Kreisläufe

 

Entwickelt von SchülerInnen der Jahrgänge 7 bis 10 der Heinz-Brandt-Schule, Berlin.

 

<p><em>Videowalk</em>, 2017, Dauer: 10:10 Minuten, Foto: Viktoria Pidust</p>

Videowalk, 2017, Dauer: 10:10 Minuten, Foto: Viktoria Pidust

 

Welchen Sound haben Tagträume? Wie verändern sich innere Stimmen und Klänge, wenn man zum Beispiel in einem Café sitzt oder mit dem Fahrrad fährt? Angelehnt an die Klanginstallation Flesh der Künstlerin Hanne Lippard  setzten sich SchülerInnen der Heinz-Brandt-Schule mit diesen und weiteren Fragen auseinander. Zu einem bereits vorproduzierten Videowalk durch den Innenhof und die Ausstellung der KW entwickelten die SchülerInnen eine passende Tonspur, die sich aus dem Sound der alltäglichen Gedanken speist. Hierfür entstanden Texte und Lautgedichte sowie musikalische Skizzen, die mit Percussion, Gitarre, Synthesizer und Gesang erzeugt wurden. Am Ende entstand ein zehnminütiger Videowalk, der uns in eine Welt körperloser Stimmen und Sounds führt.

 

<p><em>Videowalk</em> durch die Ausstellung <em>Ian Wilson</em>, 2017, Foto: Viktoria Pidust</p>

Videowalk durch die Ausstellung Ian Wilson, 2017, Foto: Viktoria Pidust

 

In der parallel stattfindenden „Bewegungswerkstatt“ standen der eigene Körper und seine unmittelbare Präsenz im Mittelpunkt. Wiederholte Meditationsübungen und ein tägliches Warm-Up bereiteten die SchülerInnen auf aktive Stunden in den Räumlichkeiten der KW vor. Die SchülerInnen begannen die Woche damit, den Ausstellungsraum im Erdgeschoss und der Halle zu erkunden und sich körperlich in Bezug zu den Arbeiten der KünstlerInnen Hanne Lippard und Ian Wilson zu setzen.

Die Suche nach möglichen Erzählungen wurde mit der Entwicklung tänzerisch-performativer Duette fortgeführt. Mit Hilfe reduzierter choreographischer Vorgaben erarbeiteten je zwei Jugendliche eine Begegnung – aggressiv, freundschaftlich oder schüchtern. Die entstandenen Bewegungssequenzen wurden um kurze Texte und Statements ergänzt, die in der Auseinandersetzung mit der Ausstellung entstanden sind. Wenn du dich selbst als 80 Jährige/r treffen würdest, was würdest du zu dir sagen? Wie lange kannst du die Luft anhalten? Wo siehst du dich in 10 Jahren? Was würdest du tun, wenn heute dein letzter Tag wäre? So wie Hanne Lippard und Ian Wilson in ihrer Kunst, beschäftigten sich die Jugendlichen mit kleinen und großen Fragen zum Thema Zeit.

 

 

Die Ergebnisse der Projektwoche wurden am letzten Tag in den KW MitschülerInnen aus der Heinz-Brandt-Schule und weiteren Gästen präsentiert. Nach einem “Stille Post”-Aufwärmspiel mit den TeilnehmerInnen im Studio im Vorderhaus konnten die Besucher*innen im zehnminütigen Video-Walk den Innenhof und die Räumlichkeiten der KW erkunden. Danach folgte eine 15-minütige Performance, in welcher die SchülerInnen verschiedene Stationen im Ausstellungsraum bespielten. Zum Abschluss fand im Ausstellungsraum ein Konzert mit Musik aus dem Videowalk statt.

 

Projektentwicklung: Alexia Manzano (Studentin der Weißensee Kunsthochschule), Norbert Lang (Radiomacher und Musiker), Margret Schütz (a7.außeneinsatz) und Patricia Woltmann (Choreographin). Das Projekt entstand im Rahmen von „Künste öffnen Welten“ als Teil des Kooperationsprojekts When Education turns to Art.