Pogo Bar Podcast:
Luzie Meyer
The Acquisition of Language & The Language of Acquisition

 

März 21

in englischer Sprache

 

<p>Bild: Courtesy die Künstlerin</p>

Bild: Courtesy die Künstlerin

 

In The Acquisition of Language & The Language of Acquisition geht die Künstlerin und Lyrikerin Luzie Meyer der Eigenschaft von Sprache nach, gleichzeitig zu beschränken und zu befreien, sowie den verbalen Ausdrucksmitteln, die uns in Zeiten von digitalen Medien und Algorithmen zur Verfügung stehen. Mit dem Vermögen, sich durch solche Formen (Vorlagen) auszudrücken, stellt sich allerdings auch das Problem von falscher Äquivalenz und Messbarkeit ein: Anders als die Spinne, die dasselbe Muster wieder und wieder mechanisch reproduziert, untersucht The Acquisition of Language & The Language of Acquisition die Lücken und Zwischenräume, in denen diese Werkzeuge und Formate für andere, poetische Zwecke genutzt werden können.

 

Das Langgedicht liest sich als eine Serie von „Aufgaben“ (Kapiteln) und thematisiert die komplizierten Verstrickungen zwischen Individuellem und Universellem, oder Authentischem und sozial Konstruiertem. Indem sie Sound (darunter Zither-Stücke ihrer Freundin Magda Barthofer, sowie kompositorischen Praktiken, die an die musique concrète angelehnt sind) mit Schreibtechniken wie Cut-Up vermengt, geht Meyer der Psychologie von Sprachformen und –formaten nach. Wie die Erzähler*in-Figur im Gedicht nach einem anderen, individualisierten Alphabet sucht, enthüllt der Gebrauch von allzu vertrauter Therapiesprache und Floskeln von Selbstverbesserung, dass dieses erneut nur zu gut aufgeht in der neoliberalen Wert- und Tauschlogik.

 

Das gesprochene Wort wird begleitet und unterbrochen von musikalischen Zwischenspielen. Die musique concrète-Kompositionen entstanden mit zuhause aufgenommenen Perkussionssounds und mit den bei Ableton verfügbaren Standard Sound-Sets. Zusätzlich enthält die Arbeit Soundstücke einer von Magdalena Barthofer gespielten Zither, die mit einem Effektpedal über Ableton eingespielt worden sind.

 

Postproduktion: Nadel Eins Studio Berlin

 

Luzie Meyer (*1990) ist Künstlerin, Lyrikerin, Musikern und Übersetzerin und lebt in Berlin. 2016 graduierte sie an der Städelschule Frankfurt. Ihre Arbeit ist in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt worden, u.a. bei Efremidis, Berlin (2020), Bel Ami, Los Angeles (2019), Sweetwater, Berlin (2019); Halle für Kunst, Lüneburg (2019); Kunstverein Braunschweig (2018); Kölnischer Kunstverein (2018); Tramway, Glasgow (2018) (2018); LeBourgeois, London (2017); CACBM, Paris (2018,) Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (2017); Portikus, Frankfurt (2017).

 

 

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