Erik Bünger, Jan-Filip Tupa
The Empire Never Ended / The Girl Who Never Was

 

 

6. März 14

 

Courtesy Erik Bünger
Courtesy Erik Bünger

 

Der Abend beginnt mit Büngers Komposition The Empire Never Ended (2007), die auf der Transkription eines Zungenredners basiert und von dem Cellisten Jan-Filip Tupa interpretiert wird.

Die zweite Performance The Girl Who Never Was (2014), – eine Deutschlandpremiere –, nimmt uns mit auf eine verschlungene Reise, in der eine Stimme durch die Zeiten hallt, rückwirkend die Geschichte verändert und unsere Gegenwart beeinflusst. Im Jahr 2008 entdeckte ein amerikanischer Forscher die verschollene Tonspur der ersten aufgezeichneten Stimme, ein mädchenhafter Gesang des französischen Wiegenlieds Au Clair de la Lune. Ein Jahr später konnte ein Tonaufnahme-Experiment beweisen, dass es die Stimme eines erwachsenen Mannes war. Die französische Version von Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey (1968) spielt mit genau dieser Referenz: HAL, die künstliche Computerintelligenz, singt vor ihrer Abschaltung dasselbe Wiegenlied. Während HAL stirbt, ertönt die Stimme im gleichen Glissando wie die des imaginären Mädchens: zunächst neurotisch und eindringlich nimmt sie schrittweise einen tiefen, harmlosen Ton an.

The Empire Never Ended wurde ursprünglich für das Ensemble Modern in Frankfurt am Main geschrieben und von der BHF-Bank-Stiftung für die Frankfurter Positionen 2013 in Auftrag gegeben.
Die Komposition basiert auf der Aufnahme Banta Trance Speech, die sich auf der CD Occulte Voices Paranormal Music, Recordings of Unseen Intelligences 1905-2007 befand und in 2007 von Thomas Knoefel und Andreas Fischer in Köln veröffentlicht wurde.