Hackathon
Black Swan: The Communes

 

Beginn: 27. August 2021, 16:00 Uhr
Voraussichtliche Dauer: 36 h
Anmeldezeitraum abgeschlossen

 

Auf Englisch

 

<p>Bild: Courtesy Black Swan</p>

Bild: Courtesy Black Swan

 

Kann Wechselbeziehung die Grundlage für nachhaltige Wirtschaftsmodelle für die Kunstproduktion sein? Was bedeutet Nachhaltigkeit in einer Welt des Wandels? Was passiert, wenn wir die emotionalen Bestandteilen des Kunstschaffens als aktive Komponente bei der Verteilung von Ressourcen und der Wertbildung von Kunst betrachten? Und schließlich: Wie überlebt, entwickelt oder verändert sich die Kunst, während die Geschichte zu einer immerwährenden Gegenwart verschmilzt?

 

Die KW Institute for Contemporary Art laden Black Swan ein, als Teil des öffentlichen Programms von Disproof Does Not Equal Disbelief von Michael Stevenson, einen 36-stündigen Hackathon durchzuführen. In der Ausstellung setzt sich Stevenson akribisch mit dem Zusammentreffen von Wirtschaft, Technologie, Bildung, Religion, Architektur und Medien und der Verschränkung dieser Institutionen auseinander, indem er signifikante Mikro-Narrative reflektiert. Ein live im Fernsehen übertragener Spendenmarathon, auch bekannt als „Telethon“, steht als Schlüsselreferenz, um die fragwürdige Beziehung zwischen dem Individuum und größeren, übergreifenden Körpern sowie die Kayfabe (oder: inszenierte) Logik unserer gelebten Realität zu betonen. Wenn etwas konstruiert ist, bedeutet das, dass es auch dekonstruiert, überdacht, umgestaltet und umverteilt werden kann.

 

Um diese Gedanken in die weitere Praxis umzusetzen, wird das Berliner Kollektiv Black Swan die emotionale Nachhaltigkeit verschiedener ökonomischer Modelle und Organisationsformen testen und institutionelle Infrastrukturressourcen direkt an Kulturschaffende umverteilen. Das Rollenspiel The Communes lädt 32 Teilnehmer*innen ein, sich einer von vier Kommunen anzuschließen, die jeweils auf unterschiedlichen Formen des Austauschs, Entscheidungsfindungsprozessen und Organisationsstrukturen basieren: dem Clan, der Gilde, der Sekte und dem Unternehmen. Die Teilnehmer*innen werden durch einen öffentlichen Aufruf rekrutiert und einer der Kommunen zugewiesen. Die Erkenntnisse des Hackathon werden in die Entwicklung von Black Swan DAO einfließen, einem Open-Source-Tool-Kit für künstlerische Kollektive.

 

Während des 36-stündigen Zeitraums wird jede Kommune die Grenzen zwischen individueller und kollektiver Praxis testen, während sie eine Reihe von realen Kunstressourcen verwaltet, die von Black Swans Silent Stakeholdern großzügig zur Verfügung gestellt wurden: Light Art Space, 221A, Callie’s, Curve Labs, Ed Fornieles Studio, Folia, Jaya Klara Brekke, Benjamin Bratton, Kei Kreutler, Kunstverein München, New Models, Ben Vickers, Ruth Catlow, Trust, und KW Institute for Contemporary Art. 221A (Vancouver/Unceded Territories) hat eine DFO (decentralized fluid organization) als stillen Teilhaber gegründet, mit Finanz- und Forschungspartnern, darunter das Goethe-Institut Toronto.

 

Die Kommunen müssen entscheiden, wie sie die ihnen zugewiesenen Ressourcen innerhalb der Grenzen ihres Wirtschaftsmodells und ihrer Organisationsform am besten nutzen. Sie werden auf dem aufbauen müssen, was sie haben, oder mit anderen handeln und verhandeln. Jede Kommune wird nachhaltige Fahrpläne für ihre zukünftigen Unternehmungen entwickeln, die sich nach dem Hackathon als reale Effekte manifestieren werden, wenn sie ihre Ressourcen nutzen.

 

Die Ressourcen, die von Black Swans Silent Stakeholdern freundlicherweise zugesagt wurden, umfassen: Mikrozuschüsse für künstlerische Forschung und Entwicklung von bis zu 8.000,00 € von externen Parteien, Ausstellungsräume und technische Unterstützung, Residenzräume außerhalb Berlins für bis zu 12 Personen, Studio- und Proberaum, Beratung durch Experten am Tag des Hackathons, Features auf digitalen Veranstaltung- und Ausstellungsplattformen, Schreibtischplätze für drei Monate, eine digitale Residenz, Liquidität für die NFT-Prägung und eine NFT-Ausstellung und Verkauf. Diese Ressourcen werden den Kommunen nach dem Hackathon zur Verfügung gestellt, damit sie ihre geplante Arbeit abschließen können.

 

 

Über Black Swan

 

Black Swan wurde 2018 gegründet und ist ein in Berlin ansässiges Kollektiv, das horizontale und dezentrale Ansätze zu den traditionellen Vorbildern der Kunstwelt für die Kunstproduktion verfolgt. Durch Peer-Support, künstlergeführte Finanzierung und gemeinschaftliche Organisation legen sie Ressourcen in die Hände der Nutzer statt der Gatekeeper der Kunst.

 

Black Swan entwickelt digitale Tool-Kits für Künstler*innen mit einer Methodik, die das Spiel in den Mittelpunkt stellt. Bestehende Gemeinschaften kreativer Fachleute werden eingeladen, um Formen der Interaktion, Organisation, und nachhaltigen Wirtschaftsmodellen in Rollenspielen, Arbeitsgruppen und Hackathons zu testen und zu erproben. Durch das Spiel baut Black Swan ein open-source und dialogfähiges Protokoll für künstlerische Kommunen auf, das kollaborative institutionelle Formen ermöglicht und eine Neudefinition dessen erlaubt, was Kunst sein kann. Die Black Swan DAO, die im Jahr 2022 starten soll, zielt darauf ab, eine translokale und veränderbare Quelle zu werden, um Ressourcen und Werte in interdependenten Kunstwelten anders zu verteilen.

 

Light Art Space arbeitet mit der Black Swan DAO-Initiative als Plattform zusammen, die die Künste und ihre Gemeinschaft einbindet. Die Partnerschaft wird die Entwicklung von digitalen Tool-Kits durch eine App ermöglichen, die neue Wege der Zusammenarbeit aufzeigt.

 

Black Swan wird derzeit von Laura Lotti, Penny Rafferty, Calum Bowden und Leïth Benkhedda betreut.

 

Black Swan hat bereits mit folgenden Institutionen zusammengearbeitet bzw. dort präsentiert: MoneyLab Berlin, The Serpentine Galleries, Goethe-Institut London, Furtherfield Gallery, AND Festival 2021, 221A, Trust Berlin, Berlin Art Week und KW Institute for Contemporary Art.