Pogo Bar:
Dena Yago
On Orchids & Precarity

 
  1. 20. Juni 19, 21 Uhr

Ort: Pogo Bar

Bitte melden Sie sich im Voraus unter pogobar@kw-berlin.de an.

 

<p>Courtesy die Künstlerin</p>

Courtesy die Künstlerin

 

Dena Yago geht von der Orchidee als Bild aus, um über die strukturelle Fragilität der gegenwärtigen Kreativ-Arbeitswelt nachzudenken, die mehr und mehr auf kurzfristigen Engagements und radikaler Atomisierung der Arbeitenden beruht. Sie spricht über aktuelle Anforderungen an affektive Arbeit sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Kunst, an der Schnittstelle zwischen mechanischer und digitaler Industrie sowie physischer und immaterieller Arbeit. Unter der Annahme, dass die Kunstwelt dazu neigt, sich von gelebter Erfahrung zu distanzieren, liest Dena Yago aus Notizen vor, die im Kontext eines bezahlten Kreativjobs – ohne Erwerbung von Urheberrechten („Work-for-Hire“) – entstanden sind. Die Notizen enthüllen einen Impuls, angesichts der vernichtenden Arbeit verschiedenste Register von physischer Präsenz zu dokumentieren. Yagos Präsentation thematisiert das Dilemma, dass viele von uns auf privater Ebene damit beschäftigt sind, ein Auskommen zu finden, während ein gemeinsames kollektives Bewusstsein fehlt, um sich als Zugehörige eines Prekariats zu identifizieren; dem viele von uns angehören, ob freiwillig oder nicht.

 

Gerahmt von einem Wandbild mit einer Illustration zweier Figuren, das Yago für die Pogo Bar neu produziert, stellt der Vortrag einen Versuch dar, Illustration als Stellvertreter für Prekariat-Subjektivität einzuführen und einen gemeinsam Boden für diese Erfahrung zu schaffen.

 

Dena Yagos Praxis als Künstlerin und Kreativ-Arbeitende ist unter anderem eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Bedingungen kreativer Arbeit und ihrer Kapitalisierung – sofern „Kreativität“ zum Rückgrat im Dienste des Neoliberalismus geworden ist. Yagos Texte zu diesen Themen erscheinen regelmäßig bei e-flux und Texte zur Kunst.