Konferenz:
On the Languages of Martin Wong
14.–15. April 23, jeweils 10–18 Uhr
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Studio
In englischer Sprache
Tickets online erhältlich. Begrenzte Kapazität.
Martin Wong ist bekannt für seine Darstellungen sozialer, sexueller und politischer Szenarien aus den USA der 1970er, 1980er und 1990er Jahre. Durch die poetische Verflechtung von Erzählungen über queere Existenzen, Randgruppen und urbane Gentrifizierung hebt sich Wong als eine wichtige gegenkulturelle Stimme hervor, die im Widerspruch zum reaktionären Diskurs des Kunstestablishments jener Zeit steht. Stark von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst, verschmelzen in der Praxis des Künstlers die visuellen Sprachen der chinesischen Ikonografie, der urbanen Poesie, der Graffiti, der Ästhetik des Gefängnisses und der Zeichensprache. Seine Arbeiten bieten seltene Einblicke in entscheidende Perioden der jüngeren US-amerikanischen Geschichte, dargestellt durch die sich verändernden urbanen Landschaften, die verborgene Sehnsüchte und Komplexitäten offenbaren.
On the Languages of Martin Wong ist eine zweitägige Konferenz, die die Ausstellung Martin Wong – Malicious Mischief in den KW Institute for Contemporary Art (25. Februar – 14. Mai 23) begleitet. Die Konferenz konzentriert sich auf die sprachlichen und symbolischen Elemente in Wongs Gemälden und soll neue Anknüpfungspunkte aktueller künstlerischer und wissenschaftlicher Praktiken in Berlin und andernorts schaffen.
Die Konferenz findet als zweitägige Veranstaltung mit Vorträgen, Gesprächen, Performances, Musik und Austausch in den KW statt. Organisiert von Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, mit Nikolas Brummer, Programmkoordinator und Outreach.
Programm
Freitag, 14. April 23
10 Uhr
Ankunft und Anmeldung
10:30 Uhr
Begrüßung
Krist Gruijthuijsen, Direktor und Kurator, KW Institute for Contemporary Art
Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, KW Institute for Contemporary Art
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10:45 Uhr
„Wie viele Welten?“ Martin Wong in San Francisco und der Humboldt-Bucht
Vortrag von Solomon „Zully“ Adler
Dieser Vortrag folgt Martin Wong von der Gegenkultur in San Francisco der späten 1960er-Jahren in die provinzielle Gemeinschaft der kalifornischen Humboldt Bay der 1970er-Jahre. Es wird untersucht, wie der Künstler seine Identität und seine künstlerische Ausdrucksweise an diese Umgebungen anpasste; und seine Fähigkeit beleuchtet, sich zwischen diesen Welten zu bewegen, indem er ihre kulturellen Idiome annahm und ablegte und so enthüllte, was oft ungesagt blieb.
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12:15 Uhr
Kulturelle Imaginäre: Loisaida und Chinatown
Gespräch zwischen Yasmin Ramirez und Agustín Peréz Rubio
Yasmin Ramirez, Akademikerin, Schriftstellerin und Co-Kuratorin von Martin Wong: Human Instamatic im Bronx Museum of the Arts, New York (2015), und Agustín Peréz Rubio, Co-Kurator von Martin Wong – Malicious Mischief (2022–2024), werden das Stadtbild von Loisaida betrachten, sein kulturelles, künstlerisches und politisches Umfeld analysieren und das Vermächtnis von Chinatown mit dem Werk von Martin Wong verflechten.
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13:45 Uhr
Mittagspause
14:45 Uhr
Über Graffiti: Das Schreiben auf den Straßen von New York und Berlin
Gespräch zwischen Christopher „DAZE“ Ellis und Alexei „NEON“ Tursan
Die Künstler DAZE und NEON tauschen Erfahrungen aus ihrer Arbeit in der New Yorker und Berliner Graffiti-Szene seit den 1980er Jahren aus und erläutern ihre Entwicklung und ihre Verbindung zueinander sowie die Auswirkungen des Films Wild Style.
