B*tches & Babies #1

 

Moderiertes Gespräch zum Begriff der Mutterschaft
28. November 19, 15 Uhr
Treffpunkt: KW Vermittlungsraum, rechter Seitenflügel, Erdgeschoss
In deutscher Sprache 
Begrenzte Plätze, um vorherige Anmeldung unter kaz@kw-berlin.de wird gebeten.

 

Hinweis für Teilnehmer*innen mit Kind/ern: Vor Ort gibt es Still- und Wickelmöglichkeiten sowie begrenzte Plätze für Kinderwagen. Für den Ausstellungsbesuch empfiehlt sich eine Trage. Eine Kinderbetreuung kann nach Absprache organisiert werden. 

 

<p>Auszug aus The BITCH Manifesto, Sammlung Atlanta Lesbian Feminist Alliance Archives</p>

Auszug aus The BITCH Manifesto, Sammlung Atlanta Lesbian Feminist Alliance Archives

 

B*tches & Babies richtet sich an alle Menschen, die Kinder haben, sich wünschen, für sich ausschließen oder wegen ihres Kinderwunschs diskriminiert werden. Die Ausstellung The Making of Husbands: Christina Ramberg in Dialogue dient dabei als Auftakt, um regelmäßig Treffen zu Fragen von Mutter*schaft, Care-Arbeit und neuer Elternschaft zu organisieren und diese in produktive Handlungsräume zu lenken.

 

Das Werk von Christina Ramberg ist ab den späten 1960er Jahren geprägt von in Korsagen, Stoffen und Miedern eingeschnürten Torsi, die, wie sie später in einem Interview feststellt, stark durch Beobachtungen ihrer eigenen Mutter als Kind beeinflusst wurden.

 

“(…) Watching my mother getting dressed I used to think that this is what men want women to look like, she’s transforming herself into the kind of body men want. I thought it was fascinating. … In some ways, I thought it was awful.”¹

 

Zur gleichen Zeit, 1970 – inmitten des Second Wave Feminism – veröffentlicht die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin und Feministin Jo Freeman in dem Sammelband Notes from the Second Year (herausgegeben von Shulamith Firestone und Anne Koedt) ihr The BITCH Manifesto. Darin eignet sich Freeman einen bis dato einen für weibliche Hunde oder als extreme Beleidigung von Frauen genutzten Begriff an, um ihn in eine provokante Selbstbezeichnung für eine neue feministisch geprägte Generation von Frauen umzuwandeln.

 

B*tches & Babies möchte diese beiden historischen Positionen ins Gespräch bringen und kritisch auf die gegenwärtig mitunter widersprüchlichen Vorstellungen von Mutter*- und Elternschaft anwenden. Dabei soll gemeinsam mit den Teilnehmer*innen diskutiert werden, was es – damals wie heute – bedeutet, (nicht) Mutter* zu werden und wie eine neue Begrifflichkeit aussehen kann, die jegliche strukturelle, wirtschaftliche, politische und persönliche Dimension mitdenkt.

 

Das Gendersternchen (*) weist auf die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten hin, die in einer neuen Definition der Begrifflichkeiten einbezogen werden müssen.

 

¹ Christina Ramberg in Kerstin Nelje: Christina Ramberg and Luce Irigaray: A Feminist Analysis of Ramberg’s Female Figures. Master’s Thesis, School of the Art Institute of Chicago. 1990, S. 3