Poetics of Encryption
Biografien der Künstler*innen
Nora Al-Badri (* 1984, DE) studierte Politikwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie ist eine deutsch-irakische, multidisziplinär arbeitende konzeptionelle Medienkünstlerin, Gründerin des AI+Art Programms am ETH AI Center in Zürich sowie Dozentin an der ETH Zürich. Nora Al-Badri stellte 2023 im Frankfurter Kunstverein aus, außerdem auf der Transmediale, Berlin (2023); LIAF Biennale, Lofoten (2022); SAVVY Contemporary, Berlin (2021); Cairotronica (2021); European Media Arts Festival, Osnabrück (2021); Ars Electronica, Linz (2019); Science Gallery, Dublin (2018); NRW Forum, Düsseldorf (2018); ZKM Karlsruhe (2018); Victoria and Albert Museums‘ Applied Arts Pavillon, 15. Architekturbiennale von Venedig (2016), und auf der 3. Istanbul Design Biennale (2016). Sie war unter anderem Jurymitglied für den Arts & Culture Track des Chaos Communication Congress und den Berlinale Friedenspreis der Heinrich-Böll-Stiftung (2019).
Morehshin Allahyari*
American Artist*
Emmanuel Van der Auwera (* 1982, BE) arbeitet als Künstler multidisziplinär mit Videos, Theater, Skulptur und Druckgrafik und häufig in Spannungsverhältnissen von Kunst und Technologie, Wirklichkeit vs. Simulation sowie der Verharmlosung von Gewalt. Sein Material findet Van der Auwera in der überbordenden Bildproduktion einer globalen Bildschirmkultur. Er interessiert sich für die Bedeutung von Bildern und ihre Arten und Weisen, das Reale gleichzeitig abzubilden und zu konstruieren. Van der Auwera wurde 2015 Laureate of the Higher Institute for Fine Arts (HISK) in Gent und ist erster Gewinner der Goldwasserschenking, die vom WIELS – Zentrum für zeitgenössiche Kunst und den Königlichen Museen der Schönen Künste Belgiens verliehen wird. Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Pinakothek der Moderne, München; WIELS, Brüssel; Centre Georges Pompidou, Paris; Palais de Tokyo, Paris; Centro per l’Arte Contemporanea Luigi Pecci, Prato und im HeK – House of Electronic Arts, Basel ausgestellt.
Gillian Brett (* 1990, FR) lebt und arbeitet in Marseille. Ihre Arbeiten analysieren die Beziehung zwischen Menschen und Technologie und reflektieren insbesondere die Wege und Prozesse, durch welche dieses Verhältnis die Umwelt unweigerlich formt und beeinflusst. Ausgangspunkt ihrer Kunst ist das Eindringen von Technologie in unseren Alltag und die daraus resultierenden Phänomene permanenter Beschleunigung, geplanter Obsoleszenz, neu entstehender Bedürfnisse und der zunehmende Konsum von Computer-Produkten. Sie manipuliert Materialien, beobachtet dabei sorgfältig die Welt, in der sie lebt, und arbeitet ausgehend von der unbedachten Verausgabung von Ressourcen. Sie erhielt einen Master of Fine Arts an der Villa Arson in Nizza sowie ein Postgraduierten-Diplom in Fine Arts am Goldsmiths College. Ihre Werke wurden unter anderem im Friche de la Belle de Mai, Marseille, in der Stadtgalerie, Saarbrücken und im Munch Museum, Oslo ausgestellt.
Émilie Brout (* 1984, FR) & Maxime Marion (* 1982, FR-LU) begannen ihre Zusammenarbeit an der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs, Paris. Ihre Arbeiten befinden sich in Sammlungen des Centre Georges Pompidou; FRAC île-de-france; François Schneider Stiftung; Famille Servais oder Frédéric de Goldschmidts und wurden in zahlreichen Medien wie Le Monde, Art Press, Libération, Art Viewer, New York Observer, Tracks, BBC und Frieze veröffentlicht. Sie wurden im Centre Georges Pompidou, Paris; BIAN International Biennale, Montreal; Villa Arson, Nizza; Feral File, WWW; Young Art Triennale, Casino Luxembourg; Louvre Auditorium, Paris; Haus der Kulturen der Welt, Berlin; MAC VAL, Vitry-sur-Seine; Redline Contemporary Art Center, Denver; Carroll/Fletcher, London; Moscow Biennale for Young Art; Seongnam Art Center und dem Palais de Tokyo, Paris ausgestellt. Sie hatten Einzelausstellungen in 22,48 m², Paris; Pori Art Museum, Pori; Villa du Parc, Annemasse und bei Steve Turner, Los Angeles.
Juliana Cerqueira Leite (* 1981, Yolanda) schloss ihr Studium an der Slade School of Fine Art, London im Jahr 2006 als erste Preisträgerin des Kenneth Armitage Sculpture Prize ab. Im Jahr 2019 erhielt sie den Pollock-Krasner Foundation Grant für ihre Ausstellung Orogenesis im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel, Italien. 2016 wurde sie mit dem Furla Art Prize für ihren Beitrag zur 5. Moskauer Biennale für junge Kunst ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden international in Einzelausstellungen gezeigt, darunter im Nationalen Archäologischen Museum, Neapel (2019); Instituto Tomie Ohtake, São Paulo (2018) und im Arsenal Contemporary, New York (2018). Gruppenausstellungen, an denen sie teilgenommen hat, fanden im Brazilian Museum of Sculpture and Ecology, São Paulo (2021); Arsenal Contemporary, Montréal (2019) und Ilmin Museum of Art, Seoul (2019) statt. Ihre Arbeiten waren darüber hinaus im Antarktis-Pavillon der 57. Biennale von Venedig (2017), auf der 5. Internationalen Biennale für junge Kunst in Moskau (2016) und auf der Vancouver Biennale (2014) zu sehen.