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16:15 Uhr
Vorführung von Wild Style von Charlie Ahearn mit einer digitalen Einführung durch den Regisseur
Wild Style ist ein amerikanischer Hip-Hop-Film von 1983, produziert von Charlie Ahearn, der auch die Regie führte. Er gilt als der erste Hip-Hop-Film überhaupt und enthält Auftritte von bahnbrechenden Persönlichkeiten wie Fab Five Freddy, Lee Quiñones, Lady Pink, The Rock Steady Crew, The Cold Crush Brothers, Queen Lisa Lee of Zulu Nation, Grandmaster Flash und ZEPHYR.
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18 Uhr
Ende
Samstag, 15. April
10:30 Uhr
Ankunft und Anmeldung
11 Uhr
Martin Wongs Überlagerung von Zeit und visuellen Codes
Vortrag von Mark Dean Johnson
Mark Dean Johnson, Mitherausgeber des Martin Wong Catalogue Raisonné, wird Geschichten von seiner Freundschaft mit Wong und Überlegungen zu seinem Werk vortragen, die dazu beitragen, die Komplexität von Wongs Denken und Werk zu verdeutlichen, und die darauf hindeuten, dass er sich voll und ganz für ein gesellschaftliches Moment mit revolutionärem Potenzial interessierte.
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11:45 Uhr
„Ziegelsteine und Gefängnisse – Revisited“: Vorläufige Überlegungen zu Wiederholung und Queer World-Making im Werk von Martin Wong
Vortrag von Dr. João Florêncio
Die Wiederholung von Motiven, Formen und Themen zieht sich durch das gesamte Werk von Martin Wong und wirkt zuweilen wie ein Mantra oder ein Refrain, als eine Form der Wiederholung, die zur Herstellung von Differenz, zur Erzeugung von Begehren und neuen Lebenswelten eingesetzt wird. Dieser Vortrag wird einige erste Gedanken zu den Auswirkungen und Resonanzen zwischen Wongs künstlerischen Methoden und anderen kreativen Verfahren der Welterzeugung, die die queere Politik und Kultur in den späteren Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bestimmten, darlegen.
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13 Uhr
Mittagspause
14 Uhr
Lesung mit Amanda Lee Koe
14:30 Uhr
Malerei, Erinnerung und Bildermachen
Gespräch zwischen Manuel Solano und Sofie Krogh Christensen
Die*der Künstler*in Manuel Solano wird über ihre Malerei und die Art und Weise sprechen, wie sie Porträts und intime Szenerien schaffen, die auf Erinnerungen und popkulturellen Bildern basieren und ihre eigenen Erfahrungen und ihr Selbst kommentieren. Solano setzte die Malerei fort, nachdem sie infolge einer HIV-Infektion im Jahr 2014 erblindet sind.
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15:30 Uhr
Diaspora Gaze
Gespräch zwischen Moshtari Hilal & Sinthujan Varatharajah
In seinen Werken erforschte Martin Wong das schwer fassbare Selbst durch den Einsatz von kulturellen Symbolen, Codes und Ästhetik, die auf sich verändernde Subjekte und ihre jeweiligen Umgebungen reagieren. Der Künstler verschmolz mit seiner neuen Lebenswelt, so sehr, dass er in vielen dieser Landschaften fast zu verschwinden schien. Und doch blieb er durch seine (diasporischen) Interpretationen stets präsent.
In diesem Dialog werden Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah Wongs Werke als Ausgangspunkt nehmen, um zu untersuchen, wie verschiedene diasporische Blicke Kunst und kulturelle Praktiken in diasporischen Kontexten prägen. Was sind typische Ausdrucksformen der Diaspora und wie strukturieren sie unser eigenes intellektuelles und künstlerisches Streben als Kulturschaffende in der Diaspora?
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17 Uhr
‚Über das Kollektivsein‘ – Nachdenken über Kollektivität als Praxis – klanglich und poetisch.
Auftritte von ALVOZAY (Ebru „Ebow“ Düzgün und Tmnit Ghide) und Gästen
Die beiden Gründerinnen der in Berlin ansässigen kreativen Musik- und Poesieplattform ALVOZAY, die Rapperin Ebru „Ebow“ Düzgün und die Kulturschaffende Tmnit Ghide, werden gemeinsam mit geladenen Gästen über ihre Arbeit in der Musikindustrie nachdenken und mit kleineren Performances thematisieren.
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Ab 18 Uhr
Musik und Drinks im Café Bravo