Pogo Bar:
Lotte Nielsen
Yaoi (bōizu rabu)

 

9. November 23, 21 Uhr

In dänischer, türkischer und russicher Sprache mit englischen Untertiteln

Ort: Pogo Bar

Anmeldung unter pogobar@kw-berlin.de

 

<p>Lotte Nielsen, <em>Letters from Skt. Petersburg</em>, Video Still, 2021</p>

Lotte Nielsen, Letters from Skt. Petersburg, Video Still, 2021

 

Yaoi (bōizu rabu) ist ein Abend rund um die Kurzfilme Letters from St. Petersburg (2021), Haus of Dragons (2019) und YAOI Copenhagen (2016) der dänischen Künstlerin und Filmemacherin Lotte Nielsen.

 

In ihrem filmischen Werk erkundet Nielsen die Gefühlswelten von queeren Jugendlichen unter repressiven Regimen. Gemeinsam mit jungen Mitgliedern von LGBTQ+-Organisationen u. a. in St. Petersburg, Istanbul, New York, Berlin und Kopenhagen schafft Nielsen poetische Erzählarchitekturen, in denen sich sowohl ihre Wünsche und Hoffnungen als auch ihren Verlusten und Ängsten frei entfalten können. Die in leuchtende Farben getauchten und von einer starken poetischen Sprache geprägten Filme schaffen intime, visuelle safe spaces, die sich den von den politischen und sozialen Strukturen, unter denen die jungen Menschen leiden, kontrollierten Blick wieder aneignen und neu kallibrieren lässt.

 

In ihrer Rückbesinnung auf den Begriff yaoi (bōizu rabu), der aus der Manga-Literatur stammt und „Liebe zwischen Jungen, dargestellt von einer weiblichen Künstlerin“ bedeutet, reflektiert Nielsen ihre Position innerhalb der Gruppen als Voyeurin und Initiatorin. Ebenso spiegeln Nielsens Werke den inhärenten Grenzzustand der LGBTQ+-Jugend und ihre wechselnden Erfahrungen von Kollektivität und Einsamkeit, Freche und Zerbrechlichkeit wider.

 

Letters from St. Petersburg beschäftigt sich mit jungen Menschen der LGBTQ+-Organisation Coming Out, die sich im Kollektiv Triglinki im Zentrum St. Petersburgs treffen. Haus of Dragons zeigt Mitglieder des LGBTQ+-Clubs der Bogazici-Universität in Istanbul, während YAOI Copenhagen, der erste Film der Reihe, ein feinfühliges Porträt junger Menschen ist, die in einem verlassenen dänischen Vorstadtkino miteinander interagieren und ihre neuen Freundschaften und ihre gewählte Sexualität mit dem alten Filmhaus als künstlerischer Kulisse erkunden.

 

Die Filme, allesamt Prismen desselben sinnlichen Kosmos, werden nacheinander gezeigt, gefolgt von einem Gespräch zwischen der Künstlerin und der Kuratorin Sofie Krogh Christensen.

 

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