Kameelah Janan Rasheed

in the coherence, we weep – 2. Exzerpt

20. Dezember 23

Kameelah Janan Rasheed Publikation

Image credits: KW Institute for Contemporary Art

in the coherence, we weep ist sowohl ein Künstlerinnenbuch als auch eine Ausstellung. Beide Formate wurden parallel entwickelt und reflektieren sich kritisch gegenseitig, wobei ihre Entstehung und ihre Form sich ineinander verschränken und miteinander verschwimmen. Das Buch greift Rasheeds Methodik auf, im Gespräch zu arbeiten und zu denken. Es enthält u.a. einen Austausch zwischen Ladi’Sasha Jones und Kameelah Janan Rasheed, der sich über mehrere Monate und verschiedene Treffen erstreckte. Die beiden ausführlichsten Gespräche fanden am 15. Februar und am 3. März 2023 statt. Rasheed lässt diese Gespräche in einen Dialog treten. Fragmente des früheren Austauschs werden als ausführliche Fußnoten in das Transkript des zweiten eingefügt – eine Strategie, die zeitliche Festschreibungen und Bedeutungshierarchien in Frage stellt. In den nächsten Monaten werden auf dem KW Blog bisher unveröffentlichte Fragmente der Gespräche zwischen Ladi’Sasha Jones und Kameelah Janan Rasheed publiziert. In dem hier folgenden Auszug spricht Rasheed darüber wie Index und Architektur in ihrer Praxis zusammenfinden.

 

2. Exzerpt

Metabolic Museum-University:

Debating Chamber
MUSCLES – Collections and Contention

Mit Jeanne-Ange Wagne, Yann LeGall und Luke Willis

Videodokumentation der Online Debating Chamber vom 22. November 2023, im Zusammenhang mit der Ausstellung SKIN IN THE GAME, kuratiert von Clémentine Deliss.

 

In dieser dritten Debating Chamber der Reihe NERVES, BREATH, MUSCLES, BLOOD der Metabolic Museum-University, mm-u.online, werden drei 7-minütige Provokationen zur Frage der Sammlungen und Umstrittenheit präsentiert. Auf diese Provokationen folgen zwei Antworten oder Sabotagen der Vorschläge und eine öffentliche Debatte.

 

Jeanne-Ange Wagne stellt eine Verbindung zwischen Museumssammlungen und den Auswirkungen von Dislokation her. Yann LeGall befasst sich mit Fragen der Forschung und des Zugangs zu Sammlungen und teilt einen Prozess, der die Fragmentierung und Lücken in Archiven und Sammlungen offenlegt. Der Künstler Luke Willis Thompson bezieht sich auf Frantz Fanon und die Philosophie der Māori, er stellt Parallelen zwischen dem Museum, der psychiatrischen Klinik und Fragen des Kulturerbes her. Der Saboteur Edi D. Winarni verweist auf die Spannungen eines kolonialen Muscle Memory („Muskelgedächtnis“), und Clémentine Deliss hinterfragt die Tabus in kolonialen Sammlungen und plädiert für den Zugang zu Museumsdepots für die transdisziplinäre Forschung. In der Debatte schlägt Luke Willis Thompson die Abschaffung aller Museen als effektivsten Weg vor.

 

Kontakt info@mm-u.online

 

Metabolic Museum-University:

Debating Chamber
BREATH – On Figureheads and Emancipation in Artistic Practice

Mit Annika Larsson, Juliette Desorgues und Abbas Zahedi

Videodokumentation der Online Debating Chamber vom 1. November 2023, im Zusammenhang mit der Ausstellung SKIN IN THE GAME, kuratiert von Clémentine Deliss.

 

In dieser zweiten Debating Chamber der Reihe NERVES, BREATH, MUSCLES, BLOOD der Metabolic Museum-University, mm-u.online, präsentieren drei Gäst*innen 7-minütige Provokationen zur Frage nach Vorbildern und Emanzipation in der künstlerischen Praxis. Auf diese Provokationen folgt eine Antwort oder Sabotage der Vorschläge und eine öffentliche Debatte.

 

Annika Larsson eröffnet die Runde mit einem neuen 7-minütigen Video, das speziell für die MM-U erstellt wurde und eine Vielzahl von Referenzen rund um das Thema des Vorbilds und der Emanzipation gegenüberstellt. Die Kuratorin Juliette Desorgues konzentriert sich auf den Atem als Sprache und entwickelt ihre Choreografie anhand von Texten, Zeitschriften und Manifesten von Künstler*innen. Die letzte Provokation des Künstlers Abbas Zahedi hinterfragt die Handlungsfähigkeit in der künstlerischen Praxis und die Rolle des Künstlers*der Künstlerin als Influencer. Die erste Sabotage stammt von der Künstlerin Joana Owona, die darauf hinweist, dass kollektive und soziale Bewegungen die Rolle des individuellen Vorbilds ablösen. Schließlich reflektiert der Kunstschriftsteller Toby Üpson über die Kunstwelt als religiösen Kult, in dem die symbolische Galionsfigur des Künstlers*der Künstlerin zu einem*einer Führer*in ohne wirkliche Macht geworden ist.

 

Kontakt info@mm-u.online

 

 

Metabolic Museum-University: Website Launch mm-u.online & Debating Chamber

NERVES – Risk and Transgression in Curatorial Practice

Mit Defne Ayas, Pierre-Alexandre Mateos, Charles Teyssou, Clémentine Deliss und Winnie Zhu

Videodokumentation des Launches der Website und der ersten Online Debating Chamber am 11. Oktober 2023 im Zusammenhang mit der von Clémentine Deliss kuratierten Ausstellung SKIN IN THE GAME.

 

Präsentation der neuen interaktiven Plattform der Metabolic Museum-University, mm-u.online, mit ihrer Bibliothek, dem Reservoir und Bureau d’Esprit und den Debating Chambers sowie dem öffentlichen Programm mit dem Titel NERVEN, ATMEN, MUSKEL, BLUT, das mit der von Clémentine Deliss kuratierten Ausstellung SKIN IN THE GAME verbunden ist.

 

Jede Debating Chamber beginnt mit drei 7-minütigen visuellen und verbalen Provokationen, gefolgt von zwei Antworten oder Sabotagen auf diese Vorschläge und einer öffentlichen Debatte. Als erste Provokateurin stellt Defne Ayas die Frage, wie Kunsterfahrungen und -institutionen neu überdacht werden können, und konzentriert sich dabei auf „energetische Freisetzung“ und „Rituale des Zusammenkommens“. Pierre-Alexandre Mateos und Charles Teyssou stellen ihre Visionen vom „The Slut Museum“ und dem „Museum of Accidents“ vor. Die erste Sabotage von Clémentine Deliss bricht die unterschiedlichen Haltungen zur kuratorischen Praxis auf und Winnie Zhu, die zweite Saboteurin, nimmt eine „risikoscheue“ Position ein und hinterfragt die Pragmatik der kuratorischen Praxis aus der Perspektive einer 23-jährigen Studentin. Anschließend wird die Debatte für das Publikum geöffnet.

 

Kontakt info@mm-u.online

 

Kameelah Janan Rasheed

in the coherence, we weep – 1. Exzerpt

9. November 23

in the coherence, we weep ist sowohl ein Künstlerinnenbuch als auch eine Ausstellung. Beide Formate wurden parallel entwickelt und reflektieren sich kritisch gegenseitig, wobei ihre Entstehung und ihre Form sich ineinander verschränken und miteinander verschwimmen. Das Buch greift Rasheeds Methodik auf, im Gespräch zu arbeiten und zu denken. Es enthält u.a. einen Austausch zwischen Ladi’Sasha Jones und Kameelah Janan Rasheed, der sich über mehrere Monate und verschiedene Treffen erstreckte. Die beiden ausführlichsten Gespräche fanden am 15. Februar und am 3. März 2023 statt. Rasheed lässt diese Gespräche in einen Dialog treten. Fragmente des früheren Austauschs werden als ausführliche Fußnoten in das Transkript des zweiten eingefügt – eine Strategie, die zeitliche Festschreibungen und Bedeutungshierarchien in Frage stellt. In den nächsten Monaten werden auf dem KW Blog bisher unveröffentlichte Fragmente der Gespräche zwischen Ladi’Sasha Jones und Kameelah Janan Rasheed publiziert. Das hier folgende befasst sich mit der Idee des Index.

