Private Hermann (2014–15) nicht nur eine bewegte Biographie, sondern auch die Möglichkeiten und Grenzen der Darstellbarkeit von inneren Zuständen.

3.7.–2.8.15
Eröffnung: Do, 2.7.15, 19 h
Seizing the Ivory Tower #4: Werhahn & Puschendorf

Julia Werhahn und Luisa Puschendorf entwickeln eine neue Installation, die sich mit der Ambivalenz von öffentlichem und privatem Raum auseinandersetzt. Bereits seit einiger Zeit widmen sich die beiden Künstlerinnen diesem Thema und schaffen sensibel durchkomponierte Szenarien, die auf unterschiedliche Weise vor Augen halten wie der Mensch sich mit dem Leben arrangiert und sich darin einzurichten versucht.In Room No. 3 findet sich der Besucher in einer Art futuristischer Lobby wieder. In den hinter Glas präsentierten, lichtdurchfluteten Skulpturen scheinen konservierte Vergangenheit und verheißungsvolle Zukunft gleichermaßen eingeschlossen zu sein. Der Raum ist Ausstellungsort und Wartezimmer zugleich und es bleibt somit im Unklaren, ob die Kunst oder der Betrachter selbst hier im Mittelpunkt steht.

7.8.–6.9.15
Eröffnung: Do, 6.8.15, 19 h
Seizing the Ivory Tower #5: Franziska Wildt: To the Circus

Der unvorhergesehene Besuch eines Nachtclubs in Shanghai, der zeitgenössische Kunst sowie verschiedenartige Entertainment-Angebote – unter anderem eine Karaoke Bar – in einem mehrstöckigen Bau vereint, bildet den Ausgangspunkt für Franziska Wildts Installation To the Circus. Die Wandtapete, bedruckt mit einem Foto der Räumlichkeiten der Karaokebar, wird zum Hintergrund für Foto- und Videoarbeiten der Künstlerin, die sich mit Prozessen der Verdinglichung beschäftigen. So stammt beispielsweise der Sound des Videos aus Biopics über KüntlerInnen, in denen deren Identitäten selbst zu Produkten der Kulturindustrie werden.

Mit freundlicher Unterstützung durch den Förderkreis der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig e.V.