Richard Frater
Fall, 2017–fortlaufend

 
<p>Richard Frater, <em>Fall</em>, 2017–fortlaufend, Foto: Frank Sperling</p>

Richard Frater, Fall, 2017–fortlaufend, Foto: Frank Sperling

 

Dach der Ausstellungshalle

 

Der in Berlin lebende Künstler Richard Frater hat auf dem Dach der Ausstellungshalle der KW einen Garten eingerichtet, der sich aus wilden Blumen, Sukkulenten und vom Aussterben bedrohten lokalen Pflanzen zusammenfügt. Obwohl der Garten von einzelnen Ausstellungsräumen aus sichtbar ist, wurde er nie als Teil der Institution gedacht; er existierte lediglich als Nicht-Ort innerhalb des institutionellen Rahmens.

 

Im Spätsommer 2017 erinnerte das Dach mit seinem blassen Gelb an einen sich selbst überlassenen Ort – einer abgeernteten Ackerfläche, einer von der Sonne versengten Wiese oder leerstehenden Parzelle gleich, einem Nicht-Ort entlang der Straße oder einer Gleisanlage. Bei näherer Betrachtung offenbarte sich jedoch eine lebendigere Szenerie: Dichtes Wildgras, Blumen und verschiedene Sukkulentensorten vermengen sich in der feuchten Erde. Über die Jahre hinweg haben sich hier unkontrolliert Samen wilder Karotten und Zwiebeln oder Anomalien wie Nadel- und Obstbäume ausgesät.

 

Für Frater lag der Fokus seiner Intervention auf der Erweiterung der (Arten-) Vielfalt, ohne ein biologisches System zu schaffen, das regelmäßiger Pflege bedarf. Über einen Zeitraum von drei Jahren ergänzt Frater nun weitere Pflanzenarten, die sich von selbst einfügen können.