 

  1. 1. Exzerpt

Normen in Frage stellen: Kameelah Janan Rasheeds How to Suffer Politely (And Other Etiquette) in den Straßen von Berlin

24. Oktober 2023

Kameelah Janan Rasheed, ‚How to Suffer Politely (And Other Etiquette) (2014-)‘, Poster Campaigne as part of the exhibition ‚Kameelah Janan Rasheed – in the coherence, we weep‘. KW institute for Contemporary Art, Berlin, 2023. Photos: Ciara Angela Mission Engelhardt.

How to Suffer Politely (And Other Etiquette) ist eine Präsentation von fünf knallgelben Postern in den Straßen Berlins, die an herkömmliche Etikette-Ratgeber erinnern und diese parodieren. Das Werk wurde von Kameelah Janan Rasheed als direkte Reaktion auf die zunehmende Sichtbarkeit von Gewalt gegen Schwarze Menschen in den Vereinigten Staaten geschaffen und untersucht die daraus resultierenden Erwartungen, die an diese Gemeinschaften gestellt werden, ihre Wut und ihren Schmerz zu kontrollieren, sich zu beherrschen und den Komfort anderer sicherzustellen. Auf breiterer Ebene regt das Werk die Betrachter*innen dazu an, darüber nachzudenken, wie eine solche Selbstregulierung, die von emotionalen Äußerungen bis zur körperlichen Haltung reicht, als ein Werkzeug zur Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung in unterdrückerischen Systemen dient. Das Projekt wurde zuvor bereits in den USA, im Vereinigten Königreich und in Simbabwe ausgestellt. Bei jeder Präsentation ging es auf die spezifischen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen der Schwarzen Gemeinschaften in diesen jeweiligen Regionen ein.

Kameelah Janan Rasheed – Annotated Reading List

18. Oktober 2023

Foto: Linda Franken

Rasheeds Arbeiten beschäftigen sich mit der Materialität und Lesbarkeit von Text, Schrift und Sprache sowie mit den Möglichkeiten der intermedialen Übersetzung. Ihre künstlerische Arbeit stützt sich auf verschiedene Denkansätze aus Wissenschaft, Literatur, Philosophie, Religion und kritischer Theorie, ohne dass es zwischen diesen eine erkenntnistheoretische Hierarchie gäbe. Die folgenden schriftlichen Arbeiten, insbesondere die unten aufgeführten Auszüge, waren für Rasheed bei ihrer Entwicklung von in the coherence, we weep, sehr einflussreich. – Sofie Krogh Christensen, Kuratorin

 

Annotated Reading List

 

Yuki Kihara über Two Undiscovered Amerindians Visit the West von Coco Fusco

29. September 23

Seit mehr als dreißig Jahren werden die Aufnahmen der Performance Two Undiscovered Amerindians Visit the West (1992-94) von Coco Fusco und Guillermo Gómez-Peña von Experten und Studenten weltweit studiert. In diesem Video erzählt die interdisziplinäre Künstlerin Yuki Kihara, wie diese und andere Arbeiten von Fusco sie dazu veranlasste, die Geschichte der Darstellung des samoanischen Volkes zu erforschen. – Léon Kruijswijk, Kurator

 

Die Dokumentation der Performance Two Undiscovered Amerindians Visit the West (1992-94) von Coco Fusco und Guillermo Gómez-Peña, ist Teil der Ausstellung Tomorrow, I Will Become an Island.

 

Mehr Informationen hier.

Hervé Guibert

Lesung:

Queer Reading Night

Aufzeichnungen der Queer Reading Night in den KW Institute for Contemporary Art, vom 19. Juli 23.
Mit Andrew Durbin, Nat Marcus, Bassem Saad, und einer Einleitung von Nikolas Brummer.

31. August 23

Hervé Guibert, Lecture (livre ouvert/fenêtre), 1979; © Christine Guibert/Courtesy Les Douches la Galerie, Paris.

Der französische Künstler Hervé Guibert ist nicht nur als Porträtist und Fotograf bekannt, sondern auch als Kritiker und Schriftsteller, unter anderem durch die einflussreichen Bände L’image fantome (Phantom-Bild. Über Photographie) (1981) und À l’ami qui ne m’a pas sauvé la vie (Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat) (1990). In einem umfangreichen Werk von Romanen, Essays und autobiografischen Schriften lotete Guibert die durchlässige Grenze zwischen Fotografie und Text aus und erweiterte diese gleichzeitig.

 

Anlässlich des Berliner CSD widmeten die KW einen Abend Guiberts schriftlichem Werk aus der Sicht zeitgenössischer Schriftsteller*innen, Künstler*innen und Denker*innen. Die Teilnehmenden, Andrew Durbin, Nat Marcus und Bassem Saad, näherten sich Guiberts Werk und öffnen es gleichzeitig, indem sie es auf ihre eigene Praxis und Interpretation beziehen.

 

–Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin

Mehr Informationen hier.

Künstlergespräch:
Enrico David
Destroyed Men Come and Go
Videodokumentation

3. Juli 23

Enrico David im Gespräch in den KW, Kamera & Schnitt: Frank Sperling

Im Rahmen seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland spricht Enrico David über Destroyed Men Come and Go und die Entstehung der Ausstellung. Der Künstler geht auf ihre Vielfältigkeit, seine skulpturalen introspektiven (Selbst-)Porträts und das komplexe Zusammenspiel der Themen, Motive und Techniken, die seine künstlerische Sprache bilden ein.

 

Enrico David (*1966, Italien) arbeitet in den Bereichen Skulptur, Malerei, Textilkunst und Installation, wobei der Schlüssel zu seinen Erkundungen der Form das Medium der Zeichnung ist. Der Künstler lotet den Raum zwischen Figuration und Abstraktion aus. Dabei kehrt er immer wieder zum Körper als Ausgangspunkt zurück, indem er die menschliche Figur als Metapher für Veränderung nimmt.

 

– Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, Enrico David – Destroyed Men Come and Go 

Konferenz:

On the Languages of Martin Wong

Videodokumentation

26. April 23

Martin at his solo exhibition at Exit Art, 1988.
Photo by Florence Wong Fie. Courtesy of the Martin Wong Foundation

On the Languages of Martin Wong war eine zweitägige Konferenz, die die Ausstellung Martin Wong – Malicious Mischief in den KW Institute for Contemporary Art (25. Februar – 14. Mai 23) begleitete. Die Konferenz konzentrierte sich auf die sprachlichen und symbolischen Elemente in Wongs Gemälden und sollte neue Anknüpfungspunkte aktueller künstlerischer und wissenschaftlicher Praktiken in Berlin und andernorts schaffen.

 

Hier kommen Sie zu der Videodokumentation der einzelnen Programmpunkte.

Sewer Goddess

A Martin Wong Fairytale

10. April 23

Martin Wong

Everything Must Go, 1983

Acrylic on canvas

121,9 x 152,4 cm

Courtesy of the Martin Wong Foundation and P.P.O.W, New York

© Martin Wong Foundation

Martin Wong (1946, Portland, Oregon – 1999, San Francisco, Kalifornien) ist bekannt für seine Darstellungen sozialer, sexueller und politischer Szenografien aus den 1970er, 1980er und 1990er Jahren in Nordamerika. Mit seiner poetischen Verflechtung von Erzählungen über queere Existenzen, Randgruppen und urbane Gentrifizierung hebt sich Wong als wichtige gegenkulturelle Stimme ab, die im Widerspruch zum reaktionären Diskurs des Kunstestablishments jener Zeit steht.

 

Im Jahr 1967 vollendete Wong eine seiner ersten Schriftrollen, Sewer Goddess (A Martin Wong Fairytale); eine Geschichte über den faulen Nachmittag eines Teenagers, der beim Schwänzen der Schule literarisch den Bach runtergeht, bis die Göttin der Kanalisation ihn in schimmernden Seetang hüllt, ihn mit ihrer Stimme fesselt und ihn unter Wasser einschließt, bis es zu spät ist.  

 

Die Abschrift von Sewer Goddess (A Martin Wong Fairytale) wurde von der Martin Wong Foundation erstellt.

