Pogo Bar:
Kristian Vistrup Madsen
Buchvorstellung Doing Time: Essays on Using People

 

8. Juli 21, 21 Uhr

in englischer Sprache

 

Reservierung an pogobar@kw-berlin.de

 

<p>Kristian Vistrup Madsen, <em>Doing Time: Essays on Using People</em> (Buchcover)</p>

Kristian Vistrup Madsen, Doing Time: Essays on Using People (Buchcover)

 

Anlässlich der Veröffentlichung von Doing Time: Essays on Using People (Floating Opera Press) von Kristian Vistrup Madsen veranstaltet die Pogo Bar ein Gespräch zwischen dem Autor und Kate Brown, Europa-Radakteurin bei Artnet, im Innenhof der KW. Doing Time versammelt bisher unveröffentlichte Essays des in Berlin lebenden Kunstkritikers aus den Jahren 2016-20, in denen er über die Verortung von Politik in der Kunst und die Verantwortung eines Schriftstellers seinem Thema gegenüber reflektiert. Im Anschluss an das Gespräch wird ein DJ-Set von Bitsy Knox präsentiert.

 

Doing Time: Essays on Using People
Über einen anderen Menschen zu schreiben bedeutet, ihn sowohl zu entlarven als auch zu transformieren. Dieses Dilemma des Schreibens beschreibt Janet Malcolm als „moralisch unvertretbar”. In Doing Time reflektiert Vistrup Madsen über seine Korrespondenz mit einem Insassen in einem kalifornischen Gefängnis namens Michael. Über mehrere Jahre hinweg entstand so eine Reihe von Reflexionen über die Politik der Solidarität und Aneignung, aber auch über das Schreiben selbst und die Transformation von Leben in Kunst. Das Buch ist ein Porträt einer Freundschaft, die von großen Unterschieden und einer angstvollen Zeit geprägt ist, in der Erfahrung und Identität alles scheinen und Denken hingegen nicht genug.

 

„Die ersten Briefe meinerseits durchzog ein Zögern, ein pflichtbewusster Respekt vor unserer Unterschiedlichkeit: dass ich sie unmöglich verstehen könnte oder gar mit der moralischen Implikation, sie nicht verstehen zu sollen. Voller Sarkasmus schrieb ich an Michael im Gefängnis: ‘Mittlerweile arbeite ich in einer Kunstgalerie. Wir sitzen in einem Raum voller MacBook Airs in minimalistischen Outfits und reden über die Einwanderungskrise.’ Er wiederum schrieb jedoch nichts,, um derartige Beschwichtigungsversuche zu rechtfertigen. Mein Respekt vor den Unterschieden war nicht dasselbe wie der Respekt vor Michael selber, sondern eher ein Weg, meine eigene Position zu entschuldigen und meine Schuld zu verarbeiten.“

 

Pogo Bar