Ricarda Roggan
Still Life
Eröffnung: 05. Juli 2008, 17 bis 22 h
Auf den ersten Blick wirken die Motive von Ricarda Roggan wie beiläufig vorgefundene Situationen aus dem alltäglichen Leben. Schnell wird jedoch klar, dass jede Beiläufigkeit inszeniert und jeder Zufall ein scheinbarer ist. Behutsam durchdringt die Künstlerin den Raum und greift vorsichtig in bestehende Situationen ein. Die präzise arrangierten Szenen und der klar konstruierte Bildaufbau kontrastieren mit der scheinbaren Zufälligkeit der gefundenen Orte und Gegenstände.
Freigestellt nennt Ricarda Roggan selbst ihre großformatigen Fotografien von Dingen und Räumen, die aus ihrem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang herausgelöst wurden. Schulmöbel, Fabrikhallen, Kellergewölbe, Tische, Stühle oder Liegen tragen zwar die Gebrauchspuren der Vergangenheit, verlieren aber in der neuen Ordnung ihre alte Funktion. Der Verlust ihres eigentlichen Bezugsraumes entlässt sie gleichsam aus ihrer funktionalen Pflicht. Seiner Geschichte enthoben, verweigert sich das Dargestellte einer Erzählung.
Die Ausstellung Ricarda Roggan (*1972, in Dresden) in den KW Institute for Contemporary Art ist die erste umfangreiche Einzelausstellung der jungen Künstlerin in Deutschland.
Die Ausstellung ist kuratiert von Susanne Pfeffer.