 

Vollständige Abschrift

 

– Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, Martin Wong – Malicious Mischief

Martin Wong: San Francisco Art Institute Spring Lecture Series 1991

21. März 23

Am 20. Februar 1991 hielt Martin Wong einen öffentlichen Vortrag über seine Arbeit am San Francisco Art Institute (SFAI), der Teil der fortlaufenden Vortragsreihe für Künstler*innen der Schule war. In dieser Aufnahme wird er von Mark Dean Johnson, dem damaligen stellvertretenden SFAI-Dekan für akademische Angelegenheiten, vorgestellt. Die SFAI wurde 1871 als erste Kunsthochschule westlich des Mississippi gegründet und blickt auf eine reiche und bewegte Geschichte zurück. Wong kehrte 1993 an die SFAI zurück, um eine Einzelausstellung seines Werks ‘Chinatown U.S.A.‘ zu zeigen, und arbeitete gleichzeitig als Gastkünstler direkt mit den Studierenden zusammen.

 

Ergänzend zur aktuellen Ausstellung Martin Wong – Malicious Mischief, die bis zum 14. Mai in den KW zu sehen ist, kann Wongs Vortragsreihe hier online angehört werden.

 

-Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, Martin Wong: Malicious Mischief

Martin Wong: Peking On Acid Aufführung des Angels of Light Free Theater

Auf dem Kaliflower Inter-Communal Free Carnival

Douglass Playground, San Francisco

  1. 20. Mai 1972

Video von Jilala Jet von Jalopy

Produziert von Digger Archives

Zum Video und weiteren Informationen

The Angles of Light Free Theater, Peking on Acid, Intercommunal Free Carnival, May 20, 1972, Upper Douglass Playground, San Francisco. Photographs by Martin Wong. Courtesy the Martin Wong Foundation and P.P.O.W., New York

1970 kam Martin Wong zum ersten Mal mit der Performance-Gruppe The Cockettes in Kontakt und schloss sich später der Kommune ihres Ausbruchs-Ensembles Angels of Light Free Theater an, deren alles umfassenden, zwischen Mythos und Psychedelik angesiedelten Kosmos er in Bühnenbilder, Requisiten und Flugblätter umsetzte.

1972 führten die „Angels of Light Free Theater“ ihre neue Produktion Peking On Acid auf – eine glorreiche Extravaganz des kostümierten Dramas auf und abseits der Bühne, die die chinesische Oper auf eine von Acid geprägte Reise durch das geschlechterverändernde Theater der gemeinsamen Fantasie mitnahm, wobei Requisiten und Kostüme Wong zuzuschreiben waren.

 

Die Dokumentation der Aufführung wurde von Jilala Jet von Jalopy erstellt und von den Diggers Archives digitalisiert.

 

-Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, Martin Wong: Malicious Mischief

Metabolic Museum-University: Debating Chamber on Prototypes and Ominous Objects

Filmische Reportage über die Debating Chamber on Prototypes and Ominous Objects, die am 16. November 2021 in den KW Institute for Contemporary Art, Berlin, stattfand und von Clémentine Deliss kuratiert wurde.

Thais Nepomuceno, brasilianische Dokumentarfilmerin mit Wohnsitz in Berlin.

Jakob Karpus, Künstler, der kürzlich sein Studium an der Universität der Künste in Hamburg abgeschlossen hat.

Zwei Filme von je 30 Minuten Länge, gedreht von zwei verschiedenen Filmemacher*innen während einer dreistündigen Debattenkammer. Die Filme fangen jene Spannungen und Gedankengänge ein, die entstehen, wenn sich eine Gruppe von 35 Künstler*innen und Intellektuellen hinter verschlossenen Türen trifft, um über eine Reihe rätselhafter Objekte zu debattieren, die auf einem speziellen Tisch platziert wurden. Der Tisch, der eine Darstellung der Orakelleber von Piacenza (400 v. Chr.) reproduziert, löst widersprüchliche Bezüge aus, deren Spektrum von einem Spieltisch in einem Kasino bis zu den analysierenden Parametern der Berliner Afrika-Konferenz von 1884 erstreckt. Eine Ansammlung von Prototypen, die von BLESS Fur Wig 1996 bis zu einer in einer italienischen Fernsehsendung verwendeten Plastikmadonna reichen, ein Paar hölzerne Leisten und eine Schale mit Schafsleber werden zu Agenten innerhalb dieser „kontingenten Ausstellung“.

 

–Clémentine Deliss, Assoziierte Kuratorin, Metabolic Museum-University

 

Abschrift von Martin Wong: Firefly Evening (1968)

Wong Firefly 1
Wong Firefly 2
Wong Firefly 3

Martin Wong, Firefly Evening, 1968, Ink on paper scroll, 210,8 x 38,4cm, Courtesy of the Martin Wong Foundation and P.P.O.W., New York and Galerie Buchholz

Martin Wong (1946, Portland, Oregon – 1999, San Francisco, Kalifornien) ist bekannt für seine Darstellungen sozialer, sexueller und politischer Szenografien aus den 1970er, 1980er und 1990er Jahren in Nordamerika. Mit seiner poetischen Verflechtung von Erzählungen über queere Existenzen, Randgruppen und urbane Gentrifizierung hebt sich Wong als wichtige gegenkulturelle Stimme ab, die im Widerspruch zum reaktionären Diskurs des Kunstestablishments jener Zeit steht.

 

Im Jahr 1968, im Alter von zweiundzwanzig Jahren und als Student der Keramik und Druckgrafik an der Humboldt State University in San Francisco, veröffentlichte Wong seinen ersten Gedichtband Footprints + Leaves im Selbstverlag und vollendete sein zentrales Gedicht Firefly Evening, das mit Tinte auf eine zwei Meter lange Papierrolle geschrieben wurde.

 

Die Abschrift von Firefly Evening wurde von der Martin Wong Foundation erstellt und ist auch in der Begleitpublikation Martin Wong: Malicious Mischief, erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König.

 

Vollständige Abschrift

 

–Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, Martin Wong: Malicious Mischief

Martin Wong Catalogue Raisonné

Der Martin Wong Catalogue Raisonné ist eine Zusammenarbeit zwischen den Stanford-Bibliotheken, der Asian American Art Initiative (AAAI) und der Martin Wong Foundation. Er ist eine kostenlose Online-Bibliothek, die die Gemälde, Zeichnungen, Gedichte und Keramiken des Künstlers Martin Wong (1946-1999) enthält.

Neben detaillierten Aufzeichnungen von über 800 Kunstwerken enthält das Projekt neue Essays von Wissenschaftler*innen und Kurator*innen, eine umfassend dargestellte Chronologie und eine Fülle von Primärquellenmaterial, darunter aufschlussreiche Interviews, eine Aufnahme Wongs aus dem Jahr 1991, in der er über sein Werk spricht, und ein Filmporträt aus seinem letzten Lebensjahrzehnt.

 

Zum Catalogue Raisonné

 

–Sofie Krogh Christensen, Assistenzkuratorin, Martin Wong: Malicious Mischief

PHILTH HAUS & Chelsea
PROSXL– SINGLE RELEASE

12. Januar 22

Philth Hause Pogo Bar Release

 

Hier abrufbar: PHILTH HAUS & Chelsea: PROSXL

 

Als Kollaboration zwischen PHILTH HAUS und Chelsea, bildet PROSXL die erste Single aus PHILTH HAUS‘ erster LP mit dem Titel REPSXL, die im Januar 2023 über KW Digital und AQNB veröffentlicht wird. REPSXL erforscht die Zuordnung, Verpackung und Vermarktung von queeren Identitäten, mit besonderem Augenmerk auf die Frage, wer die Taxonomie dieser Identitäten vorgibt. Die Veröffentlichung findet im Rahmen der Ausstellung Michel Majerus – Early Works statt, während das Kunstkollektiv PHILTH HAUS die Übergänge zwischen der Online- und der Offline-Sphäre erkundet und das volle Potenzial ihrer Verflechtung auslotet. 

 

Als Erweiterung der Online-Veröffentlichung wird im Frühjahr 2023 eine begleitende Performance und Listening Session in den KW Institute for Contemporary Art stattfinden. In Form eines NFT-Marktplatzes hat jeder Song der REPSXL-LP, der nach einer anderen Art von Sexualität benannt ist, ein zugehöriges NFT, auf das die Hörer in einer Auktion bieten können.

