Voice Over #2
Eine performative Begegnung
Biografien

 

Maayan Sheleff ist eine unabhängige Kuratorin mit Sitz in Tel Aviv und Doktorandin an der Curatorial Platform, der University of Reading (UK) und der ZHdK (CH). Sie erforscht die Rolle der Stimme in partizipatorischen, performativen und politischen Praktiken im Hinblick auf die Protestbewegungen des letzten Jahrzehnts. Sie ist Teil des Kurator*innen Teams des ZUMU- Museums auf dem Weg in 2023. Sie kuratierte unter anderem Projekte im Bonnefanten Museum, Maastricht, im Reading International, UK, im Metropolitan Museum of Photography, Tokyo und im Madre Museum, Neapel. Zuvor war sie Kuratorin des Center for Contemporary Art in Tel Aviv und Mitkuratorin der ersten Tel Aviv-Jaffa Biennale (ARTLV 2009). Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehören (Un)Commoning Voices und (Non)Communcal Bodies (OnCurating academic book series, 2021).

 

Agata Siniarska arbeitet auf dem Gebiet der erweiterten Choreografie. Ihre Praxis bewegt sich auf der Schwelle, wie wir über die Welt denken und wie wir uns in ihr bewegen. Dies ist eine Schwelle, wo sich Somatik und Politik überschneiden – wo Körperwahrnehmung auf soziales Engagement trifft – zwischen somatischen und ökologischen Landschaften, zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Körpern. Agatas derzeitige Forschung widmet sich der Idee eines Anthropozän Museums, speziesübergreifende Archive in Zeiten von Krieg und Artensterben, sowie verschiedene menschliche und nicht-menschliche Allianzen.

 

Brandon LaBelle ist Künstler, Autor und Theoretiker und lebt in Berlin. Seine Arbeit konzentriert sich auf Fragen der Handlungsfähigkeit, Gemeinschaft und Poetik; eine Praxis, die in einer Reihe von kollaborativen und außerinstitutionellen Initiativen resultiert, darunter: The Listening Biennial (2021-), Communities in Movement (2019-), The Living School (South London Gallery, 2014-16), Oficina de Autonomia (2017-), The Imaginary Republic (2014-19), Dirty Ear Forum (2013-23), Surface Tension (2003-2008) und Beyond Music Sound Festival (1998-2002). 1995 gründete er Errant Bodies Press, ein unabhängiges Verlagsprojekt, das Arbeiten in den Bereichen Klangkunst und -studien, Performance und Poetik, künstlerische Forschung und zeitgenössisches politisches Denken unterstützt. Zu seinen Veröffentlichungen gehören: The Other Citizen (2020), Sonic Agency (2018), Lexicon of the Mouth (2014), Acoustic Territories (2010, 2019), und Background Noise (2006, 2015). In seinem aktuellen Buch, Acoustic Justice (2021), plädiert er für ein akustisches Modell, mit dem Fragen der sozialen Gleichheit aufgegriffen werden können.

 

Effi & Amir sind Künstler*innen und Filmemacher*innen und arbeiten seit 1999 als Duo. Sie wurden in Israel geboren und leben seit 2005 in Brüssel. Sie studierten Bildende Kunst an der Bezalel Academy in Jerusalem und am Sandberg Institut in Amsterdam und haben sich, deutlich später, selbst das Filmemachen beigebracht. Ihre Arbeit, die sich über Disziplinen wie Video, Performance und partizipatorische Strategien erstreckt, ist – wie das Leben selbst – in dem fließenden Übergang zwischen Dokumentation und Fiktion angesiedelt und erforscht Konstruktionsmechanismen – von Identität, Geschichte und dem Kunstwerk selbst.

Parallel zu ihrer Praxis unterrichten Effi & Amir in verschiedenen Bereichen und Kontexten. Sie sind Mentor*innen des internationalen Programms SIC – SoundImageCulture.

Effi & Amir sind Preisträger*innen des „Prix de parcours“ 2021 für audiovisuelle Dokumentarfilme, verliehen von SCAM, Belgien. Ihre Arbeit wurde kürzlich mit dem Moving Image Art Prize bei den Rencontres Internationales Paris/Berlin (2022) ausgezeichnet. Ihr aktueller Film, By The Throat, wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

 

Lau ist Choreograph*in und Performer*in und in Oulu, Finnland, geboren. Lau studierte zwischen 2008 und 2013 an der Metropolia University of Applied Sciences (Helsinki) und der Royal School of Performing Arts (Madrid). Seit 2016 lebt Lau in Wien. Lau interessiert sich für interdisziplinäre Überschneidungen, engagierte Unbeholfenheit, Epik und die Präsenz des „emotionalen Körpers“ im Akt des Tanzes und der Performance.

Lau hat u.a. mit Ju Aichinger (AT), Marta Navaridas (ES/AT), Michael Turinsky (AT), Veza Fernández (ES/AT), Karin Pauer & Aldo Giannotti (AT), Manuel Riegler (AT), Berivan Sayici (AT), Franzis Kabisch (DE/AT), Alison Kopit (US), Be Hope Heintzman (CA), Kaaos Company (FI) und Reality Research Centre (FI) zusammen gearbeitet. 2018 erhielt Lau das START-Stipendium des österreichischen Bundeskanzleramtes für Musik und darstellende Kunst sowie das danceWEB-Stipendium beim ImPulsTanz Festival. Neuere Arbeiten sind Trouble (2019) beim Rakete Festival im Tanzquartier Wien, NYXXX (2020) imagetanz/brut Wien und (2021) ImPulsTanz festival 8:tensions, kneading to the 3rd millennia (2021) bei brut Wien im Rahmen von Freischwimmen Network. Unter LAUX (Schoßhund) hat Lau ohne Platten Label zwei Internet EP’s veröffentlicht: Superlike (2019) und HUFKLANG (2020).