Julian Charrière (* 1987, CH) ist ein französisch-schweizerischer Künstler, der in Berlin lebt und arbeitet. Als ehemaliger Schüler von Ólafur Elíasson und Mitarbeiter des Instituts für Raumexperimente machte Charrière 2013 seinen Abschluss an der Universität der Künste Berlin. Seine Einzelausstellungen wurden im SFMOMA, San Francisco (2022); Langen Foundation, Neuss (2022); Dallas Museum of Art, Dallas (2021); MAMbo, Bologna (2019); Berlinische Galerie (2018); Parasol Unit Foundation, London (2015); Musée des Beaux-Arts, Lausanne (2014) und im Centre culturel suisse, Paris (2014) gezeigt. Er beteiligte sich an Gruppenausstellungen im ARoS Aarhus Kunstmuseum (2022); Hamburger Bahnhof, Berlin (2021); ZKM Karlsruhe (2020); Centre Pompidou, Paris (2019); Sprengel Museum, Hannover (2019); SCHIRN Kunsthalle, Frankfurt (2018); Hayward Gallery, Southbank Centre, London (2018) und im Palais de Tokyo, Paris (2017). Charrières Arbeiten wurden auf der 57. und 59. Biennale von Venedig (2017, 2022), der Taipei Biennale (2018), der Antarctic Biennale (2017) und der 12. und 16. Biennale von Lyon (2013, 2022) gezeigt.
Joshua Citarella (* 1987, US) studierte an der School of Visual Arts, New York City. Er lehrte an der School of Visual Arts (2018–2019) und an der Rhode Island School of Design (2020). Citarella ist der Autor von Politigram & the Post-left (2018) und 20 Interviews (2020), die von Rhizome beauftragt wurden, sowie Gründer der Online-Publikationsplattform Do Not Research und Leiter des gleichnamigen populären Podcasts und Newsletters. Seine jüngsten Einzelausstellungen waren bei Bas Fisher Invitational, Miami (2021) und Higher Pictures, New York (2017, 2015, 2013) zu sehen. Er war Teil von Gruppenausstellungen bei Sotheby’s, New York (2022); Kunstverein in Hamburg (2021); The New Museum, New York (2018); Fotografiemuseum, Amsterdam (2014, 2013) und im Museum of Contemporary Art, Los Angeles (2014). Seine aktuellsten kuratorischen Projekte sind Do Not Research in Lower Cavity, Holyoke und Do Not Research in Rockaway, Queens (2022).
Clusterduck ist als interdisziplinäres Kollektiv in den Bereichen New Media Studies, Design und Transmedia tätig und untersucht Prozesse und Akteur*innen, die hinter der Entstehung von internetbezogenen Inhalten stehen. Es steht für den Versuch, Social Engineering symbolisch zu manipulieren. In den vergangenen Jahren hat Clusterduck ein großes Netzwerk von Digital Creators aufgebaut, die sich in Forschungschats, Gruppen und Initiativen engagieren. Clusterduck kuratierte die von der Greencube Gallery veranstaltete Online-Ausstellung #MEMEPROPAGANDA, die unter anderem auf dem The Influencers Festival, Barcelona; Tentacular Festival, Madrid; IFFR, Rotterdam; Urgent Publishing, Amsterdam / Arnheim und bei Radical Networks in Berlin gezeigt wurde. Clusterduck entwickelte die partizipative Ausstellung #MEMERSFORFUTURE, die die Rolle der Memetik in der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit untersucht. Die Ausstellung wurde auf der re:publica 2020 und dem IMPAKT Festival 2020 gezeigt. Clusterduck besteht derzeit aus 5 Gründer*innen und regulären Mitgliedern sowie etwa 20 Mitarbeiter*innen, die sich auf verschiedene Standorte weltweit verteilen, aber hauptsächlich in Europa ansässig sind.
Juan Covelli (* 1985, CO) ist ein kolumbianischer Künstler und Kurator, der in Bogotá lebt. Er besitzt einen MA-Abschluss in zeitgenössischer Fotografie vom Central Saint Martins College of Art & Design, London und lehrt an der Universidad El Bosque. Er ist Gründer der Online-Kunstplattform Nmenos1. In seiner Praxis befreit er mit digitalen Mitteln Archive, wobei er nach Emanzipation und Dekolonisierung im Museumsraum strebt sowie Überschneidungen von Technologie, Kulturerbe, Archäologie und dekolonialen Praktiken erforscht. Covelli wurde kürzlich mit dem Lumen-Preis in der Kategorie Moving Image ausgezeichnet und ist 2023 für den Premio Luis Caballero nominiert worden. Seine Werke wurden unter anderem im Museo Miguel Angel Urrutia, Bogotá; Arebyte Gallery, London; MAMM, Medellín; Museum für zeitgenössische Kunst, Budapest; Art at Americas Society, New York; Galleri Image, Aarhus; Warrington Museum & Art Gallery; MACO, Oaxaca; Jelzin-Zentrum, Jekaterinburg; Guttormsgaard Arkiv, Oslo und auf der V. Internationalen Biennale für junge Kunst in Moskau gezeigt.
