LABOR NOBEL

 

 

Innerhalb des LABOR NOBEL erhalten bis zu acht Studierende der weißensee kunsthochschule berlin jährlich die Möglichkeit, in der Januarprojektwoche der Alfred-Nobel-Schule in Zusammenarbeit mit einem/r LehrerIn und begleitet und unterstützt durch ein ExpertInnenteam, jeweils ein Projekt mit SchülerInnen und einer Kulturinstitution zu konzipieren und durchzuführen. Der erste Durchlauf fand im Januar 2017 unter anderem in den KW statt. Ausgehend von den vorhandenen Strukturen der Schule und ihren bisherigen Erfahrungen wird gemeinsam ein nachhaltiges Kooperationsprojekt zwischen Kunsthochschule–Schule–Kulturinstitutionen aufgebaut.

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Am ersten Durchlauf im Januar 2017 waren insgesamt vier Klassen aus dem 7. Jahrgang für die viertägige Projektwoche beteiligt. In den Räumen der KW arbeitete die Klasse gemeinsam mit den Künstlerinnen Alexia Manzano, Chryssa Tsampazi, der Klassenlehrerin und der Mentorin Katja Zeidler zur Installation Flesh der norwegischen Künstlerin Hanne Lippard. Zusätzlich wurde die Projektwoche von Filmaufnahmen begleitet, die den Prozess der einzelnen Schulklassen dokumentierte und am Tag der Abschlusspräsentation allen Beteiligten ermöglichte, einen Einblick in jedes der Kooperationsprojekte zu erhalten.

 

Die Möglichkeit, mit künstlerisch-gestalterischer Arbeit Veränderung in Systemen und Räumen zu bewirken, wurde auch nach dem Abschluss der Projektwoche in gemeinsamen Gesprächen untersucht und das Potenzial fachgebietsübergreifender Teamarbeit ausgelotet. Durch die Erfahrungen entwickelte sich der Wunsch und die Dringlichkeit, im Januar 2018 die Kooperation mit den KW und der weißensee kunsthochschule berlin in einem modifizierten Rahmen weiterzuentwickeln.

 

 

Eindrücke

 

Was unterscheidet diesen Ort von anderen Orten, an denen Du Dich aufhältst?
Was würdest Du gerne von hier mitnehmen in die Schule?
Was fehlt Dir aus der Schule an diesem Ort?
Was hast Du bisher hier erlebt?
Hast Du hier etwas kennengelernt, was Du bisher noch nicht gekannt hast?
Was war anders, als Du gedacht hast?
Was würdest Du gerne noch einmal machen?

 

Angelehnt an die künstlerische Praxis von Hanne Lippard planten wir performativ mit Körper, Sprache und Raum zu arbeiten. Assoziative Zugänge sollten die Lautpoesie, Aktionen, Sprache und Performance sein. Über dadaistische Zugänge sammelten wir erste Inspirationen mit den SchülerInnen, unter anderem bei gemeinsamen Spaziergängen in Neukölln und Mitte, die wir mit unterschiedlichen Wahrnehmungsübungen ausstatteten. Körperumrisse dienten dazu, mit Eigenschaften ausgestattet zu werden, als Werkzeug der Selbstbeobachtung und -reflexion. Songtexte wurden gemeinsam verfremdet, indem einzelne Wörter aus den individuell gewählten Songtexten durch neue Wörter aus einem gemeinsamen Kontext (Spaziergang) ersetzt wurden, um sie dann aufzunehmen, und über die Effekte zu diskutieren.

 

Viele der SchülerInnen gehen nicht in Kunstinstitutionen und haben keine Vorstellung davon, was in einem Ausstellungsort – wie den KW – alles möglich sein kann und gezeigt wird. Die Idee darüber, was Kunst alles sein kann, fokussierte sich auf den Begriff der „Modernen Kunst“ und im Besonderen die Malerei. Wir wollten den Schüler*innen zeitgenössische Kunst näher bringen und durch eigene künstlerische Prozesse das Selbstbewusstsein stärken. Wir entwickelten eine Kombination von Aufwärm- Körper-, Sprachübungen in Kombination unterschiedlicher methodischer Zugänge.

Die scheinbare Absurdität mancher Übungen führte dazu, die Verbindung mit der Ausstellung sowie mit dem Dadaismus und der Lautpoesie zu schaffen.

 

Text: Alexia Manzano, Chryssa Tsampazi

 

 

Projektbeteiligte

 

Das LABOR NOBEL ist eine Kooperation der weißensee kunsthochschule berlin mit der Alfred-Nobel-Schule in Berlin Neukölln, dem Programm ‘Kulturagenten für kreative Schulen Berlin’, den KW Institute for Contemporary Art, dem Museum Neukölln, dem Museum Europäischer Kulturen sowie dem Botanischen Garten in Berlin.

 

SchülerInnen des 7. Jahrgangs der Alfred-Nobel-Schule (ANS)

Silke Ballath / Kulturagentin

Christopher Vogl /Kulturbeauftragter der ANS

Prof. Mona Jas / Seminar weißensee kunsthochschule berlin

 

Ariane Bothe, Theresa Hechtbauer, Frauke Hennigs, Frederic Jorcke, Laura Klatt, Malu Lücking, Sebastian Pöge, Eva Storms / Studierende der weißensee kunsthochschule berlin des Seminars „Künstlerisch–edukative Forschung / Ästhetische Forschung“ Wintersemester 2016/17

 

MitarbeiterInnen der Partnerinstitutionen KW, Museum Neukölln, Museum Europäischer Kulturen sowie des Botanischen Garten.