Filmvorführung:
Dieter Schidor
Kalt in Kolumbien
- 23. März 23, 19 Uhr
Englisch, Deutsch und Spanisch mit englischen Untertiteln (tbc)
Mit Karen Lamassonne
Ort: ACUD Kino, Veteranenstraße 21, 10119 Berlin
Tickets an der Abendkasse oder unter ACUDkino.de
In Kooperation mit ACUD Kino
Die deutsch-kolumbianische Koproduktion Kalt in Kolumbien (1985) ist ein lange in Vergessenheit geratener 16mm-Film, der im Rahmen der Ausstellung Ruido / Noise von Karen Lamassonne wiederentdeckt und digitalisiert wurde. Die Regie führte Dieter Schidor, ein deutscher Schauspieler, der in Rainer Werner Fassbinders letztem Film Querelle (1982) mitspielte. Als er zum Filmfestival von Cartagena eingeladen wurde, um Querelle zu präsentieren, war Schidor von der Stadt fasziniert und kehrte bald darauf zurück, um Kalt in Kolumbien zu drehen, zusammen mit einer Gruppe von Kollaborator*innen, darunter der deutsche Videokünstler Marcel Odenbach, der New Yorker Schriftsteller, Künstler, Schauspieler und Kulturkritiker Gary Indiana und Karen Lamassonne. Zwei Jahre nach der Produktion starb Schidor an den Folgen von Aids und der Film verschwand im Archiv, wo er praktisch ungesehen blieb. Vor der Vorführung im ACUD wird Karen Lamassonne, die sowohl als Schauspielerin als auch als Art-Direktorin an Kalt in Kolumbien mitwirkte, eine Einführung zu dem Film geben.
Kalt in Kolumbien erzählt eine Rachegeschichte: Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis begibt sich Norbert Haim mit seinem Komplizen Jojo nach Cartagena, um seinen ehemaligen Geschäftspartner Hans Malitzky für einen lange zurückliegenden Verrat zu ermorden. Der Film manövriert seine Zuschauer*innen durch knappe aber geladene Gespräche und unterschwelliges homosexuelles Begehren, verweist aber auch auf politische Ereignisse der Zeit wie die Ermordung des Justizministers Rodrigo Lara Bonilla oder die Auslöschung der Unión Patriótica.
Regie von Dieter Schidor
Art-Direktion von Karen Lamassonne
Cast: Burkhard Driest, Gary Indiana, Karen Lamassonne, Dieter Schidor, Ulrike Schirm, Gerald Uhlig, Richard Ulacia
Courtesy der Kinemathek Hamburg