The Berlin Sessions:
Jeff Weber im Gespräch mit Robert Beavers
Buchpräsentation und Filmvorführung
5. Dezember 18, 19 Uhr
Ort: KW Studio
„Ich sah einen von Robert Beavers‘ frühen Filmen, From the Notebook of…. (1971), den ich sehr bewundere, und dachte, dass die Art und Weise, wie sich der Film durch das Arbeiten daran entfaltet, meiner Vorstellung von einer persönlichen Epistemologie wirklich sehr nahe kommt.
Mir gefiel, wie Beavers das Zimmer zeigt, in dem er arbeitet, und wie er durch den Einsatz von Farbfiltern das Zimmer mit dem Raum innerhalb der Kamera in Beziehung setzt und damit auf die Idee einer inneren Erkenntnisinstanz verweist, die irgendwo zwischen Auge und Gehirn liegt. Ich sah hier Parallelen zu meiner Arbeit mit der Kunsthalle.
Wenig später hatte ich dann die Gelegenheit, Early Monthly Segments (1967–1970) zu sehen und entdeckte, dass ein großer Teil dessen, was in Beavers‘ späteren Filmen umgesetzt wird, hier beginnt und sich direkt vor den Augen des Betrachters kristallisiert.“
Aus: Jeff Weber, An Attempt at a Personal Epistemology, Roma Publications, Amsterdam 2018
Jeff Weber hat einen Abschluss (2010) von der LaCambre Kunstschule in Brüssel. Im Jahr 2012 war er an der Jan van Eyck Academie in Maastricht tätig. Seine Arbeiten wurden an verschiedenen Orten gezeigt, darunter im De Appel Arts Center in Amsterdam, Casino – Forum d’Art Contemporain in Luxemburg, Roots and Culture Contemporary Art Center in Chicago, der Interfood-Vitrine in Aachen, dem Fotomuseum Winterthur und der Erna Hecey Gallery in Luxemburg. Zwischen 2014-2017 hat er zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge und Projekte in der Kunsthalle Leipzig organisiert und kuratiert. Das Buch An Attempt At A Personal Epistemology ist das Ergebnis seines Langzeitprojektes Kunsthalle Leipzig, einer Institution, die als Erweiterung seiner fotografischen Praxis und als konzeptioneller Rahmen fungiert, um andere zur aktiven Teilnahme einzuladen (herausgegeben von Roma Publications, Amsterdam).
Robert Beavers, 1949 in Massachusetts geboren, besuchte öffentliche Schulen und die Deerfield Academy, bevor er den Filmemacher Gregory J. Markopoulos kennenlernte und seinen ersten Film in New York drehte. Beavers wurde durch die Freiheit des New American Cinema inspiriert, insbesondere durch die Kenner der Montage innerhalb der Bewegung. 1967 siedelte Beavers mit Markopoulos nach Europa über. Er hat Filme in Griechenland, Belgien, der Schweiz, Deutschland und Italien gedreht. Aktuelle Film-Retrospektiven wurden im Whitney Museum of American Art, New York (2005), der Tate Modern, London (2007), im Österreichischen Filmmuseum, Wien (2010) und dem Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive (BAMPFA) (2016) gezeigt. Die nächste ist vom Museum of Modern Art, New York für März 2020 geplant. Beavers lebt zusammen mit der Filmemacherin Ute Aurand in Berlin.
Fotografien und Idee: Jeff Weber
Texte: Michael Baers, Robert Beavers, Marie-France Rafael
Design: Philip Baber mit Elisabeth Rafstedt
Mit der Unterstützung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Bourse Bert Theis und dem Fonds Culture National, Luxembourg