Kate Crawford ist Expertin für künstliche Intelligenz, Künstlerin und Autorin. Sie ist Professorin an der USC Annenberg in LA, leitende Wissenschaftlerin bei Microsoft Research New York und Inhaberin des ersten Gastlehrstuhls für AI and Justice an der École Normale Supérieure in Paris. Ihr Buch Atlas of AI wurde in 14 Sprachen übersetzt. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Museum of Modern Art, im V&A und in der Fondazione Prada ausgestellt. Crawford leitet Knowing Machines, ein transatlantisches Forschungsprojekt von Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Jurist*innen, zum Thema generativer KI.
Sterling Crispin (* 1985, US) ist ein Konzeptkünstler und Software-Ingenieur und entwickelt Smart Contracts, Generative Kunst, maschinelle Intelligenz und Techno-Skulpturen. Crispins Kunst oszilliert zwischen der rechnerischen Schönheit der Natur und unseren widersprechenden kulturellen Erzählungen über die Apokalypse. Seine Arbeit fragt: „Werden wir unsere Körper mit Maschinen vereinen und uns zu unsterblichen Gottheiten entwickeln? Oder werden wir einem globalen Klimakollaps gegenüberstehen und aussterben?“ In gewisser Weise nähern wir uns beiden dieser Schlussfolgerungen zur selben Zeit. Crispins Werke wurden in Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt, darunter im ZKM Karlsruhe; Mexican National Center for the Arts, Mexiko-Stadt; Seoul Museum of Art; Museum of Contemporary Art, Denver; Deutsches Hygiene Museum, Dresden und auf der Biennale von Venedig. Darüber hinaus wurden sie in Medien wie New York Times, Frieze, Wired, MIT Press, BOMB, Rhizome, ARTNews und Art in America veröffentlicht.
Simon Denny (* 1982, NZ) lebt und arbeitet in Berlin. Er schafft Kunstwerke, die Geschichten von Technologie erzählen. Dazu verwendet er eine Vielzahl von Medien wie Malerei, webbasierte Medien, Installation, Skulptur, Druck und Video. Seine jüngsten Einzelausstellungen fanden im Kunstverein Hannover (2023); Gus Fisher Gallery, University of Auckland (2022); Outernet, London (2022); Kunstverein in Hamburg (2021); K21- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (2020); Museum of Old and New Art (Mona), Tasmanien (2019); MOCA, Cleveland (2018); OCAT, Shenzhen (2017); Hammer Museum, Los Angeles (2017); WIELS Contemporary Art Centre, Brüssel (2016); Serpentine Galleries, London (2015); MoMA PS1, New York (2015); Portikus, Frankfurt am Main (2014); MUMOK, Wien (2013) und im Kunstverein München (2013) statt. 2015 vertrat er Neuseeland auf der 56. Biennale von Venedig. Denny ist Mitbegründer des BPA//Berlin Program for Artists und Professor für Zeitbezogene Medien an der HFBK Hamburg.
enorê ist ein*e in London ansässige brasilianische Künstler*in, die mit digitaler Technologie arbeitet, um die Verflechtungen zwischen Virtualität, physischer Verkörperung und Zeitlichkeit zu durchdenken. enorê arbeitet vor allem mit 3D-gedruckten Keramiken und verwendet Ton als Katalysator, um zu hinterfragen, wie digitale Objekte durch physische Prozesse vermittelt werden können. Dabei denkt enorê über die Fließfähigkeit zwischen diesen Medien nach und untersucht mehrere Perspektiven durch materielle Übersetzungen. Zu den jüngsten Ausstellungen gehören Children of the Diaspora auf der 1-54 Art Fair und If I Were You im Kupfer Project Space, London. enorê hat bereits Workshops im Victoria & Albert Museum, London; der York Art Gallery und der South London Gallery geleitet. Derzeit unterrichtet enorê im Rahmen des BA Fine Arts an der Kingston University, London und ist Artist-in-Residence in den Somerset House Studios, unterstützt von Jerwood Arts.
Roger Hiorns (* 1975, UK) besitzt einen Abschluss in Bildender Kunst vom Goldsmiths College in London. In seinem Werk verwendet er eine Vielzahl von Medien und befasst sich mit dem zeitgenössischen Problem der Bestimmung von Sinn und Bedeutung in der Welt. Er untersucht die Wechselwirkungen zwischen organischen und anorganischen Objekten, insbesondere in Bezug auf Machtbeziehungen und die Perversion von Macht. Seine Einzelausstellungen wurden in der Annet Gelink Gallery, Amsterdam (2022, 2019, 2016); Ikon Gallery, Birmingham (2017); Rudolfinum Gallery, Prag (2015); Art Institute of Chicago (2010); Tate Britain, London (2010); Serpentine Gallery, London (2006) und im UCLA Hammer Museum, Los Angeles (2003) gezeigt. Er war außerdem Teil von Gruppenausstellungen in der Ikon Gallery, Birmingham (2019); Hayward Gallery, London (2015); Colombus Museum of Art, Ohio (2014); Taipei Biennale (2014); National Gallery, London (2014) und auf der 55. Biennale von Venedig (2013). 2009 wurde Hiorns mit seiner von Artangel in Auftrag gegebenen Installation Seizure für den Turner Prize nominiert.
