Susan Philipsz
Rosa, 2002/2021

 

Susan Philipsz, Exzerpt aus Rosa, 2002, Klanginstallation im Innenhof der KW Institute for Contemporary Art, 2021; Courtesy die Künstlerin

 

 

Susan Philipsz
Rosa, 2002
1-Kanal-Klanginstallation
Dauer: 1:40 Minuten
Courtesy die Künstlerin

 

Susan Philipsz formt Klänge, die Erinnerungen und Emotionen auf außergewöhnliche Weise erschließen lassen. Philipsz entwickelt Klanginstallationen, deren mannigfaltige Schichten sich durch unsere Bewegungen und Betrachtung entfalten; ihre ortsspezifischen Arbeiten kreisen um Melancholie, Verlust und Trauer.

Aus einem über dem Eingang zum Innenhof der KW montierten Hornlautsprecher tönt in regelmäßigen Abständen Rosa. – eine Hymne, die an die deutsche Revolutionärin Rosa Luxemburg und ihren Mitstreiter Karl Liebknecht gemahnt und oft auf politischen Demonstrationen gesungen wird. Philipsz’ Stimme klingt weder klagend noch leidenschaftlich, vielmehr erinnert sie an einen intimen Moment, in dem wir jemandem lauschen, der nur für sich singt. Philipsz produzierte die Arbeit bereits 2002 während ihrer Residency in den KW; ab dem 15. Januar 2021, dem Jahrestag der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts im Jahr 1919, wird Rosa täglich um 12 Uhr im Hof der KW zu hören sein.

 

 

Auf, auf zum Kampf, zum Kampf
Zum Kampf sind wir geboren
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf
Zum Kampf sind wir bereit
Dem Karl Liebknecht, dem haben wir’s geschworen
Der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand

 

Wir fürchten nicht, ja nicht
Den Donner der Kanonen
Wir fürchten nicht, ja nicht
Die grüne Polizei
Den Karl Liebknecht, den haben wir verloren
Die Rosa Luxemburg fiel durch Mörderhand