REALTY:
Hausgeist
3. Oktober 17, 18 Uhr
Studio, Vorderhaus, 1. OG
Ein Vortrag über Kunst und Gentrifizierung von Tirdad Zolghadr, mit einem Kommentar von Tashy Endres
Freier Eintritt
Foto: Dirk Herzog
In der jüngeren Entwicklung stellt die zeitgenössische Kunst einen unverkennbaren Teil in der Gentrifizierung dar. So präsentieren Gruppenausstellungen bestenfalls „kognitive Karten“, schlimmstenfalls Nachbarschaftsprojekte, durch die die KünstlerInnen aus Revitalisierung und Verdrängung mal mehr, mal weniger Profit schlagen. Mehr noch gehen Gentrifizierung und zeitgenössische Kunst strukturell Hand in Hand.
Um über das „business as usual“ hinauszugehen, muss der Bereich der Kunst seine Prämissen überdenken – angefangen bei der erklärten Absicht, eine treibende kreative Kraft zu sein, hin zur Arbeitsmoral eines deregulierten Wettbewerbs und begleitet von einem ernsthaften Interesse an der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft, die nicht auf das Hier und Jetzt beschränkt bleibt. Auf die Gefahr hin, dramatisch zu klingen, bleibt uns kaum eine andere Wahl, sollte uns daran gelegen sein, Kunst und soziale Gerechtigkeit zusammenzuführen.
Unter diesen Herausforderungen treten die Produktionsbedingungen der Kunstwelt deutlich zutage. Ist es doch schon schwer genug, die Miete aufzubringen, ganz zu schweigen davon, kollektiv vorauszuplanen. Wollen wir die Immobilienkrise strukturell angehen, müssen wir auch die Prekarisierung dieser Gebiete berücksichtigen. Der Vortrag von Tirdad Zolghadr, Assoziierter Kurator in den KW, wird die zentrale Bedeutung von Gentrifizierung erörtern und Ansätze der zeitgenössischen Kunst aufzeigen – auch jene von REALTY.
Der Vortrag findet im Rahmen der Auftaktveranstaltungen des Langzeitprojektes REALTY statt.
Teil des Projekts: REALTY
Das Projekt REALTY setzte sich mit der Rolle zeitgenössischer Kunst in jüngeren Fällen von Gentrifizierung auseinander. Heutzutage scheint es, als würde ein/e KünstlerIn, ein Ort, ein Modell nach dem anderen als Teil des Problems entlarvt werden. Wir werden jedoch nicht erneut die Unzulänglichkeiten der Kunst erörtern. Vielmehr stellte REALTY die Frage, wie das internationale Spielfeld der Kunst besser genutzt werden könnte. Das Projekt beharrte darauf, über die Kritik hinauszugehen und sich dem Versuch produktiver Modelle zuzuwenden, so vage und naiv diese auch sein mögen. Die erste Phase von REALTY begonn im Oktober 2017 in den KW mit einer Reihe von Vorträgen, Workshops und Filmvorführungen. Das Projekt wurde konzipiert von Tirdad Zolghadr, Assoziierter Kurator der KW, und wurde im Auftrag der KW und der Sommerakademie Paul Klee in Bern umgesetzt.
Kurator: Tirdad Zolghadr
Kuratorische Assistenz: Sabrina Herrmann
Das Projekt REALTY wurde gefördert durch Mittel der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin.
Überblick
2017–2022
REALTY:
Buchpräsentation Tirdad Zolghadr mit Christopher Roth
11. Mai 22
Ethik als Autorenschaft – Eine vorläufige Studie institutioneller Machtstrukturen
18. Dezember 18
Verstetigungsstrategien: Fallstudie ZK/U
8. Dezember 18
14.–18. November 18
8.–13. November 18
Larissa Fassler
2.–12. November 18
Gentrify GIF/Realty
23. Juni 18, 14 Uhr
Resolution 3: Municipalism (Tehran)
22. April 18, 17 Uhr
9. April 18, 14 Uhr
2nd Working meeting: Kunstbloc and beyond
4. April 18, 18 Uhr
Resolution 2: Triple TV Propaganda
18. März 18, 15 Uhr
17. März 18, 15 Uhr
5. Oktober 17, 14 Uhr
Linda Goode Bryant and Laura Poitras: Flag Wars (2003)
- 5. Oktober 17, 20.30 Uhr
Dellbrügge & de Moll on below papers
4. Oktober 17, 19 Uhr

Gefördert durch Mittel der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin.