Adriana Monti:
Scuola Senza Fine (1983)

 

30. Juli 17, 21.30 Uhr

Filmvorführung im Hof der KW

Original mit englischen Untertiteln

Eintritt frei

 

<p>Porträt von Ada Flamino in dem Film <em>Scuola Senza Fine, </em>1983</p>

Porträt von Ada Flamino in dem Film Scuola Senza Fine, 1983

 

Die Diskussionen rund um die Filmvorführung von Argument (ein Projekt von Anthony McCall und Andrew Tyndall) im April dieses Jahres in den KW führten zu einer Reihe weiterer Screenings in den kommenden Monaten. Karolin Meunier hat hierfür die Präsentation von Scuola Senza Fine (dt.: ‘Schule ohne Ende’,1983, Italien) von Adriana Monti vorgeschlagen. Die Dokumentation einer Gruppe von Frauen, die ihre Geschichten erzählen, gleicht einer Form des Zuhörens.

 

Der Film zeigt, wie sich ein soziales Experiment (pädagogisch und filmisch) auf das Leben der Beteiligten ausweitet:

„Die 150-Stunden-Kurse waren ein pädagogisches Experiment, das ab 1974 in Italien umgesetzt wurde. Anfangs war es lediglich für Fabrikarbeiter und Bauern vorgesehen, später standen die Kurse auch Frauen offen. […] Scuola Senza Fine ist in Kollaboration mit den Studierenden als Teil ihres Unterrichts entstanden – die Frage nach der Repräsentation von Frauen im Lehrplan wurde zur Frage nach ihrer eigenen Repräsentation. Adriana Monti schreibt: ‚Nachdem ich ein Jahr lang mit einer Gruppe von Hausfrauen gearbeitet hatte, fingen wir 1979 fast beiläufig an, den Film zu drehen. Die Ausrüstung konnte ich umsonst bekommen und für den Dreh wurde uns Geld zur Verfügung gestellt. […] Die Wiederentdeckung der Mutter-Lehrerin-Beziehung veranlasste die Frauen, Gedanken zu formulieren, die lange abgewertet oder ignoriert worden waren (die meisten Kursteilnehmerinnen hatten die Schulausbildung für ihre Arbeit aufgegeben oder blieben nach der Heirat zu Hause, ohne ihr Wissen nutzen zu können). Diese Verbindungen in einer Lernsituation noch einmal zu durchleben, ermöglichte ihnen, auf eine interessante Weise zu schreiben und nachzudenken.’“ (Quelle: Cinenova Distribution, London)

 

Die Filmvorführung ist Teil von Karolin Meuniers Beteiligung an Prospectus: A Year with Will Holder: Das Editieren von Gesprächen über den Austausch zwischen Carla Lonzi und ihrem Partner Pietro Consagra und dessen Übersetzung aus dem Italienischen ins Englische. Lonzi spielte eine wichtige Rolle in den feministischen Gruppen in Italien zu jener Zeit, als der Film entstanden ist.