Michal Helfman
Running out of history
Eröffnung: Dienstag, 26.1.16, 18–21h, mit einer Einführung der Künstlerin um 19h
Running out of History ist eine neue Videoarbeit der israelischen Künstlerin Michal Helfman, in deren Zentrum zwei Gespräche der Aktivistin G. stehen. Die Israelin ist Gründerin und Leiterin einer NGO, die Bürgerinnen und Bürger in Krisenregionen humanitär versorgt. Während der letzten vier Jahre hat die NGO humanitäre Hilfe für die belagerte Bevölkerung nach Syrien geschmuggelt. Helfmans Arbeit untersucht die Strategie des Schmuggelns sowohl als konkretes aktivistisches Werkzeug im politischen Raum als auch als Metapher für den künstlerischen Akt – beide permanent auf der Suche nach alternativen Pfaden innerhalb existierender Ordnungen.
Das erste Gespräch des dialogisch aufgebauten Films findet zwischen G. und Rassan statt, ihrem syrischen Mithelfer, mit dem sie anderthalb Jahre inkognito zusammengearbeitet hat. Der Dialog reinszeniert die dramatische Nacht, in der G. dem syrischen Partner ihre israelische Identität enthüllt. Im zweiten Dialog diskutieren G. und die Künstlerin selbst sowohl die Unterschiede zwischen Kunst und politischem Aktivismus als auch ihr gemeinsames Ziel, die Wirklichkeit durch ihr Handeln zu beeinflussen. Beide Frauen verbindet seit langem ein anhaltender Austausch über ihre Erlebnisse und die Auseinandersetzung mit den gegenseitigen Praktiken und deren Gegensätzen. Die Arbeit präsentiert ihr Gespräch in Form eines Interviews als Soundtrack zum Video.
Running out of History wird unterstützt von Pais Council for Culture and Arts; Collection Hoche Partners Trust Services S.A.; Jacques und Myriam Salomon, Paris; Ultimaker sowie Mafil Ltd.