Philippe Van Snick, Dag/Nacht, 1984–fortlaufend

 

 

Während der 1970er-Jahre entwickelte Philippe Van Snick (*1946 in Gent, BE) ein Interesse an systematischen Methodologien. Infolge dessen entwickelte er ein einheitliches Farb- und Zahlensystem, das die Grundlage für ein kohärentes Oeuvre der darauffolgenden Jahrzehnte bot. Für Van Snick handelt es sich bei Licht und Farbe sowohl um wissenschaftliche, objektive Beschreibungen wie auch um subjektive und auf unserer alltäglichen Erfahrung basierende Codes. In seinem Werk setzt er sich oft mit dem Konzept der Zeit auseinander, genauer mit dem Dualismus von Tag und Nacht sowie dem Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit, der dessen Vollzug markiert. Mit seiner Arbeit betont Van Snick dabei auch die empirische Beziehung zwischen den BetrachterInnen und ihrer Umgebung. Bei der Infragestellung der Autonomie des Kunstwerks und der geometrischen Abstraktion als einer universellen Sprache geht es um gängige Anliegen der Moderne, die sich hier selbst zwischen den Bereichen der Malerei und der Skulptur verorten. Für die KW wird Van Snick seine Untersuchung des Dualismus von Tag und Nacht fortsetzen und am Eingangstor der Institution ein schwarzweißes Farbschema installieren.