Doug Aitken
I am in you

 

 

18. Februar – 8. April 01

 

 

Eine Ausstellung des Kunstmuseum Wolfsburg in Kooperation mit Kunst-Werke Berlin

Doug Aitken vereint in seinen Installationen eine Vielfalt an Film, Video, Photographie, Architektur und Sound. Seine Videoinstallation Electric Earth, für die er 1999 auf der Venedig Biennale den Internationalen Preis erhalten hat, machte ihn auch bei einem breiteren Publikum in Europa bekannt. Aitkens Videoinstallationen und Filme sind dabei wie besessen von der Idee der Gegenwart; er selbst beschreibt sie als reine Kommunikation.

Die Techniken und Stile, die für die Produktion verwendet, erinnern an die Produktionsweise und den Mythos Hollywoods. In seinen Arbeiten werden Mechanismen der schnelllebigen Medien Hollywoods sensorisch, empirisch und konzeptuell untersucht. Doug Aitken bedient sich des filmischen Vokabulars Hollywoods und fügt – indem er dramaturgische Argumente und thematische Motive verwendet – dessen Stereotypen in seine eigene visuelle Sprache ein. Aitken versichert sich des Wiedererkennungsfaktors, indem er denBetrachter in eine visuelle Welt lockt, die unserem etablierten Bildrepertoire entspricht. Sie scheint beinahe als Realität zu koexistieren, während sie der Kritik am verwundbarsten Punkt ausgeliefert ist. Die Inhalte und Argumente dieser Mainstream-Narrative werden anhand ihres Eindrucks auf den Betrachter, untersucht und setzen sich mit sich selbst auseinander.

Der Untertext dieser Werke ist ein negativer Raum; Der Protagonist kann in Ruhe oder im Handeln im Mikro- oder Makrokosmos präsent sein. Der Kontrast zwischen den Landschaftsaufnahmen und Bildern einer technisch ausgerüsteten Gesellschaft, zeigt, dass Ablehnung und gleichzeitige Faszination für die Medien Spannung zwischen den Bildern erzeugt und an erster Stelle steht.

In der Arbeit in den KW I am in You, (2000) geht Doug Aitken noch einen Schritt weiter: die raumgroße Videoskulptur, die in den KW wie ein Filmset platziert ist, nimmt nicht nur Bezug auf das Verhältnis von Film- und Echtzeit die Unmöglichkeit der unbeschwerten Wahrnehmung und filmischer Konstruktion von Identität. Hier wird der Betrachter regelrecht in die Geschichte und die Emotionen hineingezogen. Er scheint der Möglichkeit der distanzierten Beobachtung beraubt zu sein. Dieses subversive Konzept sorgt dafür, dass der Raum, sich durch den Inhalt des Films erhebt. Zurückziehen kann der Besucher sich nur, indem er, den Raum verlässt.