 

Gemischt von Chelsea

Gemastert von Shivani Desai

 

— Nikolas Brummer, Koordinator des öffentlichen Programms, und Léon Kruijswijk, Kurator

Film: Flockenpüree

von Susa Reinhardt

13. Dezember 22

Gemeinsam mit seinen Stuttgarter Kommiliton*innen Nader (Ahriman), Stephan Jung, Susa Reinhardt und Wawa (Wawrzyniec) Tokarski gründete Michel Majerus 1992 die Künstler*innengruppe 3K-NH, deren kryptischer Name sich aus den Initialen der Spitznamen ihrer Mitglieder zusammensetzte. In den zwei Jahren ihres Bestehens arbeiteten die Mitglieder als Gruppe zusammen und schufen Arbeiten als Duos. Ausstellungen von 3K-NH waren sowohl in Stuttgart als auch in Berlin zu sehen. Der von Reinhardt produziertem Dokumentarfilm Flockenpüree (2012) stellt die 3K-NH Mitglieder*innen und ihr Umfeld anhand von Foto- und Filmmaterialien dar, auch nachdem die Gruppe aufgelöst wurde. 

 

— Léon Kruijswijk, Assistenzkurator

Michel Majerus

Early Works

Notizen

22. November 22

Impressum, Michel Majerus: Notizen Notes 1995, hrsg. Michel Majerus Estate & Brigitte Franzen (Köln, 2018: Verlag der Buchhandlung Walther König).

Impressum, Michel Majerus: Notizen Notes 1995, hrsg. Michel Majerus Estate & Brigitte Franzen (Köln, 2018: Verlag der Buchhandlung Walther König).

Impressum, Michel Majerus: Notizen Notes 1995, hrsg. Michel Majerus Estate & Brigitte Franzen (Köln, 2018: Verlag der Buchhandlung Walther König).

Impressum, Michel Majerus: Notizen Notes 1995, hrsg. Michel Majerus Estate & Brigitte Franzen (Köln, 2018: Verlag der Buchhandlung Walther König).

Impressum, Michel Majerus: Notizen Notes 1995, hrsg. Michel Majerus Estate & Brigitte Franzen (Köln, 2018: Verlag der Buchhandlung Walther König).

Impressum, Michel Majerus: Notizen Notes 1995, hrsg. Michel Majerus Estate & Brigitte Franzen (Köln, 2018: Verlag der Buchhandlung Walther König).

Die Ausstellung Michel Majerus – Early Works in den KW Institute for Contemporary Art konzentriert sich auf Arbeiten von 1994 und früher aus dem Oeuvre von Michel Majerus. Die Publikation Notizen von 1995, herausgegeben vom Michel Majerus Estate, mit einer zweisprachigen Transkription, gibt Einblick in den Arbeitsprozess und die  Gedankengänge des Künstlers, die sein frühes Schaffen begleiteten. Für KW Digital werden vier Doppelseiten aus diesen Notizbüchern präsentiert, die schnelle Skizzen, kommentierte Diagramme und Notizen kombinieren und Reflexionen des Künstlers über die Geschichte der Malerei, Kompositionsform und Popkultur in den Vordergrund stellen. Dieser kurze Ausschnitt, der auf KW Digital präsentiert wird, hebt insbesondere Ausschnitte hervor, die den Einfluss von Technomusik auf den künstlerischen Prozess des Künstlers anzeigen. Auf der Doppelseite 162/163 bringt Majerus seine Verwendung von Serialität mit der „rhythmischen Produktion“ von Werken in Verbindung; auf den Seiten 174/175 beschreibt er seine malerischen Elemente als „visuelle Ästhetik des Techno“. Auf diesen Seiten verortet Majerus Techno sowohl als formales Modell für malerische Konstruktionen als auch als kulturelle Kraft der frühen 1990er Jahre.

 

Als Teil der Ausstellung Michel Majerus – Early Works, die von 22. Oktober 22 bis 15. Januar 23 läuft, wird das Begleitprogramm weiter untersuchen, wie sich Majerus‘ Werk in Bezug auf die Atmosphäre und das Lebensgefühl der frühen Berliner House- und Technoszene entwickelt hat.

 

Michel Majerus: Notizen Notes 1995 erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König, herausgegeben von Michel Majerus & Brigitte Franzen.

 

— Katherine Adams, CCS Bard Kuratorischer Fellow

Renée Green: Inevitable Distances
Audio Tour mit Simon Leung

23. September 22

 

In englischer Sprache.

Der Künstler Simon Leung präsentiert eine aufgezeichnete Audioführung durch Renée Green: Inevitable Distances, wobei er sich auf seine persönlichen und kritischen Überlegungen stützt, auf welche Art und Weise heute über die 1990er Jahre geschrieben wird, mit besonderem Augenmerk auf sich überschneidende Geschichten und Ästhetiken.

 

Zusammen mit den Kurator*innen der Ausstellung, Mason Leaver-Yap, ist Leung im Dialog über Greens Ausstellung, geprägt, von seinen Gesprächen mit Renée Green über ihre Jahre des Entstehens und Arbeitens (einschließlich seines Beitrags zu Negotiations in the Contact Zone, einem von Green 1994 in New York organisierten Symposium), sowie von seiner Herangehensweise an die ästhetischen Entscheidungen, das politische Unbewusste und wie Formen der jüngsten Vergangenheit und der Politik der Gegenwart produktiv sein können.

KW on location:

Rachel Rossin

THE MAW OF

22. August 22

Die beiden Videoclips stellen Rachel Rossins Avatar ausTHE MAW OF vor, eine Arbeit, die die Gehirn-Computer-Schnittstelle beleuchtet und Subjektivität als eine Fusion von Anatomie, Technologie und digitaler Realität darstellt. Beide kurzen Szenen stammen aus einer Ebene von Rossins facettenreicher Augmented-Reality-Installation KW on location: Rachel Rossin THE MAW OF im Tieranatomischen Theater (15.­–18. Sept. 22), durch die die Besucher*innen dieser Figur und ihrer hybriden Körperlichkeit auf die Spur kommen. Mit einem leuchtenden Inneren und einer physischen Erweiterung, die wie eine Art Maschinen-Hardware erscheint, spiegeln die Bewegungen und die Materialität des Avatars wider, wie er aus organischen und technologischen Komponenten verbunden ist. Das Projekt THE MAW OF umfasst ein Online-Werk, das gemeinsam vom KW Institute for Contemporary Art und dem Whitney Museum of American Art in Auftrag gegeben wurde.

 

— Katherine Adams, CCS Bard Kuratorischer Fellow

Handling Images and Relational Meaning
By Irmgard Emmelhainz

25. April 22

Bild: Oraib Toukan, Via Dolorosa, 2021. Bildstudie in einem Ein-Kanal-Video (Farbe, Ton). Courtesy die Künstlerin

Die amerikanische Künstlerin und Wissenschaftlerin Oraib Toukan (*1977, US) wurde von den KW eingeladen, zwei neue Filme zu präsentieren, die im Rahmen ihrer Langzeitstudie über „grausame Bilder“ entstanden sind. In ihrer künstlerischen Forschungspraxis beschäftigt sich Toukan mit unserem Umgang mit mediatisierten Bildern von Gewalt und insbesondere mit dem schmalen Grat zwischen Hin- und Wegsehen. Die Filme sind im Rahmen der Ausstellung Oraib Toukan: What Then bis zum 1. Mai 22 in den KW zu sehen.

 

Lesen Sie hier eine ausführliche Auseinandersetzung mit Toukans Praxis von der in Mexiko-Stadt lebende Übersetzerin, Theoretikerin und Wissenschaftlerin Irmgard Emmelhainz.

 

— Léon Kruijswijk, Co-Kurator von Oraib Toukan: What Then

Buchvorstellung:
F.R.DAVID „Take, Eat“
Vortrag von Andrea di Serego Alighieri
The Source is Rock, the Tongue is Severed: Word Spacing and the Alphabetisation of Silence

1.–30. April 22

Die 21. Ausgabe von F.R.DAVID, „Take, Eat“, wird von Will Holder zusammen mit Andrea di Serego Alighieri herausgegeben. Andrea’s bildlastiger Vortrag zieht sich durch die ganze Ausgabe, auf den rechten Seiten: die gegenüberliegenden Seiten enthalten Antworten von Will. Die Ausgabe erdrückt den dreieckigen Raum von Bild, Kontext und Kommentar beinahe und spricht zu dem Moment zwischen Worten, Dingen, Menschen, Bildern, Wahrnehmung, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zwischen den Seiten von Andrea und Will, als einen Ort, an dem Bedeutung atmen kann.