Tilman Hornig (* 1980, DE) schloss 2006 sein Studium an der HfBK Dresden ab und war 2015 Mitbegründer des Projekts New Scenario, einer dynamischen Plattform für konzeptionelle, zeitbasierte und performative Ausstellungsformate. Unter anderem hatte er Einzelausstellungen in der Galerie Gebr. Lehmann, Dresden (2021, 2011); A10, Valencia (2019); Art Berlin Contemporary (2015); Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden (2012) und bei Corsoveneziaotto, Mailand (2011). Ausgewählte Gruppenausstellungen fanden im Museum Gunzenhauser, Chemnitz (2022); Neues Museum, Nürnberg (2022); T3 Photo Festival Tokyo, 72 Gallery (2022); Bundeskunsthalle, Bonn (2022); KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin (2018); Futura Project, Prag (2017); 9. Berlin Biennale (2016) und bei de Appel in Amsterdam (2015) statt.
Rindon Johnson (* 1990, US) ist Künstler und Dichter. Seine Werke basieren auf Sprache. Johnson hatte Einzelausstellungen im Albertinum, Dresden; in der Chisenhale Gallery, London; Julia Stoschek Collection, Düsseldorf und im Sculpture Center, Long Island City. Johnson nahm an Gruppenausstellungen im Brooklyn Museum; Kunstverein Freiburg; Hammer Museum, Los Angeles; Whitney Museum, New York; Studio Museum, Harlem; Literaturhaus Berlin und im Haus der elektronischen Künste, Basel teil. Er ist Autor von Nobody Sleeps Better Than White People (2016), des VR-Buchs Meet in the Corner (2017), Shade the King (2017) und The Law of Large Numbers: Black Sonic Abyss (2021). Er wurde in den nicht abgetretenen Territorien des Ohlone-Volks geboren und lebt in Berlin.
Vladan Joler (* 1977, YU) ist Forscher und Künstler, Mitbegründer der SHARE Foundation und Professor an der Universität von Novi Sad. In Zusammenarbeit mit Kate Crawford veröffentlichte er unter dem Titel Anatomy of an AI System (2018) eine großformatige kartografische Darstellung und einen Essay. Er kuratierte Veranstaltungen und Versammlungen von Internetaktivist*innen, Künstler*innen und Forscher*innen. Seine jüngsten Ausstellungen wurden in der Fondazione Prada, Mailand (2023); MoMA, New York (2023); Galleria d’Arte Moderna e Contemporanea, Bergamo (2023); Aksioma, Institute for Contemporary Art, Ljubljana (2022) und im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart (2022) gezeigt.
Daniel Keller (* 1986, US) lebt derzeit in Los Angeles, CA. Seine multidisziplinäre Praxis befasst sich mit Themen rund um Beschleunigung, Kultur und Kollaboration. Er war eine Hälfte des Künstler*innenduos Aids-3D, ehemaliger co-host von New Models und ist Mitbegründer von Channel.xyz. Er leitet die Kulturstrategie bei Vaporware, einem Unternehmen für P2P-Cloud-OS.
Andrea Khôra (* 1989, US) ist eine in London lebende Künstlerin und Forscherin. In ihrer Arbeit geht es um die Formbarkeit der Wirklichkeit auf persönlichen und gesellschaftlichen Ebenen. Ihr praxisorientiertes Promotionsprojekt Under the Influence: Expanded Technologies of the Mind untersucht die Schnittstelle von veränderten Bewusstseinszuständen und hegemonialen Institutionen durch künstlerische Forschung und Schreiben. In ihrer Forschung untersucht Andrea, wie das Bewusstsein durch Psychedelika und andere bewusstseinsverändernde Methoden verändert und manipuliert werden kann und wie sich dies mit etablierten Machtstrukturen überschneidet. Durch ihre Kunst versucht sie die Auswirkungen dieser Wechselwirkungen zu erforschen und einen Einblick in die komplexe Beziehung zwischen veränderten Zuständen und Institutionen zu geben – wobei sie sich auf die Überschneidungen von Psychedelika mit dem Kapitalismus, westlichen Gesundheitssystemen und dem militärisch-industriellen Komplex konzentriert. Zuvor lebte sie in Seattle, WA; Seyðisfjörður, IS, und Florenz, IT.
Jonna Kina (* 1984, FI) lebt und arbeitet in Helsinki. Ihre künstlerische Praxis erstreckt sich über eine Vielzahl von Medien, zu denen Klang, Skulptur, Film, Sprache, Performance und Installation gehören. Durch das Aufdecken und Dekonstruieren von Formen und Methoden beinhalten Kinas Werke oft Erzählungen über Übersetzung und Transformation, die eine Verbindung zwischen Betrachter und Kunstwerk herstellen. Sie studierte in New York, Jerusalem und Helsinki. Ihre Arbeiten wurden bei zahlreichen internationalen Ausstellungen und Festivals präsentiert, darunter bei e-Flux Video & Film, Words Takeover program (2022); Berlinale Forum Expanded (2021); Contemporary Art Museum of Estonia, Talinn (2022) und auf der Moscow Biennale for Young Art (2018). Ihr Film Arr. for a Scene wurde von Nordisk Panorama als Bester Nordischer Kurzfilm (2017) ausgezeichnet. Sie erhielt den William-Thuring-Preis der finnischen Kunstvereinigung (2022) und den VIDS-Medienkunstpreis des Kunstmuseums Lappeenranta (2021).
