Pogo Bar Podcast:
Nour Mobarak
Memory Talk

 

Mai 2021
In englischer Sprache

 

<p>Bild: Courtesy die Künstlerin</p>

Bild: Courtesy die Künstlerin

 

In Memory Talk setzt die Künstlerin und Performerin Nour Mobarak ihre Auseinandersetzung mit Erinnerung, psychologischen Räumen und der Verräumlichung von Sprache fort. Ihre Soundtexturen basieren zum größten Teil auf Außenaufnahmen am Hollywood Boulevard und anderen Orten in Los Angeles, wo sie Fremde danach fragte, von ihren frühesten Erinnerungen zu erzählen, und tauchen tief ein in die unsichtbaren Architekturen der individuellen Psyche und der US-Therapiekultur: Oft fangen sie Momenten von Trauma, Transgression und intensiven Gefühlen ein. So wie Erinnerung selbst fragmentarisch funktioniert und sich mit der Zeit verändert, macht ihre formale Auseinandersetzung treffenderweise Gebrauch von Techniken wie Micro-Sampling, Panning, und Stimmenverzerrung, was Soundtexturen erschafft, die eine pulsierende, desorientierende und halluzinatorische Räumlichkeit haben.

 

Die Soundquellen stammen alle von spezifischen Orten – die Stimmen der Interviewten auf dem Hollywood Boulevard, eine längere Konversation mit einem Freund, von Mobarak selbst geschriebene und vorgetragene Gedichte, Musikfragmente und ein von Podcasts inspiriertes Gitarrenstück von Dakota Higgins –, diese werden in Mikro-Samples zerschnitten, in Stereo überführt und wechseln zwischen der rechten und linken Tonspur. Die Stimmen werden hier zu kompositorischem Material, deren unterschiedliche Betonungen und Syntax genauso viel Inhalt transportieren wie die Erzählungen selbst. Das Arrangement von Stimmen anderer Personen wie Mobarak’s eigener, sowie die mehr zufälligen Sounds in Memory Talk fangen die akustische Qualität der menschliche Stimme ein, die sich von den Erzählungen loskoppelt, und ihre musikalische Unmittelbarkeit.

 

Während Mobarak die Leute auf dem Hollywood Boulevard fragt – Wie muss man sich das vorstellen? Haben Sie ein Bild davon? –, fehlt das Visuelle und werden die Bilder über die Stimme transportiert.

 

Es wird empfohlen, für diesen Podcast Kopfhörer zu benutzen.

 

Postproduction: Juliette Amoroso und Nadel Eins Studio Berlin

 

Nour Mobarak (*1985, Kairo, EG) lebt und arbeitet in Los Angeles. Ihre Arbeiten und Performances wurden u.a. gezeigt bei Miguel Abreu Gallery Galerie, New York (2021, 2019), KIM Contemporary Art Centre, Riga (2021), Hakuna Matata Sculpture Garden, Los Angeles (2020), Museum of Contemporary Art, San Diego (2020), Hammer Museum, Los Angeles (2019), LAXART, Los Angeles (2019), Cubitt Gallery, London (2019), Rodeo Gallery, London (2017), und Stadslimeit, Antwerp (2016). Ihre Musik ist erschienen bei Recital (Los Angeles), Cafe Oto’s TakuRoku (London) und Ultra Eczema (Antwerp), und ist Teil der Whitney Museum Library’s Special Collections. Ihre Texte und Gedichte sind unter anderem publiziert worden bei Triple Canopy, F.R. David, The Claudius App, oder bei Salzburg Review.

 

 

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