Für die KW-Auftakt-Sendung haben Will und Andrea den Leitartikel von „Take, Eat“ nachgestellt, bei dem Andreas Stimme im rechten Kanal gespielt wird, beantwortet mit Wills Ergänzungen zu RADIANT von Black Spirituals im linken Kanal. (Sie sollten vielleicht Ihre Einstellungen anpassen).

 

Mehr Informationen

Berichte über

Hackathon
Black Swan: The Communes

23. Februar 2022

Bild: Black Swan. The Communes

Die KW Institute for Contemporary Art luden um August 2021 Black Swan ein, als Teil des öffentlichen Programms von Disproof Does Not Equal Disbelief von Michael Stevenson, einen 36-stündigen Hackathon durchzuführen. In der Ausstellung setzte sich Stevenson akribisch mit dem Zusammentreffen von Wirtschaft, Technologie, Bildung, Religion, Architektur und Medien und der Verschränkung dieser Institutionen auseinander, indem er signifikante Mikro-Narrative reflektierte. Ein live im Fernsehen übertragener Spendenmarathon, auch bekannt als “Telethon”, stand als Schlüsselreferenz, um die fragwürdige Beziehung zwischen dem Individuum und größeren, übergreifenden Körpern sowie die Kayfabe (oder: inszenierte) Logik unserer gelebten Realität zu betonen. Wenn etwas konstruiert ist, bedeutet das, dass es auch dekonstruiert, überdacht, umgestaltet und umverteilt werden kann

 

Um diese Gedanken in die weitere Praxis umzusetzen, hat das Berliner Kollektiv Black Swan die emotionale Nachhaltigkeit verschiedener ökonomischer Modelle und Organisationsformen getestet und institutionelle Infrastrukturressourcen direkt an Kulturschaffende umverteilt. Das Rollenspiel The Communes lud 40 Teilnehmer*innen ein, sich einer von vier Kommunen anzuschließen, die jeweils auf unterschiedlichen Formen des Austauschs, Entscheidungsfindungsprozessen und Organisationsstrukturen basierten: dem Clan, der Guild, der Cult und dem Venture. Die Teilnehmer*innen wurden durch einen öffentlichen Aufruf rekrutiert und einer der Kommunen zugewiesen. Lesen Sie hier ein Bericht von Stanton Taylor, einem der Hackathon-Teilnehmer*innen, sowie hier ein introspektiver Essay von Black Swan.

 

– Léon Kruijswijk, Assistenzkurator der KW, Kurator von Black Swan: The Communes

A Year with… BLESS N°72 BLESSlet – Interview Deutschlandfunk Kultur

26. Januar 2022

 

Die Situationsdesignerinnen Desiree Heiss und Ines Kaag berichten im Deutschlandfunk Kultur Interview mehr über ihre Arbeit. Hören Sie das gesamte Interview „25 Jahre BLESS – Alltagsdesign aus Berlin“ hier oder über diesen Link.

Im Jahr 2022 feiert BLESS ihr 25-jähriges Bestehen, was die KW zum Anlass nehmen, auf die visionären Arbeiten und Aktivitäten von Desiree Heiss und Ines Kaag in den Fokus zu rücken. A Year With BLESS wird verschiedene Schlüsselfragen ihrer Kollaboration neu verhandeln, um eine innovative Form zu entwickeln, Leben, Arbeit, Freizeit und Sport miteinander zu verbinden. Das Duo wird existierende Abläufe und Arbeitsgänge überdenken und in unterschiedlichen öffentlichen Bereichen auf künstlerische Weise ausprobieren. Die einjährige Kooperation strukturiert sich um drei Schwerpunkte: BLESS N° 72 BLESSlet in den KW, die Adretta-Reuter-Intervention in der Ernst-Reuter-Siedlung, wo das Duo sein Berliner Studio betreibt, und die Veröffentlichung des dritten Buchs der eigenen Publikationsreihe – BLESS III.

Als Teil der partizipativen Installation BLESSlet wird das Residency Apartment #11 an den KW von BLESS übernommen und in seinen Nutzungsmöglichkeiten als Ort zum Wohnen sowie als experimenteller Arbeitsplatz neu konzipiert. BLESSlet bildet einen Lebensraum, ausgestattet mit von BLESS designten Objekten, Mobiliar und Gebrauchsgegenständen, die das breite Spektrum der Tätigkeit des Duos präsentieren und unerwartete Möglichkeiten für die Alltagsnutzung, für Muße und für die Erledigung von Büroarbeiten bieten. Das Apartment soll aktiv von den Mitarbeiter*innen der KW sowie von den zu Gast kommenden Künstler*innen und Besucher*innen genutzt werden.

 

– Anna Gritz, Kuratorin A Year with BLESS

Renée Green: Inevitable Distances

Künstler*innengespräch zwischen Renée Green und Karim Aïnouz

20. Januar 2022

Als Filmemacher*innen und Freund*innen haben sich Karim Aïnouz und Renée Green gemeinsam durch sich überschneidende soziale Räume und Orte bewegt. Im Rahmen dieses Künstler*innengesprächs reflektieren die beiden über gemeinsame Zeiten und individuelle Arbeiten. Sie präsentieren Ausschnitte ihrer Bewegtbildarbeiten – darunter Aïnouz’ Film Seams, der Greens Installation Sites of Genealogy (die derzeit in den KW neu inszeniert wird) als Filmset nutzte, und Greens Film Come Closer mit Aïnouz -, um zu zeigen, wie ihre fortwährenden Interessen ihre Arbeiten weiterhin auf intime und offene Weise beeinflussen.

 

– Mason Leaver-Yap, Assoziierte*r Kurator*in der KW

KW Digital: Open Secret
16. Juli – 31. Dezember 21

15. Januar 2022

opensecret.kw-berlin.de

Das sechsmonatige Online-Programm Open Secret untersuchte die Rolle des Verborgenen in unserer scheinbar offenen Gesellschaft. Informationstechnologien sollen Unwissen und Aberglaube bekämpfen, indem sie Wissen zugänglich und die Welt verständlich machen. Bisweilen scheint es, als seien wir in ein neues dunkles Zeitalter aus Blackboxen, Projektionen und Paranoia eingetreten. Das Unsichtbare und Unzugängliche, die „Known-Unknowns“, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Solchen Verständnislücken widmete sich Open Secret in Auftragsarbeiten, einer Reihe von Essays und einem umfangreichen Vermittlungsprogramm, das die digitalen Infrastrukturen, nach denen unser gesellschaftliches Leben organisiert ist, einer kritischen Neubewertung unterzieht. Über die Dauer der Ausstellung hinweg erschienen jeden Monat auf einer eigenen Webseite neue Beiträge, die Kunst, Technologie, Politik und neue Formen des Austauschs zusammenführen.

 

– Nadim Samman, Kurator Digitaler Raum, in Kollaboration mit Katja Zeidler, Leitung Bildung und Vermittlung der KW

Krist Gruijthuijsen über Peter Friedl: Four or Five Roses

9. Dezember 21

Buchcover: Peter Friedl: Four or Five Roses. Sternberg Press, 2004.

Anlässlich Peter Friedls kommender Werkschau in den KW Institute for Contemporary Art möchte ich eine für ihn typische und dennoch kaum rezipierte Publikation vorstellen: das 2004 von Sternberg Press und dem Frankfurter Kunstverein herausgegebene Buch Four or Five Roses. Wie in zahlreichen anderen Arbeiten Friedls spielt auch hier die Perspektive des Kindes eine zentrale Rolle bei der Reflexion der Art und Weise, wie die Welt konstruiert und manipuliert wird. In seiner berühmten Arbeit Playgrounds begann Friedl 1995, Spielplätze auf der ganzen Welt zu dokumentieren. Auch wenn Ort und Datum angegeben sind, stellt die distanzierte, Ästhetik gegenüber Funktionalität privilegierende Perspektive eine augenscheinliche Ähnlichkeit her. Four or Five Roses hingegen nimmt die Perspektive der Kinder selbst ein. Friedl führte dazu in Johannesburg, Kapstadt und den sie umgebenden Townships zahlreiche Interviews und Gespräche mit ihnen. Diese Narrative überführt er in Monologe, wodurch ein fiktionalisiertes Konstrukt entsteht. Schließlich halten Kinder für gewöhnlich keine an der neoliberalen Rhetorik von Selbstdarstellung und Eigenwerbung geschulten Reden.

Lesen Sie hier einige Ausschnitte dieser Monologe.

