Residenz Fahrenbühl
Digitale Lesung von Anna Haifisch

 

25. März 21, 19 Uhr

in deutscher Sprache

 

Video: Courtesy Anna Haifisch

 

„Fahrenbühl ist eine abgeschiedene Künstlerresidenz, die von zwei Mäusen bewohnt wird. Es ist der schönste Ort der Welt. Das Ländliche, so sagt man, stiftet Ruhe und Besinnung. Doch die Reizlosigkeit der Abgeschiedenheit beginnt auf die Stimmung zu drücken. Wer das Paradies bewahren will, muss zu radikalen Mitteln greifen. In diesem Punkt unterscheidet sich eine Maus nicht von Gott.“
 
Der neueste Comic von Anna Haifisch spielt in Fahrenbühl, einer fiktiven, abgeschiedenen Künstler*innenresidenz, die zum Ventil für grundlegende Fragen künstlerischer Produktion zwischen Einsamkeit, Ambition, Inspiration und dem Blick von Außen wird. Thematisiert wird die Rolle der Künstler*innenresidenz und das temporäre Versprechen von Freiheit und Sicherheit für Künstler*innen. Ein paradiesischer Zustand, der in „Residenz Fahrenbühl“ durch Misstrauen und Sabotage der Künstler*innen in Residence zu bröckeln beginnt.
Eigentlich auf einer Residenz in den USA, die wegen der Coronapandemie abgesagt werden musste, zeichnet Haifisch eine Beklemmung nach, die dem psychologischen Befinden während des Lockdowns nicht unähnlich ist: Der Versuch, sich zu konzentrieren, während die Idee globaler Konnektivität weiterlebt.
 
Anna Haifisch präsentiert im Rahmen von Amelie von Wulffens Einzelausstellung in den KW Institute for Contemporary Art eine digitale Lesung des Comics „Residenz Fahrenbühl“, der im März bei Spector Books erscheint.
 
Anna Haifisch (*1986) ist Künstlerin und Comiczeichnerin und lebt und arbeitet in Leipzig. 2013 gründete sie mit Freunden das Comic-Festival The Millionaires Club, das jährlich während der Leipziger Buchmesse stattfindet. In den letzten Jahren publizierte sie zahlreiche Bücher, z.B. Gnocchi Gnocchi – Who’s There? (2020), Schappi (2019), I can’t find my shoes (2019), The Mouse Glass (2018) oder THE ARTIST (2016). Ihre Arbeiten wurden u.a. gezeigt bei GfZK Museum für zeitgenössische Kunst, Leipzig, DE (2020); Riso Club, Leipzig (2019); Mount Analog, Seattle (2019); Museum Gunzenhauser, Chemnitz, DE (2017) oder in der Halle für Kunst Lüneburg, DE (2018). 2020 wurde sie mit dem Max und Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin ausgezeichnet.