Diskussion: What Now? – Was jetzt? Perspektiven einer globalen Kunstwelt im 21. Jahrhundert nach dem 11. September 2001
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Diskussion: What Now? – Was jetzt? Perspektiven einer globalen Kunstwelt im 21. Jahrhundert nach dem 11. September 2001
In der Woche vom 2.-7- Oktober findet zum wiederholten Mal die Berliner Kunstmesse ART FORUM statt. Für eine Woche wird sich in Berlin die internationale Kunstwelt treffen und neben den Messetätigkeiten auf vielen Veranstaltungen und Empfängen Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch haben. Nicht zu übersehen ist jedoch der Schock, unter dem auch die Kunstwelt nach den Ereignissen des 11. September steht. Fast schon verwundert es, dass es im Zuge der Anschläge nicht zu einer größeren Zahl von Absagen internationaler und speziell US-amerikanischer Gäste gekommen ist. Die Kunstwelt und der Kunstmarkt sind Teil der Globalisierung und durch und durch globalen Strukturen unterworfen. Sollten die Ereignisse des 11. September tatsächlich die viel zitierten irreversiblen globalen Veränderungen zur Folge haben, wird jeder in der Kunst Tätige diese Auswirkungen direkt zu spüren bekommen und auf sie reagieren müssen.
Jenseits rhetorischer Beschwörungen stellen die Ereignisse des 11. September tatsächlich eine unmittelbare Herausforderung an das politische und kulturelle Selbstverständnis jedes Einzelnen und einer globalen Kunstpraxis im Besonderen dar. Eine politische und gesellschaftliche Rolle und Positionierung der Kunst kann dabei nur unter globalen Parametern vollzogen werden.
Die KW Institute for Contemporary Art veranstalten in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung am 4. Oktober in der Ausstellungshalle eine Diskussion zu diesem Thema unter dem Titel Was jetzt – What now?. Die Veranstaltung soll eine Lücke im Veranstaltungsreigen rund um die Kunstmesse füllen, und will den Versuch leisten, mögliche Reaktionen und Positionen des Kunstbetriebes und der Kunstproduktion zu formulieren. Auf sachliche Art und Weise soll anhand eines Fragebogens beantwortet werden, ob Künstler, Galeristen und Kunstinstitutionen eine Notwendigkeit zur Reaktion und zur Veränderung ihrer Praxis sehen und wie diese formuliert werden könnten.
Grundlage der Diskussion und des Fragebogens ist eine Sammlung wichtiger in letzter Zeit veröffentlichter Artikel und Essays aus den USA und Europa, u.a. von Susan Sontag, Hans Magnus Enzensberger, Paul Virilio, Giorgio Agamben, Slavoj Zizek, und Klaus Theweleit.
Geplant ist eine offene Diskussionsrunde, die Vertretern der zeitgenössischen Kulturproduktion aus dem In- und Ausland Gelegenheit bietet, Meinungen zu äußern und Stellung zu beziehen.
in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Organisation: Klaus Biesenbach (KW), Anselm Franke (KW), Jennifer Allen (Kritikerin)