28. November 19, 21 Uhr

Ort: Pogo Bar

In englischer Sprache

Bitte melden Sie sich im Voraus an unter pogobar@kw-berlin.de.

 “Unter dem Druck, ein heterogenes Publikum zu unterhalten, werden sie dazu gezwungen, unablässig lebendig, neu und naiv zu sein. Es handelt sich um einen Wettlauf mit den Erwartungen des Publikums, welcher all die Kräfte der Erfindung und der Debatte aufruft.” ¹

Inmitten des Durcheinanders wurde der Nationalismus gegründet. Eine Bewegung, die sich am besten als Mischung aus Schmerz und Absurdität beschreiben lässt. Das Cabaret Portrait steht in der Mitte von all dem, spricht von der Vergangenheit, von der Gegenwart und von der Zukunft eines Ortes durch persönliche Erinnerungen. Es ist die Geschichte des östlich-kitschigen Dadas, ein verwirrter Staat, ein gekidnappter Premierminister. Es ist eine TV-Show mit Gesundheits- und Küchentipps, mit Ökonomie, wo wir zum türkischen Pop der 90er Jahre und zu arabesken Liedern tanzen. Es ist die Welt von den saftigen Emotionen, die die Geschichte der (Selbst-)Orientalisierung und die Verwirrung eines muslimischen Kindes moderieren, welches die-zukünftige-Mutter-der-Nation werden sollte, inmitten der peinlichen, jedoch liebvollen Beziehungen der biologischen Familie.

Ein Glas Rakı oder Ayran und ein Stück veganes Çiğ Köfte werden serviert. 

“Der Orientalismus involviert die Transformation von dem Begriff “Farness” als räumliche Markierung vom Abstand in ein Vermögen der Menschen und Orte. Daher nimmt “Farness” die Richtung eines Wunschs auf oder folgt sogar dessen Spur.” ²

¹ RoseLee Goldberg, Performance Art: From Futurism to the Present, London, Thames & Hudson, 2011, S. 58

² Sara Ahmed, Queer Phenomenology: Orientations, Objects, Others, Durham and London, Duke University Press, 2006, S. 114

Foto: Das Bild zeigt die Urgroßmutter der Künstler*innen als Mädchen an dem Tag, an dem sie eine Hafıza wurde, d. h. eine Person, die den Koran von ganzem Herzen kennt. Das Datum reicht bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in die Osmanische Zeit zurück.