Oliver Laric (* 1981, AT) lebt in Berlin. In seiner künstlerischen Praxis erforscht er, wie bildnerische Werke im Laufe der Zeit (um)genutzt wurden und verfügbar bleiben, indem er sie aufgreift und auf originelle und zeitgenössische Weise neu interpretiert. 3D-Modelle aller seiner Skulpturen sind online unter threedscans.com verfügbar. 2021 wurde Oliver Laric mit dem RLB-Kunstpreis ausgezeichnet, der mit einer Einzelausstellung im Ferdinandeum Innsbruck verbunden war. Seine Werke wurden in Einzelausstellungen u.a. im Stedelijk Museum, Amsterdam; Schinkel Pavillon, Berlin; OCAT, Shanghai und St. Louis Art Museum gezeigt. Werke von Oliver Laric befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie dem mumok, Wien; Sammlung Philara, Düsseldorf; Stedelijk Museum, Amsterdam; Institute of Contemporary Art, Boston; Cleveland Museum of Art; Walker Art Center, Minneapolis; Fondation Galleries Lafayette, Paris und der Stiftung KAI 10 | Arthena, Düsseldorf.
Eva & Franco Mattes (* 1976, IT) sind ein Künstler*innenduo, das in New York und Mailand lebt und arbeitet. Mit ihren Videos, Installationen, Skulpturen und Online-Interventionen reagieren sie auf unseren gegenwärtigen vernetzten Zustand und analysieren ihn. Ihre Werke befinden sich in Sammlungen des SFMOMA, San Francisco; Whitney Museum of American Art, New York; Fotomuseum Winterthur und des X Museum, Peking. Zu ihren Einzelausstellungen zählen jene im Frankfurter Kunstverein (2023); Fotomuseum Winterthur (2021); Fondation Phi, Montreal (2019) und in der Team Gallery, Los Angeles (2019). Weitere Gruppenausstellungen und Veranstaltungen, an denen sie teilnahmen, fanden unter anderem bei der Sharjah Art Foundation (2020); 6. Athen Biennale (2018); Mori Art Museum, Tokio (2018); MCA, Chicago (2018); Biennale für aktuelle Fotografie, Mannheim (2017); Biennale of Sydney (2016); Whitechapel Gallery, London (2016) und im MoMA PS1, New York (2009) statt. Eva & Franco Mattes sind Teil des Kurator*innenkollektivs Don’t Follow the Wind, das eine nicht zugängliche Ausstellung in der Sperrzone Fukushima organisierte (2015–heute).
Jürgen Mayer H. (* 1965, DE) ist ein deutscher Architekt und Künstler. Sein international preisgekröntes Architekturbüro J. MAYER H. und Partner, Architekten welches er gemeinsam mit seinen Partnern Andre Santer und Hans Schneider betreibt, setzt Projekte an der Schnittstelle von Architektur, Kommunikation und neuen Technologien um. J. MAYER H. kann auf eine Vielzahl von national und international realisierten Projekten und erhaltenen Auszeichnungen verweisen. Jürgen Mayer H. studierte an der Universität Stuttgart, The Cooper Union und der Princeton University. Seine Arbeiten wurden weltweit veröffentlicht und in Museen und auf Biennalen ausgestellt. Sie sind Teil zahlreicher Sammlungen, wie der des MoMA, New York; SF MoMA, San Francisco; The Art Institute of Chicago; Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin; Berlinische Galerie Landesmuseum Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Architekturmuseum der TU München; Architekturmuseum Berlin sowie zahlreicher Privatsammlungen. Er ist unter anderem Mitglied in den Beiräten der Princeton University Architecture School, der Bauhaus Stiftung Dessau und des Flussbad Berlin e. V.
Most Dismal Swamp ist ein Mixed-Reality-Biom; ein Ort und eine Praxis, an dem ein feuchtes Miasma aus Fiktionen, Künstler*innen, Modellwelten, gegensätzlichen Realismen, externen Festplatten, Kamera-Tracking-Daten, Lagerfeuern, undurchsichtigen Ritualen, Game-Engines, Amateur-Ketzereien, Plug-ins für visuelle Effekte und andere Tiere zusammenkommen. Eine gemeinsame Multi-User-Halluzination, die aus dem Sumpf unseres zeitgenössischen Mixed-Reality-Systems gebaggert wird. Die Multimediaprojekte von Most Dismal Swamp, die aus der Kuration, der künstlerischen Arbeit und der Forschung von Dane Sutherland hervorgegangen sind, beinhalten die Zusammenarbeit, die Auftragsvergabe und die gesellige Spekulation mit vielen anderen Künstler*innen. Bei diesen Projekten handelt es sich um modulare und dicht besiedelte Filmprojekte, die fortwährend die Integration digitaler Technologien erforschen und in verschiedenen immersiven und maßgeschneiderten Installationen sowie online präsentiert wurden.
