Pogo Bar:
Susan Sontag
Duet for Cannibals

 

5. März 20, 21 Uhr
Ort: Pogo Bar
Bitte melden Sie sich im Voraus an unter pogobar@kw-berlin.de.

 

Filmvorführung in schwedischer Sprache mit englischen Untertiteln

 

<p>Film-Still von Susan Sontag, <em>Duet for Cannibals</em>, 1969</p>

Film-Still von Susan Sontag, Duet for Cannibals, 1969

 

Duet for Cannibals (1969) ist der Debütfilm der Essayistin, Schriftstellerin, Kritikerin, Cineastin, Intellektuellen und Popkultur-Ikone Susan Sontag (1933–2004) – eine psychologische Drama-Komödie voll trockenem Humor, die Sontag auf Einladung eines schwedischen Filmstudios in Stockholm drehte. Die Handlung kreist um eine Vierecksbeziehung zwischen Dr. Bauer (Lars Ekborg), einem links-dekadenten deutschen Intellektuellen im Exil, dessen jüngerer italienischer Frau Francesca (Adriana Asti), Tomas (Gösta Ekman), den Dr. Bauer anheuert, um seine Tagebücher zu redigieren, und Ingrid (Agneta Ekmanner), Tomas‘ Freundin. Was als bürgerlich-dekadenter Partnertausch beginnt, bei dem das ältere Paar das jüngere zu Mutproben, Verführung und Machtspielen zwingt, gerät mehr und mehr außer Kontrolle und driftet ins Surreale und in Gewalt ab – möglicherweise bis hin zu Mord. Indem sich der Film einer unmittelbaren Deutung entzieht, wird er als dialogisches Pendant zu Sontags essayistischem Werk lesbar, das jene Elemente des Kinos aufruft, die Sontag als dessen „lebendigste und aufregendste“ bezeichnet, so zum Beispiel in Against Interpretation (1964) oder in dieser Notiz zu Ingmar Bergman:

 

Images and dialogue are given which the viewer cannot help but find puzzling, not being able to decipher whether certain scenes take place in the past, present, or future; and whether certain images belong to ‘reality’ or ‘fantasy.’
– Susan Sontag über Ingmar Bergmans Persona, 1966, in Sight & Sound (1967)

 

In der Pogo Bar wird eine 2018 vom Schwedischen Filminstitut restaurierte Fassung des Films gezeigt.

 

Pogo Bar