 

Mădălina Dan, Choreografin und Performerin, studierte Choreografie und Dramaturgie an der Nationalen Universität für Theater und Film in Bukarest. Sie besuchte das SoDA-Programm (Solo/Dance/Authorship) am HZT-Berlin. Gezeigt wurden ihre Arbeiten u.a. hier: Bozar- Bruxelles, Springdance Festival Utrecht, Balkan Dance Platform – Novi Sad, eXplore Dance Festival – Bukarest, Temps d’Images – Cluj, SouthBank Center & Chisenhale Dance Space – London, Fabrik Potsdam, Hebbel am Uffer – Berlin, TanzFabrik-Berlin, Tanzquartier Wien, Dance Theater Workshop – New York, Firkin Crane-Cork, Alta Theater – Prag, Art Stations Foundation – Poznan, Sophien Saale – Berlin, FFT Düsseldorf, Impulse Festival, Mulheim, Lyon Dance Biennale, Schauschpiel Leipzig, Hellerau – Dresden, Kaaistudios Bruxelles etc.

 

Netta Weiser (*1991, Israel) arbeitet an der Schnittstelle von Choreografie, experimentellem Radio und diskursiver Praxis. Sie lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Ihre Arbeiten wurden in  einem internationalen Rahmen präsentiert an Veranstaltungsorten für darstellende Künste, auf Festivals und in Radiokontexten, darunter die Akademie der Künste in Berlin, das Tanzquartier in Wien, die Villa Medici in Rom, das Israeli Centre for Digital Art, der WDR und reboot.fm. Im Jahr 2020 erhielt sie das NRW Tanzforschungsstipendium für internationale Künstler*innen und war 2021 Stipendiatin im Studio für Elektroakustische Musik an der Akademie der Künste. Außerdem ist Weiser Dozentin an der Universität der Künste Berlin und am Klangzeitort Institut für Neue Musik Berlin.

 

Public Movement (gegründet 2006, Tel-Aviv) ist eine performative Forschungseinrichtung, die politische Aktionen im öffentlichen Raum erforscht und inszeniert. Public Movement untersucht und kreiert öffentliche Choreografien, Formen sozialer Ordnung, offene und verdeckte Rituale. Die Gruppe ist in renommierten Kunstinstitutionen weltweit aufgetreten, darunter das Tel Aviv Museum of Art, Tel Aviv; das Guggenheim Museum, New York; das Hebbel Am Ufer Theater, Berlin; die Asian Art Biennial, Taipei; das Australian Centre for Contemporary Art Melbourne und das steirische herbst Festival, Graz. Die Gruppe hat mehrere Preise gewonnen, darunter den Essential Art Prize (2021) und den Rosenblum Prize for Performance Art (2017).

Public Movement wurde von Omer Krieger und Dana Yahalomi mitbegründet, letztere ist seit 2011 die Leiterin der Gruppe.

 

Slim Soledad, Multi-Künstler*in, geboren in Guarulhos – São Paulo/BR, lebt derzeit in Berlin. Ihr Körper bewegt sich durch verschiedene, sich überlagernde Sounds und Rhythmen hindurch, wie etwa Baile Funk, Vogue und zeitgenössische Tänze. Diese Verbindungen entwickeln Nuancen in dem kreativen Prozess ihres Körpers als Performerin und in ihrer musikalischen Produktion. Slim ist Mitbegründerin des queeren Kollektivs Chernobyl, das sich auf ein BPOC und LGBTQIA+ Publikum in Brasilien ausrichtet

„Ich glaube, dass ich seit meiner Jugend eine Beziehung zur Kunst habe, vor allem zu Musik und Tanz. Ich glaube, das waren die Dinge, die meine Kindheit und die Person, die ich heute bin, geprägt haben. Ich erinnere mich daran, dass meine Eltern immer Musik hörten und wir einmal im Monat zu meinem Onkel fuhren, wo sie Partys veranstalteten, und manchmal gab es eine „dance championship“ zwischen den Erwachsenen, und alle hatten eine Menge Spaß.“

 

Sunny Pfalzer ist Performance-Künstler*in, Surfer Boy, Go-Go-Girl und eine Schnecke. Sunny liebt es, auf der Straße zu kuscheln. Ob auf der Bühne performen, Textilskulpturen nähen, eine Kamera halten oder Choreografien für den öffentlichen Raum entwickeln, Sunnys Ansatz ist immer körperlich und mit Gefühl. Durch Protestmethoden, Poesie und Popkultur zeigt Sunny, wie Körpersprache Aussagen konstruieren kann. Die Moderation von Workshops und Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil von Sunnys Praxis, da diese Formate Zeit und Raum bieten, um Wissen und gelebte Erfahrung zu teilen, sowie Zeit zum Nachdenken und zum gemeinsamen Verlernen schaffen.

Sunny Pfalzer studierte Performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zu ihren aktuellen Präsentationen gehören die Kunsthalle Wien; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst, Berlin; Radialsystem, Berlin; Shedhalle, Zürich; Les Urbaines, Lausanne; Wiener Festwochen; ATAR Museum, Tel Aviv-Yafo; GAM, Santiago de Chile.