Subjektile – Podiumsdiskussion und Buchpräsentation

 

 

7. Mai 09

 

 

20-22 Uhr
Subjektile – Podiumsdiskussion und Buchpräsentation

Mit Peter Weibel, Kathrin Thiele, Monique David-Menard, Howard Rouse, Marcus Coelen und Felix Ensslin.

Humanismus oder Nihilismus – diese vermeintlich grundlegende Dichotomie strukturiert den Diskurs über die Frage des Subjekts bis heute. In der Gefolgschaft der nouveaux philosophes aller Nationen wird denjenigen, die die Bedrohung der Gegenwart nicht primär im Terrorismus, den „Schurkenstaaten“ oder dem Verfall abendländischer Werte ausmachen, Nihilismus vorgeworfen; Jürgen Habermas sucht die Religion humanistisch zu wenden, um der politischen Moderne „Sinnressourcen“ zuzuführen; und die deutsche Kultur- und Universitätspolitik hat den Humanismus als internationalen Exportartikel neu entdeckt.

Doch es gab und gibt immer auch das Gespenst einer dritten Alternative, einer Alternative, die in sich selbst nicht konsistent ist, sondern plural. Es ist das Gespenst eines, wie Nietzsche es formulierte, erfüllten Nihilismus wie es in Psychoanalyse, Dekonstruktion, Marxismus und Deleuzianismus auftaucht. Die „Subjektile“ durchqueren die Felder dieser Diskurse um die Frage des Subjekts, die heute drängender denn je ist, plural zu denken.
Auf je eigene Weise verhandeln die Autoren der Reihe Subjektivität und die damit verbundenen Fragen nach dem „Akt“, der „Ethik“, der „Vernunft“. Zu Ihnen gehören u. a. Quentin Meillassoux (Nach der Endlichkeit. Versuch über die Notwendigkeit der Kontingenz), Monique David-Ménard (Deleuze und die Psychoanalyse), Michael Turnheim (Mit der Vernunft schlafen. Lacan und Derrida), Sonia Arribas und Howard Rouse (Egocracy: Marx, Freud and Lacan), Kathrin Thiele (The Thought of Becoming Gilles Deleuze’s Poetics of Life) und Alenka Zupančič (Warum Psychoanalyse? Drei Interventionen).

Der Theoretiker und Künstler Peter Weibel wird in den Themenkomplex einführen. Monique David Menard, Kathrin Thiele, Marcus Coelen, Howard Rouse stellen sodann in kurzen Vorträgen ihre Bücher vor. Eine Diskussionsrunde wird die Vorstellung der Reihe „Subjektile“ beschließen.

Die Bücher der Reihe „Subjektile“ stellen die Frage nach dem Werden, der Vorgeschichte und der Zukunft der Subjektivität. Vor dem Hintergrund zeitgenössischer Philosophie und Psychoanalyse gewinnt „Subjektile“ dadurch die Möglichkeit, das Verhältnis von Subjekt und symbolischen Ordnungen in radikaler Weise neu zu denken. Ich bin gespannt, was noch folgen wird! Christoph Menke, Frankfurt

Die Veranstaltung wird organisiert in Zusammenarbeit mit dem Verlag diaphanes und den Herausgebern der Reihe „Subjektile“, Marcus Coelen und Felix Ensslin.

Ort: KW Institute for Contemporary Art, 4. Stock
Der Eintritt ist frei.