NEW MODELS wurde 2018 in Berlin gegründet. Ursprüngliches Ziel war es, einen Medienraum außerhalb der „Physik“ von Web 2.0-Plattformen zu schaffen, indem Links von Hand gesammelt und eine Community jenseits des Feeds gebildet werden. In der Zwischenzeit hat NM ein internationales Mitgliedernetzwerk und einen Discord-Server aufgebaut; viele IRL- und digitale/physische Events veranstaltet; schwarmgenerierte Inhalte bei Highsnobiety, Kaleidoscope und Novembre veröffentlicht; ein Album mit entfesselten Radio-Stücken von Lil Internet veröffentlicht; ein Internet-Parfüm mit Society of Scent kreiert; und die Erstellung eines interaktiven digitalen Glossars (NM Webdex) sowie eines physischen Buchs (NMCodex) ermöglicht – beide kollektiv von der NM-Community verfasst – und dadurch die Erfahrung gemeinsamen Online-Seins während des extremen Online-Jahres Y2K20 festhalten können.
Carsten Nicolai (* 1965, DE) lebt und arbeitet in Berlin. Inspiriert von wissenschaftlichen Referenzsystemen erforscht Nicolai mathematische Muster wie Gitter und Codes, Fehler- und Zufallsstrukturen sowie das Phänomen der Selbstorganisation. Seine Arbeiten wurden in Einzelausstellungen u.a. im Haus der Kunst, München (2022); in der K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (2019); Berlinischen Galerie (2018); auf der documenta X, Kassel (1997) und der 49. und 50. Biennale von Venedig (2003, 2001) gezeigt. Als Komponist ist Nicolai unter dem Pseudonym Alva Noto bekannt und trat unter anderem im Solomon R. Guggenheim Museum, New York; San Francisco Museum of Modern Art; Centre Pompidou, Paris, und in der Tate Modern, London auf. Er wurde unter anderem mit dem Grand Prize Japan Media Arts Festival (2014), dem Giga-Hertz-Preis (2012) und dem Rom-Preis der Villa Massimo (2007) ausgezeichnet. Seit 2015 ist Nicolai Professor für Kunst mit dem Schwerpunkt digitale und zeitbasierte Medien an der HfBK Dresden.
Simone C Niquille (* 1987, CH) ist Designerin und Forscherin und lebt in Amsterdam, NL. Ihre Praxis technoflesh untersucht die Darstellung von Identität und die Digitalisierung von Biomasse im vernetzten Raum. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im HeK-Haus der Elektronischen Künste, Basel (2020); Fotomuseum Winterthur (2019) und in La Gaite Lyrique, Paris (2019) international ausgestellt. Beiträge von ihr wurden im Volume Magazine sowie von AD Architecture und e-flux veröffentlicht. Im Jahr 2016 war sie Forschungsstipendiatin des Nieuwe Instituut Rotterdam und 2018 beauftragte Mitwirkende des niederländischen Pavillons der Architekturbiennale 2018 in Venedig. Niquille ist Preisträgerin des Pax Art Award 2020 und 2021–23 Mellon Researcher am Canadian Center for Architecture. Aktuell untersucht sie in ihrem Langzeitprojekt Model Home die architektonischen und körperlichen Auswirkungen von Computer Vision, in dem sie politische Aspekte künstlich erzeugter Trainingsdatensätze erforscht. Niquille ist außerdem Gründerin und Leiterin des parametric truth lab an der Design Academy Eindhoven, einem Raum für die Geschichte und Dokumentation von Software.
Trevor Paglen (* 1974, US) ist ein Künstler, dessen Arbeit unter anderem Bildproduktion, Skulptur, investigativen Journalismus, Texte und Technologien umfasst. Er hat sowohl einen BA als auch PhD in Geografie am University College Berkeley und einen MFA am Art Institute of Chicago. Mehrere seiner Bücher und Artikel wurden in Medien wie The New York Times, The New Yorker, Wall Street Journal, Wired, The Financial Times, Art Forum und Aperture besprochen. Er gewann den Electronic Frontier Foundation’s Pioneer Award (2014), den Deutsche Börse Photography Foundation Prize (2016) und wurde 2017 zum MacArthur Fellow ernannt. Einzelausstellungen seiner Arbeiten wurden unter anderem im San José Museum of Art (2021); Fondazione Prada, Mailand (2019) und im Barbican Centre, London (2019) gezeigt. Außerdem war er Teil von Gruppenausstellungen im Centre Georges Pompidou, Paris (2022); DePaul Art Museum, Chicago; Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid (2014) und im Metropolitan Museum of Art, New York (2012).
Matthias Planitzer (DE) ist ein in Berlin lebender Künstler. Er studierte zunächst Medizin an der Charité Berlin und wurde danach wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildführung am Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“ in Berlin. Anschließend schloss er seinen Berufswechsel mit einem Studium der Bildenden Kunst ab, das er als Meisterschüler von Hito Steyerls Lensbased Class an der Universität der Künste Berlin absolvierte. Seine jüngsten Ausstellungen waren unter anderem im Museum für Fotografie, Berlin; Hybrid Biennale im Festspielhaus Hellerau, Dresden; Temporary Home / ruruhaus, documenta fifteen, Kassel; Kunsthalle Baden-Baden; Museum für Fotografie, Berlin und im Künstlerhaus Bethanien, Berlin zu sehen.
