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Fragen zum Entdecken

 

Auf dieser Seite erfahrt ihr mehr über die Ausstellung.

Weiter unten findet ihr Fragen, über die ihr in der Ausstellung nachdenken könnt.

 

 

Wer sind wir?

 

Die KW Institute for Contemporary Art sind ein Ort in Berlin, an dem Künstler und Künstlerinnen, Institutionen und Menschen zusammenkommen, um Ideen auszutauschen, soziale und politische Themen zu diskutieren und Kunst zu erleben. Wir haben Ausstellungsräume, Wohnungen, Büros, Veranstaltungsräume und ein Café und arbeiten mit Partnern in aller Welt zusammen.

 

 

 

Zur Ausstellung von Jimmy DeSana & Paul P.

 

Die Ausstellung Ruins of Rooms beschäftigt sich mit Porträtkunst. Ruins of Rooms ist Englisch und heißt übersetzt „Ruinen von Räumen“. Es werden Bilder der beiden Künstler Jimmy DeSana und Paul P. gezeigt.

 

Jimmy DeSana war ein Fotograf, der in New York lebte. Er interessierte sich für Themen wie Konsumkultur und erforschte in seiner Arbeit menschliche Körper. Zuerst hat Jimmy DeSana Aktaufnahmen gemacht, also Fotos von nackten Menschen. Er hat sie in Wohnräumen und in Einfamilienhäusern in der Vorstadt fotografiert. Jimmy DeSana hat die Szenen sorgfältig zusammengestellt. Er zeigt auf seinen Fotos Menschen, die mit Möbeln posieren, oder Nahaufnahmen von Körperteilen wie verdrehte Arme und Beine.

 

In den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren hat Jimmy DeSana oft Menschen in der Kunst- und Kulturszene und bekannte Musiker*innen in New York fotografiert. Ende der 1980er-Jahre infizierte sich Jimmy DeSana mit HIV. Das führte zu körperlichen Veränderungen und veränderte auch seine Kunst. Jimmy DeSana fotografierte keine Körper mehr. Er machte nur noch abstrakte und experimentelle Bilder mit satten Farben.

 

Paul P. ist ein kanadischer Künstler. Seit etwa 20 Jahren ist er für seine melancholischen Zeichnungen und Gemälde bekannt. Seit einiger Zeit macht er auch Skulpturen in Form von Möbeln. Die Vorlagen für seine Porträts findet er in alten Schwulenmagazinen. Er benutzt also alte Bilder von jungen schwulen Männern und setzt sie neu in Szene. Die Bilder stammen aus den späten 1960er und 1970er-Jahren. Das war die Zeit zwischen dem Beginn der Schwulenbewegung und der aufkommenden AIDS-Krise. Paul P. eignet sich künstlerische Methoden aus anderen Zeiten an. Seine Arbeiten erinnern an Porträts aus dem 19. Jahrhundert. Die Männer werden auf seinen Bildern ohne Hintergrund gezeigt. Das lässt sie geheimnisvoll, zeitlos und verführerisch wirken.

 

Die Ausstellung hilft uns, Porträts besser zu verstehen, indem Arbeiten von zwei Künstlern aus verschiedenen Generationen gleichzeitig gezeigt werden. Sie ist Menschen gewidmet, die an den Folgen einer Aidserkrankung gestorben sind.

 

 

<p>Links: Jimmy DeSana, <em>Self-Portrait</em>, 1985, Copyright Jimmy DeSana Trust; Courtesy Jimmy DeSana Trust und P·P·O·W, New York</p>
<p>Rechts: Paul P., <em>Untitled</em>, 2020. Courtesy der Künstler und Maureen Paley, London, Greene Naftali, New York, Cooper Cole, Toronto, und Massimo Minini, Brescia.</p>
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Links: Jimmy DeSana, Self-Portrait, 1985, Copyright Jimmy DeSana Trust; Courtesy Jimmy DeSana Trust und P·P·O·W, New York

Rechts: Paul P., Untitled, 2020. Courtesy der Künstler und Maureen Paley, London, Greene Naftali, New York, Cooper Cole, Toronto, und Massimo Minini, Brescia.

 

 

 

Fragen zum Entdecken

 
  1. – Was verstehst du unter dem Titel Ruins of Rooms (Ruinen von Räumen)? Von welchen Räumen könnte hier die Rede sein?
  2.  
  3. – Findest du Verbindungen zwischen den Werken der beiden Künstler? Auf welche Art und Weise?
  4.  
  5. – In den 1980er und frühen 1990er-Jahren führte die Krankheit AIDS zum Verlust vieler Künstler*innen in der Queer-Community. Wie denkst du, hat AIDS die queere Kunstszene verändert? Und wie hat es die Arbeit von Jimmy DeSana und Paul P. beeinflusst?