Pogo Bar: Shade Théret & Magdalena Mitterhofer
Hellcat

 
  1. 13. Juli 23, 21:30 Uhr

In englischer Sprache

Ort: KW Hof

Anmeldung unter pogobar@kw-berlin.de

 

<p>© Rob Kulisek</p>

© Rob Kulisek

 

Verzerrt und zwanghaft nach innen gerichtet, implodiert Wut und wandelt sich in Frustration, Besessenheit oder Psychose. Mit Hellcat untersuchen Shade Théret und Magdalena Mitterhofer Implosionen weiblicher Wut, die zu unkontrollierten expressiven Momenten, wenn nicht sogar zu Ausbrüchen führen. Sie gehen dabei von zwei bekennenden Werken aus: Fragmente aus Anne Sextons Live or Die (1966) sind dem Interview-Format vom Paolo Pasolinis Comizi d’amore (1965) entsprechend umstrukturiert. Diese Quellen handeln jeweils von psychischen Erkrankungen und Mutter-Tochter-Beziehungen, und geben Einblick in die Einstellungen von Vertreter*innen verschiedener sozialer Schichten im Italien der damaligen Zeit im Hinblick auf die Phänomene der Liebe und Sexualität.

 

Die gegensätzlichen Sphären auf der Bühne – die häusliche und die öffentliche – stellen die beiden Figuren zunächst als ihre Antithese dar. Mitterhofer sitzt entspannt in einem hausähnlichen Gebilde und lacht manisch. Théret, gekleidet in ein rotes Seidenkleid verziert mit Glitzer, bewegt sich auf einem erhöhten Bühnenelement langsam und entschlossen, atmet hörbar kontrolliert. Im Verlauf der Choreografie kommt es mehrmals zu einem dialektischen Ziehen und Schieben aus verschiedenen, mehrdeutigen Gründen. Auf diese Weise erkunden Théret und Mitterhofer die Ursprünge von Zerstörung, Hysterie, Gewalt und intimem Widerstand. Letztlich verweisen sie auf die sich verändernde Dynamik zwischen weiblichen Subjekten, die in die größeren Definitionsmechanismen der Gesellschaft eingebettet sind.    

 

Regie und Aufführung: Shade Théret und Magdalena Mitterhofer

Bühnenbild von Joseph Bourgois

Ton: Alexander Iezzi

Koproduktion mit dem Tanzquartier Wien

 

Als künstlerisches Duo kombinieren Shade Théret und Magdalena Mitterhofer ihre unterschiedlichen Hintergründe und entwickeln einen Stil, der die Grenzen zwischen bildender Kunst, Theater und Tanz verschwimmen lässt. Gemeinsam nutzen sie oft narrative Strukturen wie der Mythologie und Poesie als Ausgangspunkt, um Ideen rund um Freiheit und Begehren zu erforschen. Fragen der Zugänglichkeit in Architektur, Inszenierung und Repräsentation sind eine konstante Inspirationsquelle, und werden durch verschiedene Medien ausgedrückt. Die Arbeiten von Théret und Mitterhofer wurden kürzlich im Kunstverein München und im Tanzquartier Wien gezeigt. Gemeinsam kuratieren und produzieren sie auch lament.tv, eine ortsspezifische Performance- und Videoserie.

 

 

Pogo Bar