Arrêt sur image - Zeitgenössische Kunst aus Frankreich

 

 

29. September – 18. November 01

 

 

Vom 29. September bis zum 18. November 2001 zeigen die KW Institute for Contemporary Art die Ausstellung Arrêt sur image - Zeitgenössische Kunst aus Frankreich. Die Ausstellung, die von den Kunst-Werken in Kooperation mit der ADIAF, Paris, und in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Französischen Botschaft Berlin und dem Bureau des Arts Plastiques, Köln, organisiert wurde, zeigt eine Auswahl von Arbeiten französischer bzw. in Frankreich lebender KünstlerInnen aus französischen Privatsammlungen.

Arrêt sur image gibt einen Einblick in die Arbeit mehrerer Künstlergenerationen, die sich mit dem Thema des Foto-, Video- oder technischen Bildes auseinandergesetzt haben. So haben z.B. Jean-Marc Bustamante, Sophie Calle, Suzanne Lafont und Jean-Luc Moulène in den 80er Jahren zu der Erneuerung des Diskurses beigetragen, als das fotografische Bild gerade begonnen hatte, seine Autonomie gegenüber der Malerei zu behaupten. Da der Status der Fotografie als Zeichen des Realen sie dazu führte, das Verhältnis zu einer stetig veränderten Welt immer neu zu definieren, setzten sie sich mit dem spezifisch Fotografischen auseinander, indem sie sich zunächst auf formaler Ebene dem Medium näherten. In diesem Sinn beziehen sich die in der Ausstellung gezeigten Serienfotografien von Suzanne Lafont und Jean Luc Moulène auf Werbeplakate im öffentlichen Raum und auf die Stellung der Bilder in der heutigen urbanen Landschaft.

Künstler der jüngeren Generation wie Pierre Faure, Valérie Jouve, Bojan Sarcevic, Bruno Serralongue und Pierre Huyghe stellen zunehmend Fragen der Repräsentation und der Konditionierung medialer und individueller Wirklichkeit zur Disposition. Ihre Arbeiten nähern sich der Wirklichkeit durch ihre Fragmentierung im Bild an. Künstler wie Chantal Akerman beziehen sich in ihren Arbeiten sowohl auf das Genre des Dokumentarfilmes als auf die Geschichte des Kinos und dessen erzählerischen Vokabulars.
Neben ihrer expliziten Verwendung von Fotografie und Film im Verhältnis z. B. zur sozialen Wirklichkeit, der persönlichen Biographie, einer Landschaft oder Architektur, zeichnet die Arbeiten die Auseinandersetzung mit der erzählerischen und suggestiven Dimension des Bildes aus, innerhalb dessen Abstraktion zur physischen und psychischen Erfahrung für den Betrachter wird. In diesem Sinne sind die Arbeiten Momentaufnahmen und Zustandsbeschreibungen, oder Annäherungen an einen Ort und ein persönliches Verhältnis, oder aber auch die Rekonstruktion eines solchen Verhältnisses, die das Bild selbst als Ort der Suche und der Erinnerung verwenden. Die Bildsprache behauptet sich dabei als selbständiges Medium gegenüber der Sprache und verdichtet so den Bezug zur indexierten Welt und deren Diskursen.

Beteiligte Künstler: Absalon, Chantal Akerman, Valérie Belin, Jean-Marc Bustamante, Sophie Calle, Pierre Faure, Pierre Huyghe, Valerie Jouve, Suzanne Lafont, Jean-Luc Moulene, Bojan Sarcevic, Bruno Serralongue.

Die Ausstellung ist ein Projekt der Kunst-Werke Berlin und der ADIAF (Association pour la Diffusion Internationale de l’Art Français), die 1995 auf Initiative von privaten Sammlern mit dem Ziel gegründet wurde, französische Künstler international zu fördern. Zu den von der ADIAF geförderten Ausstellungen zählen u.a. „France une nouvelle génération“ (Circulo de Bellas Artes, Madrid, 1999 und Musée d'Art Moderne, Sintra) und „Photopolis“ (Barthélémy, Brüssel, 2000). Seit 2001 verleiht die ADIAF einmal jährlich den Prix Marcel Duchamp. Erster Preisträger war Thomas Hirschhorn, dem daraufhin auch eine Ausstellung im Centre Georges Pompidou gewidmet wurde.

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Französischen Botschaft Berlin und dem Bureau des Arts Plastiques, Köln.

Die Kunst-Werke und die ADIAF danken den Leihgebern für das großzügige Zurverfügungstellen der Exponante. Besonderer Dank geht an die Sammlung Goetz, München.