Jon Rafman (* 1981, CA) studierte Philosophie und Literatur an der McGill University in Montreal und machte einen MFA an der School of the Art Institute in Chicago. In seinen Arbeiten verwendet er digitale Technologie, wie z.B. im Internet gefundene Bilder, welche die Hinterfragung unseres zeitgenössischen Lebens im Fokus haben. Fasziniert von Träumen, Sehnsüchten, Verlust und Trauer, die aus unserem von Technologie geprägten Leben resultieren, schafft Rafman quasi-anthropologische Werke, welche oft erzählt werden. Rafmans jüngste Einzelausstellungen fanden in 180 The Strand, London (2023); Schinkel Pavillon, Berlin (2022); Ordet, Mailand (2022); Sprüth Magers, Berlin (2022, 2017); Centraal Museum, Utrecht (2020); Stedelijk Museum, Amsterdam (2016) und Musée d’art Contemporain de Montréal (2015) statt. Seine Werke waren in zahlreichen Gruppenausstellungen zu sehen, darunter im Kunstmuseum Bonn (2021); 58. Biennale von Venedig (2019); Sharjah Biennale (2019, 2017); Institute of Contemporary Art, Boston (2018); Musée d’Art Contemporain de Montréal (2017); K11 Art Shanghai (2017); 9. Berlin Biennale (2016); Manifesta 11, Zürich (2016) und in der Kunsthalle Wien (2015).
Rachel Rossin (* 1987, US) ist Künstlerin und Programmiererin, die sich mit ihrer multidisziplinären Praxis als Pionierin auf dem Gebiet der Virtual Reality etabliert hat. Ihre Arbeit verbindet Malerei, Bildhauerei, New Media, Gaming und Video, um digitale Landschaften zu kreieren, die Themen wie Entropie, Embodiment sowie die Omnipräsenz von Technologie und ihre Auswirkungen auf die menschliche Psyche adressieren. Ihre Arbeiten wurden kürzlich in Einzelausstellungen im Whitney Museum of American Art, New York (2023); KW Institute of Contemporary Art, Berlin (2022); COUNTY Gallery, Palm Beach (2021); 14a, Hamburg (2020); Zabludowicz Collection, London (2019); Akron Art Museum, Ohio (2019), und in der The Journal Gallery, New York (2019) sowie in Gruppenausstellungen im GAMeC Museum, Bergamo (2023); Whitney Museum of Art, New York (2023); No Name, Paris (2023); Bernheim Gallery, London (2023); Dazibao Art Center, Quebec (2022) und im Hyundai Museum x New Museum, Seoul (2021) gezeigt.
Sebastian Schmieg (* 1983, DE) ist als Künstler und Dozent tätig. Seine Arbeit untersucht die algorithmische Verbreitung von Bildern, Texten und Körpern. Er schafft spielerische Interventionen, welche die glänzenden Oberflächen unserer vernetzten Gesellschaft durchdringen und die dahinter liegenden Wirklichkeiten erkunden. Im Besonderen setzt sich Schmieg mit den Themen Arbeit, algorithmischem Management und künstlicher Intelligenz auseinander. Er arbeitet mit einer breiten Palette von Medienformen, darunter Video, Website, Installation, Künstlerbuch, Individualsoftware, Lecture Performances und Lieferservices. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt, darunter in der Kunsthalle Zürich; The Photographers‘ Gallery, London; MdbK, Leipzig; HeK Basel und im Chronus Art Center in Shanghai. Schmieg ist Professor für Interface Design an der HTW Dresden und lebt in Berlin.
Charles Stankievech definiert in seiner künstlerischen Praxis den Begriff „Feldforschung“ an der Schnittstelle von Geopolitik, Tiefenökologie und Klangresonanz neu. Vom nördlichsten bewohnten Ort der Arktis bis in die Tiefen des Pazifischen Ozeans deckt Stankievech die Paradoxien unseres irdischen Daseins auf, indem er sich mit dem nicht Wahrnehmbaren auseinandersetzt. Seine Ausstellungen und Performances wurden im Haus der Kulturen der Welt, Berlin; Canadian Centre for Architecture, Montreal; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; Louisiana Museum of Modern Art, Kopenhagen; National Gallery of Canada, Ottawa; TBA21, Wien; ISSUE Project, New York; TAE Foundation, Mexiko; Biennale von Venedig; Santa Fe Biennale; Berlin Biennale und auf der Documenta 13 gezeigt. Er ist Mitbegründer der Yukon School of Visual Art und des K. Verlags. Seit 2015 ist er Redakteur des Afterall Journals. Seine Texte wurden vom MIT, Verso, e-flux und Sternberg veröffentlicht. Er ist außerordentlicher Professor an der Fakultät für Architektur, Landschaft und Design der Universität Toronto und Gastprofessor am Fachbereich für Architektur der Universität Tokio für die Jahre 2022–2023.