 

– Krist Gruijthuijsen, Direktor der KW Institute for Contemporary Art und Kurator der kommenden Ausstellung „Peter Friedl: Report 1964–2022“.

KW Guards and Guides hören… Renée Green: Inevitable Distances

6. Dezember 21

Die Guards and Guides der KW sind nicht nur die Bewahrer*innen der ausgestellten Kunstwerke (sie sind für deren Erhaltung verantwortlich und vermitteln die Interaktion mit dem Publikum), sondern auch das wohl engagierteste Publikum, was die mit den Kunstwerken verbrachte Zeit betrifft. In Renée Green’s Inevitable Distances – einer Ausstellung, die weit mehr als 30 Stunden Audio- und Videomaterial enthält – geht es nicht darum, die Werke vollständig zu konsumieren. Aber für die Guards und Guides der Ausstellung, lenkt die sechswöchige Beschäftigung mit den Werken von Renée Green unweigerlich die Wahrnehmung, Konzentration und Erfahrung auf die klanglichen Aspekte ihrer Werke.
            Für die erste Playlist der KW haben diese aufmerksamen Zuhörer*innen ihre einprägsamsten und beliebtesten Tracks aus der gesamten Ausstellung ausgewählt – darunter Stücke aus Import/Export Funk Office (1992), Übertragen/Transfer (1997), Sites of Genealogy (1990), Secret (1993), und Mise-en-Scène (1991). Wie die Entstehungsjahre dieser Werke zeigen, ist der Klang ein entscheidender und kontinuierlicher Bestandteil von Greens Praxis. „Mein Interesse an Klang und seinen Wirkungen ist ein langfristiges, das sich aus der Art und Weise entwickelt hat, wie ich in meiner Kindheit Klänge und Musik aufgenommen, gehört und produziert habe“, erklärt Green. „Was erreicht uns, wenn es nicht möglich ist, das Geschehen zu rationalisieren? Was belebt uns auch unter Bedingungen, die unerträglich erscheinen mögen? Was kann ein Gefühl von Beziehung und momentaner Verbundenheit schaffen? Als ich über diese Dinge nachdachte, schienen mir Klang und Musik die konsequenteste Art und Weise zu sein, komplexere Gefühle zu berühren, auch ohne Worte. Von Drohnen bis zu Raves.“

 

– Mason Leaver-Yap, Assoziierte*r Kurator*in der KW

The Berlin Sessions: Gespräch zwischen Renée Green, Iman Issa und Mason Leaver-Yap über die Ausstellungen Renée Green: Inevitable Distances sowie Understudies: I, Myself Will Exhibit Nothing

15. November 21

Kamera und Schnitt: Frank Sperling

Renée Green

Inevitable Distances

Code: Survey

10. November 21

Renée Green, Code: Survey. Caltrans District VII Headquarters, Los Angeles, 2006. Foto: Joshua White. Courtesy Free Agend Media

Renée Green’s Code: Survey ist eine Arbeit, die sich über mehrere Formen und Orte erstreckt: ein monumentaler öffentlicher Kunstauftrag des kalifornischen Verkehrsministeriums, der weiterhin an den Wänden der Cafeteria des von Thom Mayne/Morphosis entworfenen Hauptgebäudes in der Innenstadt von Los Angeles angebracht ist; eine Reihe von schematischen Zeichnungen, fotografischen Drucken und ein skulpturaler Prototyp aus Glas, Film und Stahl, der derzeit in der Hauptausstellungshalle der KW in Berlin angebracht ist; und die ursprüngliche Website-Komponente, die neu codiert und auf die Website der KW hochgeladen wurde und für die Dauer der Ausstellung online bleiben wird.

 

In seinen vielfältigen Formen untersucht Code: Survey anhand von 168 Karten, Diagrammen und Fotografien historische und aktuelle Wahrnehmungen von Verkehr. So wie die Herkunft der Bilder in diesem Mosaik variiert, so variieren auch die Ansichten, die das rasante Wachstum Kaliforniens mit seinen utopischen Träumen, vielfältigen Folgen und historischen Bedingungen prägten. Code: Survey ermöglicht einen Fernzugriff auf den Inhalt des Werks über den physischen Standort Los Angeles hinaus: es ist ein umfassendes, wenn auch subjektives Repository für die Bilder, die das physische Werk ausmachen, angereichert mit zusätzlichem Text, Audio und Video.

Mehr zu Code: Survey, gehostet von kw-berlin.de

Gloria Suttons Essay über Code: Survey [PDF via Carpenter Center for the Visual Arts]

 

– Mason Leaver-Yap, Assoziierte*r Kurator*in der KW

Renée Green
Inevitable Distances

5. Oktober 21

„Jeder Mensch sieht alle möglichen Dinge über sich selbst und das eigene Denken, und Zusammenhänge in der eigenen Arbeit – und Muster hinter den Mustern –, die man selbst unmöglich sehen kann. Man wird es nie selbst sehen. In diesem Sinne entzieht man sich immer dem Versuch der Selbsterkenntnis – dem Versuch, mit sich selbst identisch zu werden. Das ist nicht möglich. Ich kann nicht mit mir selbst identisch werden. Denken bedeutet, diese unvermeidliche Distanz zwischen dem Subjekt, das denkt, und dem, worüber gedacht wird, zu haben.“

– Stuart Hall, Through the Prism of an Intellectual Life [Durch das Prisma eines intellektuellen Lebens], 2004

 

Renée Green formuliert den Titel ihrer Ausstellung Inevitable Distances in Anlehnung an einen Satz, den der Kulturtheoretiker und politische Aktivist Stuart Hall (1932–2014) 2004 in seinem Vortrag Through the Prism of an Intellectual Life [Durch das Prisma eines intellektuellen Lebens], sagte. Halls Vortrag war in vielerlei Hinsicht ungeplant. Er wurde an die University of the West Indies in Kingston, Jamaika, eingeladen, um eine kurze Abschlussrede auf einer Konferenz zu halten, die seinem Werk und seinem Einfluss gewidmet war. Auf der Bühne, mit nur zwei Zeilen vorbereiteter Notizen, sprach Hall über eine Stunde lang in dem Versuch, sowohl intellektuell als auch intim zu erfassen, wer er in Bezug auf sein Werk war, und stellte öffentlich die Entstehung seines Denkens vor dem Hintergrund historischer und sozialer Kräfte dar.

 

Der Dichter Brian Meeks, einer der Mitorganisator*innen der Konferenz, betrachtete Halls Anwesenheit in Kingston als die eines „verschwundenen Sohnes, der zurückgekommen ist und seine Reisegeschichte erzählt“, indem er darüber nachdenkt, was er erreicht hat und was er noch zu verwirklichen hat.

 

Und wie Greens Ausstellungstitel andeutet, sind die Arbeit der Reflexion, die Kontexte, aus denen die Quelle dieser Reflexionen hervorgeht, und die Routen, durch die diese Reflexionen reisen, Schlüsseluntersuchungen in ihrem Projekt in den KW und der daadgalerie.

 

– Mason Leaver-Yap, Assoziierte*r Kurator*in der KW

Pogo Bar Podcast:
Phung-Tien Phan
The Podcast City

20. September 21

The Podcast City folgt einem Skript, das auch die Vorlage für einen von Phung-Tien Phans Filme bilden könnte, in dem die Künstlerin zeitgenössische Lifestyles, die Performativität des Alltags und unserer verschiedenen Rollen zwischen Arbeit und Freizeit untersucht. Die fließenden Übergänge zwischen ihren eigenen Rollen – Autorin des Skripts, Künstlerin und Schauspielerin – situieren Phans Praxis in einem engen Beziehungsnetzwerk und den sozialen und materiellen Bedingungen ihrer eigenen Kreativarbeit und beleuchten Fragen von Kreativität, sozialen Privilegien und neoliberalen Verwertungs- und Selbstmarketing-Logiken. Mehr

Evacuation Tapes / Negative reps

20. September 21

Evacuation Tapes (screen grabs of the online publication edited by Ruth Buchanan unfolding around the poetry of J.C. Sturm), Gedicht Off and on von J.C. Sturm; Courtesy Ruth Buchanan

„Was für Muskeln werden gebildet, Falten entstehen, was für ein Muskelgedächtnis wird geschrieben“, habe ich mich gefragt als ich über die Malereien von Christina Ramberg geschrieben habe. Ich dachte dabei an „(den weiblichen) Körper in Reibung mit seiner Umgebung – seine Oberflächen, Muskeln und Poren geprägt durch alltägliche Witterungen.“ In 2020 gab die Künstlerin Ruth Buchanan die Online-Publikation „Evacuation Tapes“ heraus, die sich ausgehend von der Lyrik der Dichterin J. C. Sturm entfaltet. Angestoßen von Sturms Texten, begann Buchanan nach einer anderen Sprache zu suchen. „Das ist es, wozu wir jetzt Zugang brauchen, eine Sprache, die dem Unbehagen des Lebens Raum gibt, nicht um es zu ordnen, sondern um es zu halten, und durch das Halten – das Innehalten – können wir es zulassen, dass das Unbehagen zu etwas anderem wird. Denn Sprache verändert uns“, schreibt sie in ihrem Vorwort. Buchanan lud mich ein meinen Essay über Christina Ramberg mit Sturms Schreiben im Hinterkopf noch einmal neu zu betrachten. Für mich schien die Frage nach der Konstruktion von Körpern durch die Normen, die wir entwickeln, übernehmen und reproduzieren, das dringendste gemeinsame Anliegen. Der Text wurde auf www.evacuationtapes.net zusammen mit einer Gruppe anderer Autoren veröffentlicht.

