TIES, TALES AND TRACES
Dedicated to Frank Wagner
Part I (PROLOGUE): SILENCE = DEATH

 

8. Dezember 18, 17 Uhr

Ort: KW Studio

 

Programm

Kurzfilmpräsentation: Fear of Disclosure, David Wojnarowicz/Phil Zwickler, 1990, 5 Minuten

Filmpräsentation: Die Aids-Trilogie: Schweigen = Tod – Künstler in New York kämpfen gegen AIDS, Rosa von Praunheim, 1990, 60 Minuten

Gespräche mit Weggefährt*innen: Wieland Speck und Rosa von Praunheim

Einführung und Moderation: Christin Lahr, Isabelle Meiffert

Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es Chats und Groggy Hot Drinks.

 

<p><em>Die Aids-Trilogie: Schweigen = Tod – Künstler in New York kämpfen gegen AIDS, </em>Regie: Rosa von Praunheim, 1990, Filmplakat, Süddeutscher Rundfunk (SDR)</p>
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Die Aids-Trilogie: Schweigen = Tod – Künstler in New York kämpfen gegen AIDS, Regie: Rosa von Praunheim, 1990, Filmplakat, Süddeutscher Rundfunk (SDR)

 

 

Die Veranstaltung Part I (PROLOGUE): SILENCE = DEATH bildet den Auftakt zur Ausstellung TIES, TALES AND TRACES. Dedicated to Frank Wagner, Independent Curator (1958 – 2016), die vom 8. Februar bis 5. Mai 2019 im Studio der KW Institute for Contemporary Art präsentiert wird. Die Ausstellung wird kuratiert vom RealismusStudio der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und soll an das Wirken des im Alter von 57 Jahren verstorbenen Berliner Kurators Frank Wagner erinnern. Wagner war von 1985 bis 2016 Mitglied des Kuratoren*innenteam, das seit seiner Gründung im Jahre 1973 über 300 Ausstellungen und Veranstaltungen zu aktueller, gesellschaftskritischer Kunst realisierte. Er hatte sich in mehr als 30 Jahren mit wegweisenden und international viel beachteten Ausstellungen mit dem Fokus auf kritische Kunst, AIDS sowie Gender- und LGBTQI-Themen einen Namen gemacht. Seine stets politischen Fragestellungen zu gesellschaftlichen Verhältnissen, alltäglicher Gewalt, Rassismus, Kolonialismus, Faschismus, Homophobie bis hin zu marginalisierter Sexualität verfolgte er konsequent mit sensibler Radikalität. 1992 widmete Wagner dem an den Folgen von AIDS verstorbenen Künstler David Wojnarowicz (1959–1992), den er bereits 1988 in Vollbild Aids – Eine Kunstausstellung über Leben und Sterben im Künstlerbahnhof Westend sowie 1990 in Übers Sofa – Auf die Straße! – Kunst und Kultur im AIDS-Zeitalter in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) gezeigt hatte, eine Gedenkausstellung in den KW, zu dessen Exponaten auch die Filme Fear of Disclosure und Schweigen = Tod zählten.

 

Der Titel der Veranstaltung SILENCE = DEATH verweist auf das Silence = Death Project eines 1985 in New York gegründeten Kollektivs, dessen schwarzes Poster mit rosa Dreieck 1987 zum Symbol der ACT-UP (AIDS Coalition to Unleash Power) Bewegung im Kampf gegen AIDS wurde und auf den Film von Die Aids-Trilogie: Schweigen = Tod – Künstler in New York kämpfen gegen AIDS von Rosa von Praunheim. In dem Dokumentarfilm, der Reaktionen von in New York lebenden Künstler*innen auf die AIDS-Epidemie zeigt, wurde unter anderem der HIV-positive Künstler David Wojnarowicz porträtiert, der nur zwei Jahre später an den Folgen seiner Erkrankung verstarb. Bereits im Jahr seines Erscheinens wurde der Film auf der Berlinale gezeigt, wo er mit dem Teddy Jury Award ausgezeichnet wurde – dem queeren Filmpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin, den Manfred Salzgeber und Wieland Speck 1987 ins Leben gerufen hatten. Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Wieland Speck, der von 1993 bis 2017 als Programmleiter der Sektion Panorama der Internationalen Filmfestspiele Berlin agierte, kuratiert 2019 das Jubiläumsprogramm.

 

Die kommende Gedenkausstellung für Frank Wagner, die im Wesentlichen auf Kunstwerken und Archivmaterial aus dem Nachlass des Kurators basiert, würdigt dessen Hinterlassenschaft in einem größeren Zusammenhang. Gespräche mit Weggefährt*innen bilden den roten Faden im Begleitprogramm, das langfristig angekündigte Veranstaltungen wie Vorträge, Filme, Führungen ebenso vorsieht wie Raum für ephemere Ereignisse oder situative Begegnungen. Ausgehend von wiederkehrenden Initialfragen ermöglichen sie vielstimmige Blicke auf das Lebenswerk des Kurators, sichern Spuren, legen Fährten, zeigen Beziehungen auf und verbinden Personen und Institutionen über eine Vielzahl unterschiedlicher Geschichten und gemeinsamer Erinnerungen.

 

TIES, TALES, AND TRACES. Dedicated to Frank Wagner, Independent Curator (1958–2016) ist eine Ausstellung der KW Institute for Contemporary Art, kuratiert vom RealismusStudio der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Kooperation mit Between Bridges. Das RealismusStudio besteht aus Christin Lahr, Isabelle Meiffert, Ulrike Riebel, Vincent Schier und Susanne Weiß. Der ergänzende Ausstellungsteil im Projektraum Between Bridges (1. Februar – 16. März 2019) wird kuratiert von Wolfgang Tillmans und Eugen Ivan Bergmann. 

 

 

<p>Die Veranstaltung zu Frank Wagner wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa als Teil des Projektes <i class="">David Wojnarowicz, Reza Abdoh, Frank Wagner</i>. </p>

 

Die Veranstaltung zu Frank Wagner wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa als Teil des Projektes David Wojnarowicz, Reza Abdoh, Frank Wagner