Troika ist ein deutsch-französisches Künstler*innenkollektiv, das 2003 von Eva Rucki (* 1976, DE), Conny Freyer (* 1976, DE) und Sebastien Noel (* 1977, FR) gegründet wurde. Ihr multidisziplinäres Werk befasst sich mit der menschlichen Erfahrung und Haltung gegenüber neuen Technologien und der Frage, wie diese unser Verständnis und Verhältnis zur Natur, zueinander und zur Welt an sich verändern. Troikas Kunstwerke befassen sich mit künstlicher Intelligenz, algorithmischen Daten, Lebensformen sowie mit virtuellen und physischen Repräsentationssystemen. Die Arbeitsweise basiert meist auf wissenschaftlichen Recherchen und untersucht Wissenssysteme der Naturphilosophie und Technologiegeschichte. Troikas Arbeiten sind Teil der Sammlungen des M+, Hongkong; Victoria & Albert Museum, London; Art Institute of Chicago; MoMA, New York; Jumex Collection, Mexiko-Stadt; Israel Museum, Jerusalem und des Centre Georges Pompidou in Paris. Eva Rucki, Conny Freyer und Sebastien Noel leben und arbeiten in London.
UBERMORGEN (* 1995, CH/AT/US) ist ein Künstler*innenduo und eine Synthese aus der autistischen Aktionistin lizvlx (Liz Katlein, sie) & dem pragmatischen Visionär Luzius Bernhard (they). Die Netzkunst-Pioniere, Master Deducers und Media Hackers sind weithin bekannt für ihren online Aktionismus, Haute Couture NFTs und Websites, polarisierende soziale Experimente, radikale Forschung & Empathie, Dark KI, nonbinary Primitivism & Konzeptkunst. CNN nannte sie „Maverick Austrian Business People“ während ihres Vote-Auction-Projekts, mit dem sie das FBI, die CIA und die NSA herausforderten (US-Präsidentschaftswahlen 2000). Eine Reihe von konzeptionellen Hacks (EKMRZ-Trilogie, 2005–08) erschütterte die Grundfesten der dominierenden E-Commerce-Giganten: Google Will Eat Itself, Amazon Noir und The Sound of eBay. The Next Biennial Should be Curated by a Machine (2021) nutzte AI-TikTikPop, um Besucher*innen in 64 verdrehte Paralleluniversen zu katapultieren. Heute kollidieren bei UNINVITED KI-Horrorfilm und Kryptokunst, um zutiefst nostalgische synthetische Organismen zu erschaffen, und The D1cks, handgepixelte 1:1 Haute Couture NFTs enthüllen „L’Origine du pixel“.
Nico Vascellari (* 1976, IT) lebt zwischen Rom und Vittorio Veneto, Italien. Mit einem anthropologischen Ansatz und Blick analysieren seine Werke die Beziehung zwischen Mensch und Natur, insbesondere Tieren, wobei er die persönliche Ebene mit der kollektiven verschränkt. Im Jahr 2005 gründete er in Vittorio Veneto (Treviso) Codalunga, ein sich ständig weiterentwickelndes Projekt, das im Atelier des Künstlers entstand und in Italien und im Ausland genutzt wird und Ausstellungen, Performances und experimentelle Projekte ausrichtet. Seine Arbeiten wurden auf der Mercosul Biennale (2022) Lyon Biennale (2019), 12. Architekturbiennale von Venedig (2010), Manifesta 7 (2008) und der 52. Biennale von Venedig (2007) ausgestellt. Grupenausstellungen, an denen er teilgenommen hat, fanden im Museo del ‚900, Mailand; Fondation Beyeler, Basel; Riga Art Space; La Maison Rouge, Paris; MAK, Wien; Kunsthaus, Graz; Song Eun Art Space, Seoul; ZKM, Karlsruhe; Museo Maxxi, Roma; La Casa Encendida, Madrid; Espace de l’Art Concret, Mouans-Sartoux; Palazzo Reale, Mailand; Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin; CSW, Warschau; Pinchuk Art Centre, Kiew und im Le MAGASIN, Grenoble, statt.
Zheng Mahler ist die gemeinsame Untersuchung des Künstlers Royce Ng und der Anthrozoologin Daisy Bisenieks von globalem Handel, Beziehungen zwischen Natur und Technologie und Geografien jenseits der menschlichen. Sie erforschen die Prozesse ihres gegenseitigen Einflusses und die Umweltarchitekturen, die sie hervorbringen. Unter Verwendung digitaler Medien, Performance und Installation entwickeln Zheng Mahler spekulative Szenarien und immersive Begegnungen, die die Grenzen und Möglichkeiten ihrer jeweiligen Disziplin ausloten. Ihre Arbeiten waren unter anderem zu sehen in Eurasia: A Landscape of Mutability im Museum of Modern Art, Antwerpen (2021); Lonely Vectors im Singapore Museum of Art; Liquid Ground im UCCA Dune, Beidaihe; und Rats! Rats! Rats! The Poetic Grammar of the Hack im Caixa Forum, Barcelona (2022). Ihr Projekt What is it like to be a (virtual) bat? wurde auf der Online-Plattform ARE YOU FOR REAL? (2022) und in der Kunsthalle Mainz präsentiert, während ihr öffentlicher Kunstauftrag Soilspace auf der Helsinki Biennale (2023) zu sehen war.
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*Die Künstler*innen, deren Namen durchgestrichen sind, haben entschieden, staatlich finanzierte, deutsche Einrichtungen zu bestreiken und somit ihre Teilnahme an der Ausstellung zurückzuziehen.