 

Jetzt, da die Ausstellung The Making of Husbands: Christina Ramberg in Dialogue an ihrem letzten Ausstellungsort geschlossen wurde, schien mir dies ein passender Moment, um den Text noch einmal in Hinblick auf Sturms poetisches Universum zu veröffentlichen. Mehr

 

Anna Gritz, 15. Juni 2021

Zeros and Ones: Ausstellungsrundgang mit Anna Gritz und Kathrin Bentele

26. August 21

Kamera: Frank Sperling

Disproof Does Not Equal Disbelief: Ausstellungsrundgang mit Michael Stevenson und Anna Gritz

26. August 21

Kamera: Frank Sperling

Clémentine Deliss
The Metabolic Museum

29. Juli 21

Die KW präsentieren eine Audio-Serie zu The Metabolic Museum (2020, Hatje Cantz/KW), geschrieben und gelesen von Clémentine Deliss, Assoziierte Kuratorin der KW. Coco Fusco schreibt in der New York Review of Books, „Deliss skizziert in ‚The Metabolic Museum‘ ihre radikale kuratorische Vision und legt ihre Ansätze dar, das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main von einem Artefakte-Lager in ein Laboratorium und Bildungszentrum für eine kritische Auseinandersetzung mit den materiellen Kulturen außereuropäischer Gesellschaften umzugestalten.“ Regelmäßig wird ein neues Kapitel des Buches auf der Webseite veröffentlicht.

Prolog zu The Metabolic Museum

Manifest zum post-ethnografische Museum

Walking Through

Künstler*innen und Anthropolog*innen

Weitere Informationen hier

Pogo Bar Podcast
Taylor Le Melle:
Orion J. Facey’s The Virosexuals

28. Juli 21

Orion J. Faceys The Virosexuals ist ein Science-Fantasy-Roman, der im britischen Manchester im Jahr 2080 spielt. Er portraitiert eine Subkultur, die der weitgehenden Algorithmisierung unseres Lebens, Körpers und Denkens entkommen möchte. Die Gruppe um die Hauptfigur Amygdala experimentiert mit Virosexualität – dem sexuellen Verlangen, so genannte STI’s zu übertragen und zu empfangen – und verhandelt unterschiedliche Körperlichkeiten und Begehren, während sie sich mit einem ausbreitenden Virus und den Gefahren des Offline-Gehens konfrontiert sieht. Mehr

Pogo Bar Podcast
Nicholas Grafia und Mikołaj Sobczak:
It’s 10PM. Do You know where your children are?

28. Juli 21

It’s 10pm. Do You know where your children are? erzählt von den Kämpfen Jugendlicher, die mit ihrer Queerness im Rahmen unterschiedlicher Familiendynamiken und soziopolitischer Realitäten umgehen müssen. Die miteinander verflochtenen Geschichten der beiden Protagonisten sprechen Erinnerungen, Erwartungen und Werte an, die zwischen Eltern und ihren Kindern mit diasporischem Hintergrund geteilt werden und offenbaren primäre Gefühle wie Liebe, Hass, Sehnsucht und Bedauern. Mehr

Unlearning Archives

Onyeka Igwe und Ariella Aïsha Azoulay im Gespräch mit Mason Leaver-Yap

28. Juli 21

Anlässlich Onyeka Igwes filmischer Auftragsarbeit A So-Called Archive präsentieren die KW Production Series ein Gespräch zwischen Igwe und der Historikerin Ariella Aïsha Azoulay über die Rolle kultureller Produktion und deren Beziehung zu imperialen Wissensgrundlagen wie dem Dokument, dem Archiv und dem Museum.

 

Während der Produktion ihres neuen Films wurde Azoulays Buch Potential History: Unlearning Imperialism (Verso, 2019) für Onyeka Igwes Forschungen zu einem Schlüsseltext: Es versucht Museumsapparate und Archive als Zeit, Raum und Politik ordnende Institutionen zu entlarven, die ein bestimmtes Narrativ vorzugeben vermögen. Die Veranstaltung betrachtet Azoulays Schrift und Igwes Film als wechselseitig resonierende Diskurse, die nicht nur darüber informieren, wie wir die Vergangenheit betrachten, sondern auch, wie wir ihr Verlernen üben können.

 

Ariella Aïsha Azoulay lehrt politisches Denken und visuelle Kulturen an der Brown University, Providence (US). Sie ist Autorin des Buches Potential History und Regisseurin des Films Un-documented: Unlearning Imperial Plunder (2019). Mehr

Pogo Bar Podcast
Nour Mobarak:
Memory Talk

13. Juli 21

Courtesy die Künstlerin

In Memory Talk setzt die Künstlerin und Performerin Nour Mobarak ihre Auseinandersetzung mit Erinnerung, psychologischen Räumen und der Verräumlichung von Sprache fort. Ihre Soundtexturen basieren zum größten Teil auf Außenaufnahmen am Hollywood Boulevard und anderen Orten in Los Angeles, wo sie Fremde danach fragte, von ihren frühesten Erinnerungen zu erzählen, und tauchen tief ein in die unsichtbaren Architekturen der individuellen Psyche und der US-Therapiekultur. Mehr

Pogo Bar Podcast
Alexander Iezzi:
Heehaw Angel Hunting—Lesson in Companionshit

13. Juli 21

Note from Sarah Rapson

12. Juli 21

Courtesy Sarah Rapson

Pogo Bar Podcast
Joshua Leon:
Lamentation No.1: A Smuggler’s Guide to Loss

12. Juli 21

Wir führten eines unserer üblichen Telefongespräche. Wir sprachen über das Leben, über den Umgang mit der durch die Pandemie uns aufgezwungenen Distanz. Ein Suizid hatte deine Familie erschüttert. Die Trauer überwältigte uns beide. Ich konnte dich nicht erreichen. Ich wollte die Grenze von Großbritannien nach Europa überqueren, doch schien der Tod kein angemessener Reisegrund zu sein. Mehr

You’re not muted.

8. Juli 21

Diogo de Moraes, aus der Serie Testes vocais, 2020–2021

Emanzipatorische Praktiken der Kunstvermittlung sollten sich nicht nur an digitale Realitäten anpassen, sondern auch Fragen und Sprachen entwickeln, die auf einen radikalen Wandel in der heutigen sozialen, politischen und kulturellen Landschaft reagieren. Wie können wir – Kulturschaffende, Pädagog*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen – diese neuen Werkzeuge, Bedeutungen und Worte aktiv in die verschiedenen Realitäten des Alltags einbeziehen?

 

Die Veranstaltungsreihe You’re not muted. Neue Wege zwischen Kunst und Bildung setzt KWs Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Shift in pädagogischen und sozial engagierten Praktiken fort und ist gleichzeitig Ausgangspunkt einer Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, um Möglichkeiten eines breiten internationalen Austauschs im Bereich der künstlerischen Bildung und Vermittlung zu fördern.

