Alte Hasen: Werner Spies im Gespräch mit Thomas W. Gaehtgens

 

 

1. Dezember 09

 

 

19 Uhr

Werner Spies (* 1937 in Tübingen) studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Romanistik in Wien, Tübingen und Paris. Er übersetzte Werke von Francis Ponge, Jean Tardieu und Marguerite Duras ins Deutsche und veranlasste Beckett, Nathalie Sarraute, Butor, Robbe-Grillet, Claude Simon, Duras und Ponge dazu, für den deutschen Rundfunk sowie das Fernsehen Stücke und Texte zu schreiben. Seit 1964 schreibt er regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Spies hatte von 1975 bis 2002 den Lehrstuhl für die Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf inne. Von 1997 bis 2000 war er Direktor des Musée national d’art moderne, Centre Georges Pompidou. Spies organisierte weltweit eine Reihe wegweisender Retrospektiven zu Picasso und Max Ernst, mit denen er befreundet war. Andere Ausstellungen präsentierten „Paris-Berlin“, den Surrealismus, Andy Warhol, Josef Albers, Neo Rauch und David Lynch. Er ist Vorsitzender des Stiftungsrates des Museum Max Ernst in Brühl, dessen Eröffnungsausstellung er 2005 organisierte. Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin sowie der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen. Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern, Offizier der französischen Ehrenlegion und Commandeur de l’ordre national du mérite. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Jurymitglied des Friedenspreises. Zahlreiche Publikationen in mehreren Sprachen, Oeuvrekatalog Max Ernst in sieben Bänden, Oeuvrekatalog der Skulpturen Picassos. Zuletzt: Auge und Wort. Gesammelte Schriften zu Kunst und Literatur in zehn Bänden (BUP, 2008), und Der ikonografische Imperativ der Deutschen: Anselm Kiefer, Jörg Immendorf, Neo Rauch und die deutsche Kunst der Nachkriegszeit (BUP, 2009).

Thomas W. Gaehtgens (* 1940) promovierte 1966 am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn. Von 1963 bis 1964 war er Forschungsstipendiat der Französischen Regierung, von 1966 bis 1972 Dozent an der Universität Bonn. 1972 habilitierte er sich an der Universität Göttingen. Er verbrachte das akademische Jahr 1979 am Institute for Advanced Study an der Princeton University in New Jersey, USA, und war im Anschluss bis zu seiner Emeritierung 2006 Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Zwischen 1985 und 1986 war er Gastforscher am J. Paul Getty Center for the History of Art and the Humanities im kalifornischen Santa Monica, USA. 1992 übernahm er die Organisation des XXVIII. Internationalen Kongresses für Kunstgeschichte in Berlin und hatte bis 1996 die Präsidentschaft des Comité International d’Histoire de l’Art (C.I.H.A.) inne. 1995 lehrte er am Collège de France, an dem er von 1998 bis 1999 den Europäischen Lehrstuhl innehatte. 1997 gründete Gaehtgens das Centre allemand d’histoire de l’art in Paris, dem er bis 2007 als Direktor vorstand. 2004 wurde ihm die Ehrendoktorwürde des Courtauld Institute of Art in London verliehen. Gaehtgens ist Mitglied in zahlreichen internationalen Institutionen. Seit November 2007 ist er Direktor des Getty Research Institute in Los Angeles. Er ist Autor zahlreicher Aufsätze zur deutschen und französischen Kunstgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts.