KW Production Series 2019: Andrea Büttner und Rachel O’Reilly
Die KW Production Series widmen sich in ihrer zweiten Ausgabe den beiden in Berlin lebenden Künstlerinnen Andrea Büttner (*1972, Stuttgart, DE) und Rachel O’Reilly (Gladstone, AU), deren neue Videoarbeiten sich bereits in der Entwicklung befinden und im Herbst 2019 der Öffentlichkeit präsentiert werden.
In Zusammenarbeit mit der Julia Stoschek Collection und OUTSET Germany_Switzerland widmen sich die KW Production Series anhand zweier Neuproduktionen pro Jahr dem künstlerischen Bewegtbild. Das Projekt ist inspiriert von den Gründungsprinzipien der KW Institute for Contemporary Art als einem Ort für Produktion, Reflexion und kritischen Austausch. Die KW Production Series setzen sich zum Ziel, ausgewählte Künstler*innen zu unterstützen, deren Arbeit und Karriere sich vor einem wegweisenden Durchbruch befinden und die nicht nur von der finanziellen Unterstützung und dem institutionellen Renommee profitieren, sondern dieses Format auch nutzen, um den Tiefe- und Schärfegrad ihrer künstlerischen Arbeit maßgeblich und nachhaltig zu modifizieren.
Andrea Büttner
Andrea Büttner, What is so terrible about craft? / Die Produkte der menschlichen Hand, 2019, Zweikanal-Video.
Rachel O’Reilly
Rachel O’Reilly, Drawing Rights, Standbild, 2018
Die Geschichte der Erschließung und Verwaltung von Land und Wasser in Australien, dem trockensten Kontinent der Erde, führt zu komplexen filmischen, algorithmischen, linguistischen, rechtlichen und vermittlerischen Herausforderungen. Rachel O’Reillys neue Arbeit untersucht materielle Verbindungen lebender, toter und gefährdeter Landes-, Erinnerungs-, Bewegungs- und Forschungsarchive, um das Northern Territory in Australien abzustecken. Was bedeutet es, die Sprachen und Bilder einer anhaltenden kolonialen Entwicklungsindustrie zu verfolgen – trägt sie dazu bei, dass sich materielle Verstrickungen erschöpfen? Sackgassen und Vertrautheiten innerhalb der Lücken, die durch eine zunehmende Werteeinheit, neutrales Branding und singuläres Vokabular von „Best Practice“ entstehen, markieren Gräben, die die Kategorie des Infrastrukturellen selbst hinterfragen.
Rachel O’Reilly ist in der australischen Siedlerkolonie Goreng Goreng aufgewachsen und lebt und arbeitet derzeit als freie Künstlerin, Lyrikerin, Researcherin und Kuratorin in Berlin. Ihre Arbeiten wurden im Van Abbemuseum, Eindhoven (NL), der David Roberts Art Foundation, London, im Museum of Yugoslav History, Belgrad, bei If I Can’t Dance, Amsterdam und im BAK – basis voor actuele kunst, Utrecht (NL) gezeigt. Zu ihren jüngsten kuratorischen Kooperationen gehören Ex-Embassy, Berlin und Planetary Records: Performing Justice Between Art and Law, Contour Biennale 8, Mechelen (BE). Ihr Buch On Neutrality, das sie gemeinsam mit Jelena Vesić und Vladimir Jerić Vlidi herausgegeben hat, wurde im Rahmen der Reihe Non-Aligned Modernisms im Museum of Contemporary Art, Belgrad veröffentlicht. Zusammen mit Danny Butt schreibt O’Reilly über künstlerische Autonomie in Siedlungskolonien; weitere Publikationen erschienen bei Cambridge Scholars Publishing, The MIT Press, Postcolonial Studies und im e-flux Journal. Derzeit lehrt O’Reilly im Rahmen des Theorieseminars At the Limits of the Writerly am Dutch Art Institute, Arnhem (NL).
Teil des Projekts: KW Production Series
Die KW Production Series ist ein bis 2023 jährlich stattfindendes Auftragsprojekt, das sich mit Bewegtbildarbeiten von Künstler*innen befasst. Das Projekt ist inspiriert von den Gründungsprinzipien der KW Institute for Contemporary Art als Ort der Produktion, des kritischen Austauschs und der durchdachten Zusammenarbeit.
Im Rahmen dieser fortlaufenden Reihe versuchen die KW, Künstler*innen zu identifizieren und zu fördern, die sich an einem entscheidenden Punkt ihrer Arbeit und Karriere befinden – Künstlerinnen und Künstler, die nicht nur von der finanziellen Unterstützung und der institutionellen Sichtbarkeit, die diese Möglichkeit bietet, profitieren, sondern auch die KW Production Series nutzen können, um die Tiefe und Schärfe ihrer künstlerischen Praxis entscheidend zu verbessern.
Die KW Production Series werden kuratiert und organisiert von
Mason Leaver–Yap, Assoziierte*r Kurator*in der KW.
Online Plattform
Programm
2018–2023
2023
Emily Wardill
Identical
2022
Oreet Ashery
Selfish Road
2020
Onyeka Igwe und Lin+Lam
2019
Andrea Büttner und Rachel O’Reilly
2018
Jamie Crewe und Beatrice Gibson

Die KW Production Series werden kuratiert und organisiert von Mason Leaver-Yap, Assoziierte*r Kurator*in der KW und mit großzügiger Unterstützung der Julia Stoschek Collection und OUTSET Germany_Switzerland ermöglicht.