Cyberfeminist Index
(~1990s–present)

8. Juli 21

Lee Lozano, A Boring Drawing, 1963 – 1969; Courtesy des Lee Lozano Estate und Hauser & Wirth; Foto: Jon Etter

Die Gruppenausstellung Zeros and Ones in den KW Institute for Contemporary Art ist inspiriert von dem Buch Zeros + Ones: Digital Women and the New Technoculture (1997) der Autorin und Theoretikerin Sadie Plant. Das Buch ist ein prominenter Beitrag zur cyberfeministischen Literatur. Plants Publikation reiht sich in eine Szene, die sich seit den frühen 1990er Jahren weltweit etabliert hat und zahlreiche Texten, Publikationen und Essays verfasst, ein. Cyberfeminist Index listet, kategorisiert und beschreibt Veröffentlichungen in einem frei zugänglichen Google Spreadsheet. Die Liste kann von jedem*r User*in mit Zugriffsrecht bearbeitet und ergänzt werden und umfasst Veröffentlichungen zu Themen wie Hacking, Science-Fiction, Überwachung, Glitch und vielem mehr.

Pogo Bar Podcast
Beth Collar:
Scatter Cushion

8. Juli 21

Nach einem Tagesausflug zur etruskischen Stätte der Necropolis Banditaccia durchstreift eine melancholische Vorahnung von abwesenden Körpern Collars Gedanken. Sie kontert den epischen Stoff der Geschichte und ideologiedienende, geschlechtsspezifische Vorstellungen des Chronisten oder Barden mit zu persönlichen und lückenhaften Erinnerungen, zufälligen Geräuschen, Alkohol und Urin. Mehr

Open Secret

  1. 6. Juli 21

Vladan Joler, Vorschau der Videoarbeit The News Extractivism, 2021

 

Das sechsmonatige Online-Programm Open Secret (16. Juli – 31. Dezember 21) untersucht die Rolle des Verborgenen in unserer scheinbar ‚offenen‘ Gesellschaft. Monatlich werden neue Beiträge auf der Website opensecret.kw-berlin.de veröffentlicht, die Kunst, Automatisierung, Politik und neue Formen des Austauschs zusammenbringt. Das Webdesign wurde von Sometimes Always entworfen und wird ab dem 16. Juli 2021 verfügbar sein.

Web-site-specific Sculpture: Juliana Cerqueira Leite im Gespräch mit Nadim Samman

16. Juni 21

The Last Museum präsentiert künstlerische Arbeiten, die sowohl reale als auch virtuelle Bereiche durchkreuzen. Die Künstlerin Juliana Cerqueira Leite (Brasilien/USA) spricht über die produktive Verwischung von physischem Original, digitalem Doppelgänger und dem Online-Platzierung von Skulpturen. Weitere Informationen

The Last Museum

16. Juni 21

The Last Museum wird vom 14. September bis 16. Oktober 2021 als Pop-up-Ausstellung auf der Webseite der Polyeco Contemporary Art Initiative (PCAI), Athen, zu sehen sein.

Amelie von Wulffen
Pedigree, 1996/1999

Claymation, in Zusammenarbeit mit Michael Graessner

In dem Knetgummi-Animationsfilm Pedigree (1996–1999, koproduziert mit Michael Graessner) bereiten Audio-Fragmente aus Filmen von Michelangelo Antonioni und Andrei Tarkowski das akustische Bett aus Politik und Liebe, in dem sich vor einem dramatisch gefärbten Himmel die leidenschaftliche Begegnung eines Paares vollzieht.

A Letter for Leo,
Krist Gruijthuijsen

Dear Leonilson, José, Zé, Leo, As you can see, I am not even sure how to address you. When I began to research your work, talking to your colleagues, friends, and family, I learned that each addressed you differently. The question is, why am I writing to you nearly twenty-seven years after your death? As to that, there are many answers, just as you have many names.

 

From Leonilson: Drawn 1975–1993, KW Institute for Contemporary Art und
Hatje Cantz Verlag Berlin, 2020 Zum Text

Residenz Fahrenbühl
A Reading von Anna Haifisch

„Fahrenbühl ist eine abgeschiedene Künstlerresidenz, die von zwei Mäusen bewohnt wird. Es ist der schönste Ort der Welt. Das Ländliche, so sagt man, stiftet Ruhe und Besinnung. Doch die Reizlosigkeit der Abgeschiedenheit beginnt auf die Stimmung zu drücken. Wer das Paradies bewahren will, muss zu radikalen Mitteln greifen. In diesem Punkt unterscheidet sich eine Maus nicht von Gott.“ Der neueste Comic von Anna Haifisch spielt in Fahrenbühl, einer fiktiven, abgeschiedenen Künstler*innenresidenz, die zum Ventil für grundlegende Fragen künstlerischer Produktion zwischen Einsamkeit, Ambition, Inspiration und dem Blick von Außen wird.

Pogo Bar Podcast
Luzie Meyer:
The Acquisition of Language & The Language of Acquisition

Bild: Courtesy die Künstlerin

Die Künstlerin und Lyrikerin Luzie Meyer geht der Eigenschaft von Sprache nach, gleichzeitig zu beschränken und zu befreien, sowie den verbalen Ausdrucksmitteln, die uns in Zeiten von digitalen Medien und Algorithmen zur Verfügung stehen. Weitere Information 

Beatrice Gibson
What’s Love Got To Do With It?

Courtesy Beatrice Gibson, Design by HIT Studio

Künstlerin Beatrice Gibson mit sechs zeitgenössischen Poet*innen CAConrad und LeAnne Howe, Alice Notley und Precious Okoyomon sowie Ariana Reines und Sophie Robinson über das Thema Liebe. Die dreiteilige Podcast-Serie schafft einen akustischen Raum, in dem die Künstler*innen ihre Werke miteinander teilen, einander zuhören und darauf reagieren und bietet zudem einzigartige Kompositionen von Crystabel Riley und Seymour Wright. Weitere Informationen

Pogo Bar Podcast
Simnikiwe Buhlungu:
Anecdotal Through-isms

Simnikiwe Buhlungu interessiert sich für Mechanismen, die Wissen produzieren und vermitteln, wie und von wem dies produziert wird sowie dessen Verbreitung und Nuancen als alltägliche Ökologie. Buhlungu ringt in ihrer Arbeit gleichsam mit diesen Fragen und den schier unerschöpflichen Antworten darauf. In letzter Zeit hat sie gerne Gospelmusik gehört und über Bienenstöcke reflektiert. Weitere Informationen 

Pogo Bar Podcast
Nadja Abt:
Mutiny on the Bivalvia –
Interview with a Seafarer

Courtesy die Künstlerin

Meuterei auf der Bivalvia ist ein Hörspiel über Machtverhältnisse und Beziehungen. In einem Interview schildert eine Seefahrerin, ehemals erfolgreiche Künstlerin, ihre Beweggründe, die dazu führten, Teil der weiblichen* Besatzung an Bord der „Bivalvia“ zu werden und ihren Alltag als Seefahrerin. Die Interviewerin treibt dabei vor allem eine Frage um: Was führte zum Schiffbruch und zur Meuterei der Frauschaft? Weitere Informationen 

Orpheus and the Technocave

Vortrag + Klangantwort mit Kurator Nadim Samman und Techno-Produzent Inland (Ed Davenport). Der Orpheus-Mythos erzählt von einem Sänger und Dichter, der mithilfe seiner Musik in die Unterwelt hinabsteigt, um seine ihm entrissene Ehefrau zurückzuholen. In der frühen Neuzeit lag der Mythos der Vorstellung zugrunde, der Künstler könne auf der Suche nach Wissen zwischen den Welten wandeln. Heutige orpheische Reisen lassen die Struktur der Suche zum Vorschein treten: Die Schwierigkeit, seinen eigenen Weg zu finden, falsch oder richtig abzubiegen, Zäune einzureißen, Schlösser aufzubrechen und durch Löcher zu kriechen – tiefer in die Megastruktur einzudringen, um sie hinter sich zu lassen. Weitere Informationen

Pogo Bar Podcast
Thea Reifler and Philipp Bergmann: 
Truth is a Matter of the Imagination

Courtesy die Künstler*innen; Foto: Rasmus Bell

Thea Reifler und Philipp Bergmann laden Lou Drago, Isabel Lewis, Ann Mbuti und Omsk Social Club zu einem Gespräch über Zitate aus Science-Fiction-Büchern ein. Diskutiert wird, wie das Genre ihr Denken, ihre Beziehungen, ihr Kunstschaffen und die Programmarbeit für Institutionen beeinflusst sowie ihre Wahrnehmung von Wahrheit und Fiktion, Traumzeit und Weltzeit, Strukturen, Prozessen, Wandel und Kollaboration verändert hat. Weitere Informationen