7. November 19, 15–17.30 Uhr
Ort: KW Studio, Vorderhaus, 1. Stock
In deutscher Sprache

Um vorherige Anmeldung unter do@kw-berlin.de wird gebeten.

Ausgehend von dem Langzeitprojekt REALTY, das sich mit der Rolle zeitgenössischer Kunst in jüngeren Fällen von Gentrifizierung auseinandersetzte, arbeiteten Schüler*innen der 9. und 10. Klasse der Alfred-Nobel-Schule (Berlin-Neukölln) gemeinsam mit den KW, der Berliner Filmemacherin Anna Caroline Arndt, dem Kunstlehrer Christopher Vogl und der Kunstvermittlerin Duygu Örs an eigenen filmischen Formaten, die Beobachtungen des persönlichen Alltags und Wandels in den unterschiedlichen Bezirken aufgreifen. Neben kleineren Übungen mit animierten GIFs oder Fotocollagen entstanden sehr persönliche Videotagebücher und Kurzfilme. Diese materialisierten „Ergebnisse“ der intensiven Zusammenarbeit können jedoch nur bruchstückhaft widerspiegeln, wie sich innerhalb der einjährigen Kooperation der inhaltliche Fokus aller Beteiligten verschoben hat.
 
Was ursprünglich als ein Begleitprogramm des kuratorischen Projekts REALTY konzipiert wurde, das anhand einer künstlerischen Auseinandersetzung die Stimmen der Jugendlichen zu Themen wie Stadtspekulation, verknapptem Wohnraum und Stadtentwicklung hör- und sichtbar machen wollte, erweiterte sich im Laufe des Jahres zum kritischen Diskussionsmaterial darüber, wie Schule, Schüler*innen und Kunsteinrichtung miteinander kooperieren können, wenngleich geografische, soziografische und inhaltliche Voraussetzungen starken Widersprüchen ausgesetzt sind.
 
Die Veranstaltung REALTY NOBEL. Oder warum wir trotzdem kooperieren. versucht die uns begegneten Widersprüchlichkeiten – das „Trotzdem“ – ins Zentrum der Diskussion zu rücken. Dabei soll REALTY NOBEL als Materialsammlung dienen, um gemeinsam mit den anwesenden Teilnehmer*innen über sichtbare wie verborgene (Vermittlungs-)Strategien zu reflektieren, die notwendig waren oder wären, um die Rahmenbedingungen innerhalb des institutionalisierten Kontextes auszuweiten und zugunsten der Teilnehmer*innen zu verändern. Kurz: Es geht um die Frage, wie Schule und Institution miteinander arbeiten wollen.

Nach einer praktischen Übung wird das Projekt von den beteiligten Akteur*innen kurz vorgestellt und anschließend mit Schwerpunktthemen in Kleingruppen diskutiert. Am Ende der Veranstaltung möchten wir uns mit allen Beteiligten über die erarbeiteten Beiträge austauschen und mögliche Anschlussfragen und Zukunftsperspektiven entwickeln.  

 
Projektbeteiligte

Tutku, Ümit, Dario, Nico, Lea, Gabriele Z, Vinzenzo, Mara, Gabriele E., Furkan, Giulano, Justin, Lorenzo, Robert, Luca, Emilio, Fatih (Schüler*innen)

Anna Caroline Arndt (Filmemacherin), Silke Ballath (Kulturagentin der Alfred-Nobel-Schule), Duygu Örs (Bildung und Vermittlung KW), Christopher Roth (Filmemacher, REALTY), Christopher Vogl (Alfred-Nobel-Schule/Young Arts Neukölln), Katja Zeidler (Bildung und Vermittlung KW), Tirdad Zolghadr (Kurator REALTY), Young Arts Neukölln
 
REALTY NOBEL ist ein Projekt der Kooperationspartner KW Institute for Contemporary Art, Alfred-Nobel-Schule und Young Arts Neukölln. Das Projekt wurde ermöglicht durch Mittel des Landesprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen Berlin“ der DKJS sowie durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.